72. Deutscher Filmpreis: Die Nominierungen 2022

Am Vormittag stellte die Deutsche Filmakademie die Nominierungen für den diesjährigen Deutschen Filmpreis vor. Auch erste Gewinner stehen bereits fest.

Aufgrund der Corona-Pandemie fand die Verleihung des Deutschen Filmpreises 2021 statt wie üblich im Frühjahr erst im Oktober statt. Künftig möchte die Deutsche Filmakademie, die den Preis vergibt, zum gewohnten Turnus zurückkehren, um das Zeitfenster für dieses Jahr nicht allzu klein zu halten, vergibt man den Preis in diesem Jahr am 24. Juni. Das Erste wird die 72. Verleihung ab 22:45 Uhr ausstrahlen. Am Donnerstag wurden nun in Person von Maria Ehrich und Lea van Acken, die diesjährigen Botschafterinnen des Deutschen Filmpreises, sowie der beiden Präsidenten der Deutschen Filmakademie Florian Gallenberger und Alexandra Maria Lara, und Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, die Nominierungen in den insgesamt 17 Kategorien bekannt gegeben.

In der Hauptkategorie „Bester Spielfilm“ dürfen sechs Titel auf eine Lola hoffen, nominiert sind «Contra», «Spencer», «Wunderschön», «Große Freiheit», «Lieber Thomas», «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush», wobei die drei letztgenannten Filme auch mit Nominierungen in den Kategorien „Bestes Drehbuch“ und „Beste Regie“ versehen wurden. Meltem Kaptan aus «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush» und Franz Rogowski aus «Große Freiheit» sind in den Personen-Kategorien „Beste weibliche Hauptrolle“ und „Beste männliche Hauptrolle“ nominiert worden. «Lieber Thomas» darf sich ebenfalls über Nominierungen in den Schauspieler-Kategorien freuen – Albrecht Schuch als „Beste männliche Hauptrolle“ und Jella Hasse und Anja Schneider jeweils als „Beste weibliche Nebenrolle“. Hinzu kommt Jörg Schüttauf, der als „Beste männliche Nebenrolle“ nominiert wurde. «Lieber Thomas» erhielt insgesamt die meisten Nominierungen und darf bei der Gala im Sommer auf zwölf Auszeichnungen hoffen. «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush» bringt es auf zwölf Nominierungen.

Neben den Nominierungen stehen auch die ersten Gewinner bereits fest. Über eine Lola als „Besucherstärkster Film“ darf sich der Kinderfilm «Die Schule der magischen Tiere» freuen, der gemeinsam mit «Der Pfad» auch als „Bester Kinderfilm“ nominiert ist. Der Ehrenpreis geht in diesem Jahr an den Kameramann Jürgen Jürgens. „Jürgen Jürges ist ein Meister des Lichts. Durch seine unübertroffene Einfühlsamkeit für Figuren und Geschichten und sein einzigartiges Gespür für Stimmungen und Bilder hat er in über fünf Jahrzehnten den deutschen Film entscheidend geprägt. Wer das Glück hat, mit ihm arbeiten zu dürfen, erlebt nicht nur seine einzigartige künstlerische Qualität, sondern auch einen Menschen von absoluter Integrität und großem Feingefühl, der tief in die menschliche Seele blickt und genau das in seinen Bildern spürbar macht“, so die beiden Präsidenten Alexandra Maria Lara und Florian Gallenberger in ihrer Urteilsbegründung.

Alle Nominierungen


Bester Spielfilm
- «Contra»
- «Große Freiheit»
- «Lieber Thomas»
- «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»
- «Spencer»
- «Wunderschön»

Bester Dokumentarfilm
- «The Other Side of the River»
- «We Are All Detroit – Vom Bleiben und Verschwinden»
- «Wem gehört mein Dorf?»

Bester Kinderfilm
- «Der Pfad»
- «Die Schule der magischen Tiere»

Beste Regie
- Sebastian Meise für «Große Freiheit»
- Andreas Kleinert für «Lieber Thomas»
- Andreas Dresen für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Bestes Drehbuch
- Thomas Reider und Sebastian Meise für «Große Freiheit»
- Thomas Wendrich für «Lieber Thomas»
- Laila Stieler für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Beste weibliche Hauptrolle
- Ursula Strauss für «Le Prince»
- Sara Fazilat für «Nico»
- Saskia Rosendahl für «Niemand bei den Kälbern»
- Meltem Kaptan für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Beste männliche Hauptrolle
- Franz Rogowski für «Große Freiheit»
- Albrecht Schuch für «Lieber Thomas»
- Farba Dieng für «Toubab»

Beste weibliche Nebenrolle
- Jella Haase für «Lieber Thomas»
- Anja Schneider für «Lieber Thomas»
- Sandra Hüller für «Das schwarze Quadrat»

Beste männliche Nebenrolle
- Henry Hübchen für «Stasikomödie»
- Jörg Schüttauf für «Lieber Thomas»
- Godehard Giese für «Niemand ist bei den Kälbern»
- Alexander Scheer für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Beste Kamera und Bildgestaltung
- Crystel Fournier für «Große Freiheit»
- Johann Feindt für «Lieber Thomas»
- Claire Mathon für «Spencer»

Bester Schnitt
- Bettina Böhler für «A E I O U – Das schnellste Alphabet der Liebe»
- Joana Scrinzi für «Große Freiheit»
- Gisela Zick für «Lieber Thomas»

Beste Tongestaltung
- Michael Schlömer, Paul Rischer, Martin Steyer für «Axiom»
- Bertin Molz, Thorsten Bolzé, Mario Hubert, Marco Hanelt, Benedikt Uebe für «Fly»
- Andreas Hildebrandt, Philipp Forberg, Matthias Lempert für «In den Uffizien»
- Jonathan Schorr, Dominik Leube, Gregor Bonse, John Gürtler für «Niemand ist bei den Kälbern»

Beste Filmmusik
- Ali N. Askin für «Peterchens Mondfahrt»
- Johannes Repka, Cenk Erdogan für «Rabiyen Kurnaz gegen George W. Bush»
- Annette Focks für «Wunderschön»

Bestes Szenenbild
- Lothar Holler für «Stasikomödie»
- Myrna Drews für «Lieber Thomas»
- Susanne Hopf für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Bestes Kostümbild
- Tanja Hausner für «Große Freiheit»
- Janina Brinkman für «Stasikomödie»
- Anne-Gret Oehme für «Lieber Thomas»
- Birgitt Kilian für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Bestes Maskenbild
- Heiko Schmidt für «Große Freiheit»
- Uta Spikermann, Grit Kosse für «Lieber Thomas»
- Grit Kosse, Uta Spikermann für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»

Beste visuelle Effekte
- Denis Behnke für «Stasikomödie»
- Thomas Loeder für «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush»
- Dennis Rettkowski, Markus Frank, Tomer Eshed für «Die Schule der magischen Tiere»
12.05.2022 11:45 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/134274