Spardruck & mieses Klima: CNN+

Nur kurz nach dem Start könnte das Projekt schon bald wieder Geschichte sein.

Erst vor wenigen Tagen fusionierten die zwei Medienhäuser WarnerMedia und Discovery zu Warner Bros. Discovery. Das recht junge Unternehmen hat zwar das berühmte WB-Logo als Signet, die Fäden hinter den Kulissen zieht aber der ehemalige Discovery-Boss David Zaslav. Für den jungen Streamingdienst CNN+ hat er gleich einmal eine Werbestopp angeordnet. Bereits im Vorfeld fiel auf, dass er die Streamingdienste seines Unternehmens, darunter HBO Max, Discovery+ und CNN+ in einen Dienst fusionieren möchte.

Zwar sei Zaslav von einigen Inhalten von CNN+ begeistert, allerdings könnten die Inhalte sowohl bei dem fusionierten Dienst oder im regulären Programm ausgestrahlt werden, das ohnehin nach jungen Zuschauern sucht. Es gibt Gründe für die Besorgnis. CNN hat in den letzten Monaten eine ganze Reihe großer Namen abgeworben: Kasie Hunt von NBC News und Chris Wallace vom Fox News Channel, um neue CNN+-Programme zu starten. Neben Audie Cornish von NPR verpflichtete CNN unter anderem Eva Longoria für die Leitung einer Dokumentarserie, den Wirtschaftsprofessor Scott Galloway und die Kommentatoren Jemele Hill und Cari Champion. Auch Moderatoren wie Anderson Cooper, Don Lemon, Poppy Harlow und Brian Stelter wurden mit neuen Sendungen betraut.

Unter den CNN-Mitarbeitern besteht eine gewisse Hoffnung, dass die neuen CNN+-Sendungen fortgesetzt werden könnten, da die Führungskräfte von Warner unbedingt neue Inhalte sehen wollen, auch wenn sie nicht von der neuen Plattform begeistert sind. Die Führungskräfte von CNN scheinen die Situation gelassen zu sehen. Wenn Warner Bros. Discovery CNN+ abschalten will, so einige dieser Leute, müsse das Unternehmen dies nur öffentlich sagen.
20.04.2022 08:53 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/133802