Am Donnerstag startet das Zweite Deutsche Fernsehen eine neue Programmfarbe. Eine Mischung aus Drama und Mystery soll auf Quotenfang gehen. Zuletzt haben allerdings außergewöhnliche Formate dort eher unterdurchschnittlich performt. Wie gut kommt das Format an, das ein wenig wie «Desperate Housewives» klingt?
Der vierte Tag der Woche wird vom Zweiten Deutschen Fernsehen für eine Vielzahl von unter-schiedlichen Serien genutzt. Schon seit Jahren sind die «Bergretter» und «Der Bergdoktor» aktiv, die Hebamme «Lena Lorenz» ist dort ebenso beheimatet wie beispielsweise das Sterbedrama «Fritze – Der Himmel muss warten» und die Neustarts «Doktor Ballouz» und «Mein Freund, das Ekel». Größere Versuche, sich an ein junges Publikum zu richten, gingen vor fünf Jahren schief: Weder «Das Pubertier – Die Serie» noch «Zarah – Wilde Jahre» konnten sich durchsetzen. Mit «Wendehammer», das unter Heike Hempel, ihres Zeichens Hauptredaktionsleiterin Fernseh-film/Serie II, entstand, kommt eine Mischung aus öffentlich-rechtlichem Drama und Mystery-Serie in Form von «Desperate Housewives». Bereits der Opener der Serie weist auf ein Staffelgeheimnis hin, nur ist die deutsche Wisteria Lane nicht in Kalifornien, sondern befindet sich an einem Wende-hammer einer typisch deutschen kleinen Siedlung. „Stille Wasser sind tief“, singt Annett Louisan zu Beginn, „aber unsere sind tiefer.“
„Es gibt Komödie, Drama, einige unheimliche Dinge. Auf eine Geschichte um Freundschaft von fünf unterschiedlichen Frauenfiguren und ihre jeweiligen Geschichten – diese Mischung macht es mei-ner Meinung nach sehenswert“, teilte Hauptdarstellerin Meike Droste im Gespräch mit Quotenmeter mit. „Ein Leben in einer Vorstadtszenerie wie dem «Wendehammer» ist für mich privat schwer vor-stellbar. Ich denke, ich bin wie viele privilegierte Menschen hin- und hergerissen zwischen den Vor-zügen eines Großstadtlebens und dem Wunsch nach mehr Ruhe und Natur“, so die Schauspielerin.
„Grundsätzlich erzähle ich gerne Geschichten mit Tempo. Ich mag Dialoge mit schnellem Schlagab-tausch und Figuren, die aus ihrer individuellen Perspektive heraus versuchen, Konflikte zu lösen. Das bietet viel Potenzial für Komik und Unterhaltung. Es war toll und reizvoll, dass ich diese Aspek-te bei der Geschichte des «Wendehammers» mit einbringen konnte“, so die Autorin Alexandra Maxeiner, die an «Das Pubertier – Die Serie» und dem ARD-Film «Zwischen zwei Herzen» beteiligt war.