ARD Kultur startet unter der Federführung des MDR im kommenden Jahr

Die neue Gemeinschaftseinrichtung ARD Kultur soll „digitale Heimat, Experimentierraum und gemeinwohlorientiertes kulturelles Netzwerk“ werden. Los geht es im kommenden Jahr.

Am Donnerstag präsentierte die ARD ihre Pläne für das neue Portal ARD Kultur, das im kommenden Jahr an den Start gehen soll. Auf der gestrigen Intendantensitzung habe alle neun ARD-Landesrundfunkanstalten gemeinsam die Verwaltungsvereinbarung für die neue Gemeinschaftseinrichtung unterzeichnet – also auch der Bayerische Rundfunk, der sich 2020, als Einigung über eine neue Kulturplattform herrschte, gegen eine Zustimmung entschied. Das Land Sachsen-Anhalt forderte damals, dass das Projekt im eigenen Bundesland angesiedelt werden sollte, andernfalls wollte man nicht für eine Rundfunkerhöhung stimmen. Mittlerweile zahlt man statt 17,50 Euro also 18,36 Euro, ARD Kultur schlägt aber dennoch nicht in Sachsen-Anhalt auf, sondern in Weimar in Thüringen.

Die ARD-Koordination Kultur übernimmt der MDR in der Programmdirektion Halle. Man verantwortet damit die gemeinschaftlichen Kulturformate für Das Erste sowie für ttt social media und die Kuratierung der ARD Mediathek Kulturangebote. Dadurch solle das ARD-Engagement in Mitteldeutschland gestärkt werden. Das Projekt entsteht vernetzt mit dem ZDF und Deutschlandradio. Starten wird die neue Gemeinschaftseinrichtung ARD Kultur im kommenden Jahr mit ARD Creators – einem kulturellen Ideenwettbewerb rund um die Frage, was unsere Gesellschaft zusammenhält.

„Wir haben eine digitale Heimat für Kulturbegeisterte versprochen, jetzt lösen wir mit ARD Kultur gemeinsam ein: mehr Sichtbarkeit für die vielfältige und reichhaltige deutsche Kulturlandschaft, eine Stärkung von Audiothek und Mediathek und neue kreative und innovative Formate," betont der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow: „An dem künftigen Standort in Weimar sind wir mitten in einer der lebendigsten und geschichtsträchtigsten Kulturmetropolen Deutschlands. Diesen Geist sollen die Nutzerinnen und Nutzer spüren, wenn sie in dem Angebot unterwegs sind. Gleichzeitig stärken wir damit den ARD-Standort in Mitteldeutschland."

„Kunst und Kultur sind unverzichtbar auch und gerade in Zeiten, in denen Gewissheiten brüchig werden, die Gesellschaft auseinanderdriftet. Allerdings ist die Kulturbranche besonders von der Pandemie betroffen. Gerade jetzt braucht es ein gemeinwohlorientiertes Kulturnetzwerk, das Inhalte nicht nur vermittelt, sondern auch mit Künstlerinnen und Künstlern produziert und Kulturschaffenden und Publikum einen gemeinsamen Resonanz- und Experimentierraum bietet", so MDR-Intendantin Karola Wille: „Mit der ARD Koordination Kultur in der Programmdirektion Halle und der mit ihr eng verzahnten Gemeinschaftseinrichtung ARD Kultur in Weimar sitzen künftig zwei zentrale Impulsgeber für die Stärkung der kulturellen Vielfalt in den Angeboten der ARD genau am richtigen Ort: Denn kaum eine andere Region vereint deutsche und europäische Kulturgeschichte sowie eine einzigartige Vielfalt und Dichte von Orten und Angeboten der Kunst und Kultur wie Mitteldeutschland."


25.11.2021 16:41 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/130961