Discovery setzt Sendebetrieb in Russland aus

Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine wird auch Discovery seinen Sendebetrieb einstellen. Insgesamt sind 15 Kanäle von der Ankündigung betroffen.

Die Lage für Medienunternehmen bleibt in Russland weiterhin verzwickt. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und dem daraus resultierenden neuen Gesetzes, das eine freie Berichterstattung in Russland faktisch unmöglich macht, haben diverse Sender bereits ihren Betrieb dort eingestellt. Mit Discovery folgte knapp zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe und fünf Tage nach Verabschiedung des Gesetzes ein weiteres Unternehmen. Rund 15 Kanäle, die über die Media Alliance – ein Joint Venture mit der russischen National Media Group – operieren, werden ab Mittwoch off air gehen.

Ein Sprecher von Discovery sagte gegenüber dem US-Branchendienst ‚Variety‘: „Discovery hat beschlossen, die Ausstrahlung seiner Kanäle und Dienste in Russland auszusetzen.“ Das Blatt geht davon aus, dass von der Maßnahme etwa 65 Mitarbeiter betroffen seien, sie wurden am Mittwochmorgen über die Aussetzung der Programme informiert. Der Schritt ist in direktem Zusammenhang zu dem neuen Mediengesetz sowie des anhaltenden Krieges in der Ukraine zu sehen, da Discovery ein wichtiger Nachrichtenakteur in Europa ist. Der Konzern ist Eigentümer des größten polnischen Nachrichtensenders TVN24.

Auch deutsche Sender haben ihre Berichterstattung aus Russland ausgesetzt. Davon betroffen sind ARD und ZDF, auch die Deutsche Welle musste ihre Lager aufgeben, jedoch bereits im Februar, nachdem die russische Regierung die Ausstrahlung des deutschen Regierungssenders untersagt hatte. Mittlerweile hat die Deutsche Welle ihre Zelte in Riga, Lettland aufgeschlagen. Auch die BBC hatte vorrübergehend die Berichterstattung aus Russland ausgesetzt, sendet aber seit Dienstagabend wieder aus dem größten Land der Erde.
09.03.2022 16:41 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/132981