Jeden Montag blickt Quotenmeter auf die Quotenhighlights und Marktanteil-Flops der zurückliegenden Woche. In dieser Woche strahlte der ESC mit grandiosen Werten und die kleinen Sender glänzten am Mittwoch.
Keine Überraschung: Der Top der Woche lief in dieser Woche am Samstagabend im Ersten. Zwar war das Abschneiden des deutschen Beitrags beim «Eurovision Song Contest» erwartungsgemäß schlecht – die Buchmacher rechneten Malik Harris eine Siegwahrscheinlichkeit von 0,2 Prozent aus –, doch die Einschaltquoten für die ARD ließen die Verantwortlichen sicherlich zu Jubelsprüngen ansetzen. Den ab 21 Uhr übertragenen Musikwettbewerb verfolgten wie im Vorjahr 6,54 Millionen Zuschauer allein im Ersten. Beim Spartensender One kamen nochmal 0,76 Millionen hinzu. Damit addieren sich zu den 32,7 Prozent Marktanteil noch 3,8 Prozentpunkte hinzu, die bei One generiert wurden. Noch besser lief es bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern, die für eine Einschaltquote von 48,3 Prozent sorgten. Mit den bei One eingefahrenen 5,2 Prozentpunkten kam der diesjährige ESC auf über 50 Prozent Marktanteil bei den jüngeren Musikfans.
Doch es gab auch Lichtblicke, schließlich muss der Quoten-Kuchen ja irgendwie rund werden. Zwar wurde dieser mit dem sixx-Programm von «The Bold Type» (0,6, 0,5 und 0,8 Prozent) den 100 Prozent nicht wirklich näher, doch einen gehörigen Anteil fuhr das ZDF ein. «Aktenzeichen XY… ungelöst» war bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. 20,1 Prozent des Gesamtpublikums schaltete ein sowie 15,2 Prozent der jüngeren Seher. Fehlt noch RTLZWEI der großen acht Sender. «Kampf der Realitystars» übertrumpfte wie erwähnt die Sat.1-Konkurrenz und bestätigte das gute Abschneiden der vergangenen Wochen mit 8,1 Prozent bei den Umworbenen. Auch Kabel Eins dürfte mit 5,8 Prozent für den Film «Das perfekte Verbrechen» mehr als zufrieden sein. Doch wenn nur einer von acht Sendern im zweistelligen Bereich bei den 14- bis 49-Jährigen abschneiden, welche kleinen Sender performten dann besonders gut? Überraschend gut lief es am Mittwoch für DMAX und «Die Schatzsucher – Goldrausch in Alaska». Der Abend begann mit einem Marktanteil von 2,8 Prozent, um 21:15 Uhr waren dann sogar starke 5,1 Prozent möglich. Damit belegte man in der Tagesliste den 20. Platz in der Zielgruppe. Ein ebenfalls tolles Ergebnis verzeichnete Nitro, das auf «Manta Manta» sowie «Manta – Der Film» setzte. 4,5 und 4,4 Prozent Zielgruppenanteil und Jubelstürme in den Programmredaktionen waren die Folge. Ebenfalls beachtlich kam ProSieben Maxx ins Ziel, das um 20:15 Uhr zwei «Two and a Half Men»-Folgen ausstrahle. Die 18 Jahre alten Episoden markierten immerhin 2,1 und 2,4 Prozent. Es ist zuweilen paradox. Die Sender versuchen ein buntes Programm zusammenzustellen, mit neuen Reality-Formaten, neuen Serien, informativen Magazinen und sogar Live-Fußball, und dann sucht sich ein beträchtlicher Teil des werberelevanten Publikums doch eine fast 20 Jahre alte Serie oder einen über 30 Jahre alten Film aus.
Dass es mit Live-Fußball besser laufen kann, bewies am Wochenende Sky. Freilich ging es beim Pay-TV-Sender im Gegensatz zu ProSieben sportlich um wesentlich mehr, nichtsdestotrotz sind die eingefahrenen 25,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ein beachtlicher Wert am Samstagnachmittag. Insgesamt verfolgten die Konferenz mit allen Spielen des letzten Spieltags 1,30 Millionen Pay-TV-Zuschauer, was einem Gesamtmarkt-Anteil von 13,7 Prozent entspricht. Ebenfalls gut lief es für die Konferenz der 2. Bundeliga einen Tag später. Am Sonntag um 15:30 Uhr schalteten 16,5 Prozent der klassischen Zielgruppe ein. 0,83 Millionen sahen die Übertragungen des Aufstiegsendspurts zwischen Darmstadt und Hamburg im Fernduell.
Abschließend noch einmal zurück zum Ersten. Dort lief es am Nachmittag für die werktägliche Telenovela «Sturm der Liebe» in der zurückliegenden Woche besonders gut. Zwar sind die Werte weit von einstigen Ergebnissen von um die drei Millionen Zuschauer entfernt, doch mit 1,26 Millionen in der Spitze und 1,17 Millionen im Wochenschnitt kann man mit der strauchelnden Soap zufrieden sein. Blickt man auf die Gesamtquoten ergibt sich mit 13,7 Prozent der beste Marktanteil seit anderthalb Jahren. Im Jahresschnitt kam die Bavaria-Fiction-Produktion bisher auf 12,3 Prozent. Das Problem, weswegen es auch immer wieder Diskussionen um die Zukunft der Soap-Schiene am Nachmittag gibt: es fehlen die jungen Zuschauer. Nur rund 90.000 14- bis 49-Jährige verfolgten im Schnitt die vergangenen fünf Episoden. Freilich sind die gemessenen 6,1 Prozent Marktanteil kein schlechter Wert, aber eben auch nur Durchschnitt.