Q3: HBO Max mit Schiffbruch

Der Umsatz von WarnerMedia stieg zwar an, aber HBO Max setzt sich im amerikanischen Markt kaum durch.

Die Unternehmenszahlen von WarnerMedia hätten durchaus besser ausfallen können. Noch-CEO Jason Kilar konnte für die Monate Juli, August und September 2021 keine tollen Zahlen vorweisen. Der Umsatz des Unternehmens stieg auf 8,4 Milliarden US-Dollar und lag somit 14,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Dennoch konnten andere Medienunternehmen deutlich stärker wachsen. Vor allem die Werbeeinnahmen machen Probleme, denn diese sanken um 12,4 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar.

Grund hierfür sind die nun fehlenden NBA-Rechte, deren Einsparung aber in das Programm von HBO Max gesteckt wurde. Gleichzeitig konnten sich WarnerMedia und Amazon nicht über eine weitere Verbreitung der HBO/HBO-Max-Channels auf der Prime-Plattform einigen. Das Unternehmen verlor in den Vereinigten Staaten von Amerika deshalb zunächst fünf Millionen Abonnenten, durch Rabattangebote konnte man dies auf netto 1,8 Millionen Kunden reduzieren. Weltweit legte man um 1,9 Millionen Kunden in drei Monaten zu, in den vergangenen zwölf Monaten ging es um 12,5 Millionen Kunden auf 69,4 Millionen HBO Max- und HBO-Kunden aufwärts.

WarnerMedia-Chef Jason Kilar, der nach der Fusion zwischen Warner und Discovery aus dem Unternehmen ausscheidet, hat schon mehrere fragwürdige Entscheidungen getroffen. Mit der parallelen Veröffentlichung von Filmen im Kino und Streaming hagelte es Kritik von den Filmschaffenden, außerdem büßte man rund eine Milliarde US-Dollar an Einspieleinnahmen ein. Auch der Amazon-HBO-Deal gilt als umstritten.

21.10.2021 14:14 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/130248