Ein längst vergessener Skandal um das erste im Internet verbreitete Celebrity-Sex-Tape von Pamela Anderson und Tommy Lee wird zur Serie. Reichen hervorragende Maskenbildner und überzeugendes Schauspiel aus, um hieraus eine mitreißende Geschichte zu kreieren?
In Robert Siegels achtteiliger Miniserie brechen die Zuschauer zu einer Reise zurück in die Vergangenheit auf. Von der Kleidung, über die Musik, bis zum technischen Equipment schreit das Jahr 1995 nach einer Zeit, die für viele noch gar nicht lange zurückzuliegen scheint, mit Blick auf den Kalender allerdings mittlerweile 27 Jahre vergangen sind. Zumindest der Nostalgietrip, so wird von Folge zu Folge deutlicher, gelingt den Machern der Serie hervorragend. Hier wurde auf kleinste Details geachtet, um die Mitte der 1990er Jahre so realistisch wie möglich darzustellen.
Trotz der inhaltlich eingeschränkten Erzählung, soll die überzeugende schauspielerische Leistung der drei Hauptdarsteller allerdings nicht unerwähnt bleiben. Gepaart mit hervorragendem Maskenbild, schaffen es Sebastian Stan und insbesondere Lily James so sehr in ihren Rollen aufzugehen, dass es in einigen Szenen schwer fällt, zu glauben, hier nicht wirklich die junge Pamela Anderson vor der Kamera zu sehen. Mimik, Gestik und selbst der amerikanische Akzent der Britin James sind auf höchstem Niveau.
Der große Funke vermag auch nach einigen Folgen «Pam & Tommy» nie so richtig überzuspringen. Wer sich allerdings von Celebrity-Skandalen mitreißen lassen kann und die simple, teils äußerst schleppende Story im Austausch für ein hervorragendes Szenen- und Maskenbild sowie erstklassiges Schauspiel akzeptiert, dürfte an Pam & Tommy durchaus gefallen finden.