Nicht einmal sechs Monate nach dem Start des zweiten Teils der fünften Staffel, geht der Teufel mit Staffel sechs nun endgültig auf Abschiedstour.
So oder so ähnlich kann man sich das vorstellen, was die Fans mit Staffel sechs über den allseits beliebten Teufel, der zusammen mit der Polizei auf Erden Fälle löst, erwarten können. Schon Staffel 5b wies unweigerlich deutliche Ermüdungserscheinungen samt ausgiebigem Füllmaterial auf, konnte aber aufgrund des sympathischen Casts und durch einige Handlungsstränge, die letztendlich zu einem übergeordneten Zeil führen sollten, noch recht leichte, durchschnittliche Unterhaltung zum Nebenherschauen bieten. Problemlos hätte man die Serie, wie es ursprünglich auch geplant war, mit dieser Staffel zu einem für die Fans zufriedenstellenden Ende führen können, ohne, dass sich jemand beschwert oder tatsächlich noch nach der initial erwähnten zusätzlichen Zugabe gerufen hätte.
Anstatt die Serie zumindest mit einer überzeugenden Finalfolge zu einem runden Abschluss zu bringen, wird hier ein an Logiklöchern auf Schweizer Käse Niveau zusammengeschustertes Etwas geschaffen. Ein einfaches Happy End schien für die beiden Protagonisten aus Sicht der Autoren keine Option gewesen zu sein. Kenner des «Supernatural» Finales hingegen dürften einige Überschneidungen feststellen, weshalb durchaus die Möglichkeit besteht, dass sich die Autoren hier „inspirieren“ ließen.
„Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab“, soll eine alte Weisheit der Dakota-Indianer besagen. «Lucifer» ist ein mahnendes Beispiel für Serien, bei denen die Verantwortlichen nicht wissen, wann eine Geschichte schlicht auserzählt ist und diese aus wirtschaftlichen Gründen über ihr Zenit hinaus verlängern.