„rbb Queer“ feiert 5. Geburtstag – BR feiert mit

Die nicht-heterosexuelle Filmreihe des rbb startet im Juli in ihre fünfte Runde. Auch der Bayerische Rundfunk wird in diesem Monat sechs Filme zeigen, die sich mit nicht-heteronormativen Themen beschäftigen.

Unter dem Titel „rbb Queer“ präsentiert der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) im linearen Fernsehen seit 2018 eine eigene nicht-heterosexuelle Filmreihe, die auch in diesem Jahr wieder ausgestrahlt wird. Zwischen dem 2. Juli und 13. August zeigt der Sender immer samstags jeweils ab 23:30 Uhr sieben Filme, die sich mit nicht-heteronormativen Themen beschäftigen. Unmittelbar vor jeder Ausstrahlung stellt rbb-Filmexperte Knut Elstermann die cineastischen Highlights vor und liefert Hintergrundinformationen zu ihrer Entstehung und Rezeption. Doch damit nicht genug. Auch der Bayerische Rundfunk (BR) wird in diesem Jahr zum ersten Mal eine „BR Queer“-Reihe starten und diese immer donnerstags jeweils ab 23:15 Uhr ausstrahlen.

„Ich freue mich, dass unsere Filmreihe rbb Queer jetzt Verstärkung aus dem Süden bekommt. Je mehr Sender sich beteiligen, desto besser. Denn umso selbstverständlicher wird queer sein - in Berlin, genauso wie in Brandenburg an der Havel oder in Bad Tölz“, begrüßt rbb-Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus die Einführung der Queer-Reihe beim BR.

„Bewegend, berührend, bereichernd – das ist unsere queere Filmreihe im Juli 2022. Wir freuen uns mit dem rbb über besondere, diverse, europäische Filme: Zwei deutsche Erstausstrahlungen sowie hochkarätige internationale Kinofilme in BR Queer entsprechen dem hohen Niveau, für das der BR im Bereich des Kinofilms traditionell steht", erklärt BR-Programmdirektor Kultur Björn Wilhelm.

Den Auftakt von rbb Queer macht am 2. Juli um 23.30 Uhr der Coming-of-Age- und Liebesfilm «Futur Drei». In seinem autobiografischen Regiedebüt erzählt Faraz Shariat vom queeren Heranwachsen eines Einwanderersohns in Deutschland, der sich in einen iranischen Geflüchteten verliebt. Der BR startet am 7. Juli in die Sendereihe mit Colette Bothofs Film «Zomer – Nichts wie raus!», der auch am 16. Juli im rbb Fernsehen läuft. Darauf folgt im BR am gleichen Abend der lesbische Liebesfilm «Küss mich» von Alexandra-Therese Keinings.

Eine Auflistung der einzelnen Filme finden Sie auf der nächsten Seite.

rbb Queer – Die Filme im Überblick
2. Juli, 23.30 Uhr, 14 Tage in der ARD Mediathek
«Futur Drei», Deutschland 2020, deutsche Erstausstrahlung, Regie: Faraz Shariat, Darsteller: Benjamin Radjaipour, Banafshe Hourmazdi, Eidin Jalali, teilweise OmU
Parvis wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.

9. Juli, 23.30 Uhr, 14 Tage in der ARD Mediathek
«Moffie», Großbritannien/Südafrika 2019, deutsche Erstausstrahlung, Regie: Oliver Hermanus, Darsteller: Kai Luke Brummer, Ryan de Villiers, OmU
Südafrika 1981, zur Zeit der Apartheid: Wie alle weißen jungen Männer muss auch Nicholas Van der Swart seinen zweijährigen Militärdienst leisten, um das Regime vor der Bedrohung durch den Kommunismus und die "Schwarze Gefahr" zu verteidigen. Dass Nicholas schwul ist, darf niemand wissen, denn wer in der Truppe als "Moffie" erkannt ist, wird brutal schikaniert und gequält. Doch dann verliebt sich Nicholas in seinen Kameraden Dylan.

16. Juli 2022, 23.30 Uhr, 14 Tage in der ARD Mediathek
«Zomer – Nichts wie raus!»,(Originaltitel «Zomer»), Niederlande 2014, Regie: Colette Bothof, Darstellerinnen: Sigrid ten Napel, Jade Olieberg, OmU
Die schweigsame Anne ist sechzehn. Sie lebt in einem südholländischen Kaff, wo die Menschen entweder an die heilige Maria oder an die alles bestimmende Kraft des nahen Kraftwerks glauben. Vielleicht ist es Magie, die aufgeladene Atmosphäre oder einfach nur Annes Sehnsucht nach Veränderung, die in diesem heißen Sommer alles anders werden lassen. Es ist der Sommer, in dem Anne anfängt, sich zu schminken, in dem sie zum letzten Mal mit ihren Schulfreunden die Nachmittage am Fluss verbringt, in dem ihr Bruder aus dem Haus in die Garage zieht - und es ist der Sommer, in dem Lena, die schönste Frau der Welt, auf einem Motorrad ins Dorf kommt und bleibt.

23. Juli 2022, 23.30 Uhr
«Princess Cyd», USA 2017, deutsche Erstausstrahlung, Regie: Stephen Cone, Darstellerinnen: Rebecca Spence, Jessie Pinnick, OmU
Die 16-jährige Cyd besucht in den Sommerferien ihre Tante Miranda Ruth, eine bekannte Schriftstellerin, in Chicago. Die beiden haben sich seit dem Tod von Cyds Mutter vor vielen Jahren nicht gesehen. Und sie könnten unterschiedlicher kaum sein: Während Cyd den ganzen Tag Fußball spielen und sich im Garten sonnen möchte, sitzt Ruth am liebsten hinterm Schreibtisch und arbeitet an ihren Texten. Auch beim Thema Liebe haben sie andere Ansätze: Cyd erkundet gerade ihr sexuelles Begehren, hat Sex mit dem Nachbarsjungen und verliebt sich in die smarte Kellnerin Katie. Ruth hingegen ist Langzeit-Single und hat scheinbar kein Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Als Cyd ihre Tante aus der Liebesreserve locken will, erklärt Ruth ihr ein paar Dinge über das Glücklichsein.

30. Juli 2022, 23.30 Uhr, 14 Tage in der ARD Mediathek
«Eine total normale Familie», (Originaltitel «En helt almindelig familie»), Dänemark 2020, Regie: Malou Reymann, Darsteller:innen: Kaya Toft Loholt, Mikkel Boe Følsgaard, OmU
Die 11-jährige Emma hat immer gedacht, dass ihre Familie wie alle anderen ist. Bis ihr Papa Thomas sich eines Morgens als trans outet und erklärt, dass er von nun an als Frau leben möchte. Während aus Thomas nach und nach die elegant gekleidete Agnete wird, verändert sich auch die Beziehung zwischen Vater und Tochter. Und Emma lernt, dass vielleicht gerade Veränderung das ist, was "ganz normal" ist.

6. August 2022, 23.30 Uhr, 14 Tage in der ARD Mediathek
«Sorry Angel», (Originaltitel «Plaire, aimer et courir vite»), Frankreich 2018, Regie: Christophe Honoré, Darsteller: Vincent Lacoste, Pierre Deladonchamps
Paris, 1993. Der Schriftsteller Jacques ist Mitte 30, teilt sich das Sorgerecht für seinen kleinen Sohn Louis mit dessen leiblicher Mutter und versucht, sich das Leben nicht zu sehr von seiner HIV-Infektion diktieren zu lassen. Auf einer Lesung in der Bretagne lernt er den Nachwuchsfilmemacher Arthur kennen, der gerade beginnt, sich von den Fesseln der Provinz zu befreien. Arthur verliebt sich auf den ersten Blick in den geheimnisvollen Autor. Doch Jacques zögert, sich auf die Beziehung mit dem deutlich jüngeren Mann einzulassen. Auch weil er ahnt, dass ihnen dafür nicht mehr viel Zeit bleiben würde.

13. August 2022, 23.30 Uhr
«Minjan», (Originaltitel «Minyan»), USA 2020, deutsche Erstausstrahlung, Regie: Eric Steel, Darsteller: Samuel H. Levine, Ron Rifkin, OmU
David stammt aus einer russischen Einwandererfamilie und nimmt als guter Sohn regelmäßig an den Gottesdiensten seiner jüdischen Gemeinde teil, um das Quorum zu erreichen. Doch als Junge, der auf andere Jungs steht, fühlt er sich von den strengen Regeln seiner Community mehr und mehr eingeengt. Ausgerechnet die Nachbarn seines Großvaters, ein älteres schwules Paar, lassen ihn die Möglichkeiten von homosexueller Liebe erahnen - aber auch die plötzliche Vergänglichkeit allen Lebens. David beginnt, sein Begehren in den Bars und Clubs des East Village zu erkunden.

BR Queer – Die Filme in der Übersicht:
7. Juli 2022, 23.15 Uhr, «Zomer - Nichts wie raus!», deutsche Erstausstrahlung
7. Juli 2022, 00.45 Uhr, «Küss mich»
14. Juli 2022, 23.15 Uhr, < 14. Juli 2022, 00.55 Uhr, «Viva»
21. Juli 2022, 23.15 Uhr, «Eine total normale Familie», deutsche Erstausstrahlung
28. Juli 2022, 23.15 Uhr, Siebzehn>>

Nach der donnerstäglichen Ausstrahlung im BR Fernsehen stehen die Filme für jeweils 14 Tage in der ARD Mediathek und BR Mediathek auf Abruf bereit.
19.05.2022 16:09 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/134453