HBO Max startet im Oktober in Europa

Der junge Streamingdienst wird auch weiterhin nicht für Deutschland und Großbritannien geplant.

Die Deutschen werden weiterhin nicht in den Genuss des Streamingdienstes HBO Max kommen. Zwar lizenziert Sky in Großbritannien, Deutschland, Österreich und Italien viele HBO-Inhalte und Warner Bros.-Spielfilme, aber gerade im hiesigen Markt wird die riesige Film- und Serienbibliothek nicht an andere Kunden veräußert. Das jüngste Beispiel ist die The-CW-Serie «Superman & Lois», die keine deutsche Heimat hat.

HBO Max startet am 26. Oktober 2021 erst einmal in den Ländern Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Spanien und Andorra. In den skandinavischen Ländern betreibt WarnerMedia schon den HBO-Europe-Ableger HBO Nordic, in Spanien und Andorra ist man an den Free-TV-Sender Boing (zusammen mit Mediaset) beteiligt. Außerdem betreibt man die Pay-TV-Sender HBO España und TNT España.

Die nächsten 14 europäischen Länder werden den Streamer, der sich im Besitz von WarnerMedia befindet, im Jahr 2022 erhalten. Dazu gehören Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Ungarn, Moldawien, Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, die Slowakei und Slowenien. In diesen Ländern betreibt WarnerMedia zahlreiche Fernsehstationen.

"Unsere Marke HBO Max ist viel breiter angelegt als unsere alte HBO-Marke", erklärt Christina Sulebakk, General Manager für HBO Max EMEA, auf die Frage, wie WarnerMedia die Identität des Dienstes in Europa herausarbeiten wird, wo Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime Video zunehmend dominieren. "Es ist viel dynamischer und vielfältiger in Bezug auf Inhalt und Umfang. Es steckt viel Liebe in der Marke, Energie, Integration und Verspieltheit. Das sind die Dinge, die wir den Zuschauern vermitteln wollen", fügt die ehemalige Geschäftsführerin von Canal Plus hinzu, die 2012 zu HBO Europe kam.

Während sich das Programm von HBO Europe bisher eher an den traditionellen Programmen des US-Kabelnetzbetreibers orientierte, wird der Streaming-Dienst sein Angebot erweitern, sagt Sulebakk. Es wird mehr Programme über Frauen und Jugendliche geben, mit einem Schwerpunkt auf Vielfalt, und das gilt nicht nur für Dramas, sondern auch für Reality, Kinder und Familie. "Unsere Sendungen werden immer breiter und präsenter, was wirklich gut ist, und wir hoffen, dass wir damit die Augen für internationale Sendungen öffnen. In der nordischen Region haben wir das erste Bezahlfenster", sagt sie. "Wir bemühen uns wirklich, den besten Filmkatalog von WarnerMedia und Warner Bros. zu bekommen".
08.09.2021 11:22 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/129324