Programm-Kombination oder Absetzung-Light?

Am 08. November ändert ProSieben kurzfristig das Programm. Um 20:15 Uhr gibt es eine Reportage - «Zervakis & Opdenhövel» rutschen nach hinten.

Eine erste Reaktion auf die schwachen Quoten von «Zervakis & Opdenhövel»? Es sieht fast so aus. Am kommendem Montag, dem 08. November, sendet ProSieben nicht wie gewohnt «#ZOL» in der Primetime. Anstelle der Live-Show gibt es die Dokumentation «ProSieben Thema: Das Erbe des Dschihad - Was tun mit Deutschlands IS-Terroristen?». Keinesfalls eine wichtige und durchaus aktuelle Doku, die sich auf die Verurteilung der IS-Rückkehrerin Jennifer W. bezieht, jedoch wirft die Sonderprogrammierung einige Fragen auf. Warum dieser Sendeplatz? Warum diese Konstellation? Und ist es überhaupt ein Schritt in Richtung Absetzung?

Für die Doku hätte sich sicherlich auch ein anderer Platz im Programm gefunden, jedoch könnte die Kombination aus Reportage, Thilo Mischke und «Zervakis & Opdenhövel» auch eine sehr interessante werden. Vielleicht denkt sich der Unterföhringer Sender, dass scheinbar Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel als Personen nicht voll im Programm ankommen und Thilo Mischke als zusätzlicher Charakter helfen könnte. Negativ formuliert könnte man nun aber auch davon sprechen, dass wohl nur Opdenhövel und Zervakis zum Montagabend nicht reichen.

Aus der Planung, erst Doku dann Talk, könnte durchaus ein Erfolg werden. Zumindest zeigt sich ProSieben-Chef Daniel Rosemann überzeugt: "Thilo Mischke gelingt mit seiner Reportage 'Das Erbe des Dschihad' erneut ein wirklich besonderer Film. Er recherchiert in Syrien, um Antworten auf die große gesellschaftliche Frage zu finden: Was soll Deutschland mit den IS-Kämpfern und ihren Familien machen, die einst Deutschland verlassen haben, um in einen Krieg gegen unser Land und unsere Werte zu ziehen? Diese Frage versucht er nicht abstrakt zu beantworten, sondern er erzählt sehr persönliche Geschichten. Dabei gelangt er an Orte, an denen noch nie ein deutscher Journalist gedreht hat." Ob die Programmänderung «Zervakis & Opdenhövel» helfen soll oder das Format schon nach dem letzten Strohhalm greift, bleibt abzuwarten.
29.10.2021 16:52 Uhr  •  Felix Maier Kurz-URL: qmde.de/130442