Paramount+ gibt sich großspurig

Bei der Mipcom meinte man, man wolle Netflix ablösen.

Im Zuge der Fernsehmesse Mipcom im französischen Cannes äußerte sich Douglas Craig zu den Plänen zu Paramount+. Craig, SVP of Programming and Acquisitions bei ViacomCBS, sagte, Europa sei der nächste logische Schritt" für die Plattform, die in diesem Jahr bereits in 25 Märkten gestartet ist, darunter Lateinamerika, die nordischen Länder, Australien und Kanada. Er bezeichnete Europa jedoch als einen "komplizierten" Markt, nicht nur im Hinblick auf die Quoten für lokale Inhalte, sondern auch auf die zahlreichen Vertriebskanäle.

In Großbritannien, Irland, Italien, Deutschland, der Schweiz und Österreich (GSA) zum Beispiel wird Paramount+ auf Sky-Plattformen starten. Craig erläuterte, dass Paramount+ und das Comcast/ViacomCBS-Streaming-Co-Venture SkyShowtime in einer Reihe von Gebieten gegenseitig exklusiv sein werden, so dass die Kunden je nach Standort entweder das eine oder das andere Angebot nutzen können. Im Gegensatz zum amerikanischen Paramount+ ist das Sky-Angebot mit Showtime deutlich prominenter besetzt.

Er war auch zuversichtlich, was die Position von Paramount+ in den Streaming-Kriegen angeht, und gab zu: "Wenn wir in einen Markt eintreten, wissen wir, dass wir nicht – nun, hoffentlich würden wir Netflix gerne verdrängen – aber wir wissen, dass das nicht unsere Strategie für den Markt ist." Fraglich ist, wie die Analyse in zwei, drei Jahren aussieht. Neben den amerikanischen Konzernen gibt es in zahlreichen Ländern noch jeweils mindestes einen lokalen Wettbewerber.
13.10.2021 09:04 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/130063