Acht Jahre nach dem für viele Fans unbefriedigenden Ende, kehrt die einstige Erfolgsserie um den sympathischen Serienmörder Dexter Morgan (Michael C. Hall) mit neuen Folgen zurück.
Als «Dexter» mit seiner achten Staffel zu Ende ging und dessen Schicksal irgendwo im Nirgendwo als einsamer Holzfäller viele Fans maximal irritiert zurücklies, war längst klar, dass der Kabelsender Showtime nie vorhatte, eines seiner großen Zugpferde wirklich zu Grabe zu tragen. Dexter musste überleben, damit der Charakter nach einiger Zeit der Verschnaufpause wieder zurückgeholt werden konnte. Selten war es mit dem Ende einer Serie so klar, dass dieses nicht endgültig sein würde.
Dexter ist nicht weit gekommen, seit er vor acht Jahren das warme Miami gegen den eisigen Norden getauscht hat. In der fiktiven Kleinstadt Iron Lake bei New York lebt er jetzt unter dem neuen Namen Jim Lindsay relativ zurückgezogen. Der Polizei hat er allerdings immer noch nicht so wirklich abgeschworen, denn mit der dortigen Polizeichefin Angela Bishop lebt er in einer Beziehung. Seinen „düsteren Begleiter“ scheint er die vergangenen acht Jahre im Griff gehabt zu haben, denn seit den Ereignissen in Miami hat er nicht mehr gemordet. Vom Originalcast kehrt bisher lediglich Jennifer Carpenter als Debra Morgan zurück, die die einstige Funktion des toten Vaters in Dexters Kopf übernimmt.
Sich erzählerisch wieder vollkommen auf den Protagonisten und im weiteren Verlauf der Staffel dessen Son zu konzentrieren, bietet dabei allerdings auch einige Vorteile. Sollte es sich bei New Blood nun wirklich um den Abschluss der Dextersaga handeln, so mag dieser Schritt verständlich sein, auch wenn viele Fragen um den alten Cast ungeklärt bleiben dürften. Michael C. Hall merkt man die lange Pause visuell und erzählerisch kaum an, die neue Zerrissenheit des Charakters bringt schauspielerisch einige überzeugende Nuancen zum Vorschein. Bisher macht es durchaus Spaß dem nun düstereren und gradlinigeren Treiben Dexter Morgans zuzuschauen, auch wenn das Niveau der Anfangsstaffeln bisher nicht erreicht werden kann und über den neu eingeführten Bösewicht zwecks geringer Screentime noch kein Urteil gefällt werden kann.
«Dexter: New Blood» ist keine Serie für Neueinsteiger, auch wenn vom ursprünglichen Cast nicht mehr viel übrig ist. Zwar ist es nicht nötig alle Handlungsstränge der Vorgängerstaffeln aktuell im Kopf zu haben, ohne gewisse Verknüpfungen zu diesen ziehen zu können, verlaufen allerdings zu viele Verweise im Sand. Die neue Staffel ist für jene Fans konzipiert, die bis zum Ende der achten Staffel durchhielten und jetzt auf einen besseren Abschluss hoffen. Den bisher gezeigten beiden Auftaktfolgen nach zu urteilen, könnte dies durchaus gelingen.