Gnu – die erste deutsche Gaming-YouTuberin mit einer Million Abonnenten

„Gaming, Cringe & Cosplay mit Herz & Hufen" steht auf dem YouTube-Banner der langjährigen Content-Creatorin.

Seit 2015 lädt Jasmin Sibel K., die im Internet unter dem Namen Gnu bekannt ist, Videos auf YouTube hoch und streamt auf Twitch. Die 32-Jährige ist gelernte Grafik-Designerin, absolvierte ein Studium im Bereich Neue Medien und arbeite daraufhin einige Jahre im Bereich Virtual Reality, ehe sie sich vor drei Jahren gänzlich auf ihre Internetkarriere konzentrierte. An ihrem Job schätzt Jasmin vor allem die Flexibilität, was ihr ermöglichte gemeinsam mit ihrem Freund für ein Jahr nach Melbourne zu ziehen. Nun lebt die Content Creatorin allerdings wieder in Stuttgart, in der Nähe ihres Heimatorts.

Als erste weibliche Gaming-YouTuberin in Deutschland gelang es ihr Anfang März 2021 die Marke von 1.000.000 Abonnenten zu knacken. Sie testet zahlreiche Computerspiele der unterschiedlichsten Genres, bevorzugt jedoch Horror-Games und ist ebenfalls im Bereich Cosplay aktiv. Ihr Hauptkanal erfuhr im November 2017 hautsächlich mit dem Spiel "Fortnite Battle Royale" einen großen Hype. Besonders gut kam das Format "Fortnite Lovestorys" bei ihren Zuschauern an. Hier suchte sie sich einen anderen beliebigen Spieler aus und versuchte mit ihm gemeinsam möglichst lange zu überleben, anstatt ihn – wie in dem Spiel üblich – zu bekämpfen. Anfang 2020 profitierte Jasmin auch durch den Hype um die Computerspiele "Phasmophobia" und "Among Us" sowie durch Kooperationen mit anderen bekannten YouTubern.

Inzwischen zählt die Content Creatorin auf Twitch über 400.000 Follower. Hier streamt sie mehrmals die Woche über viele Stunden hinweg, wie sie verschiedene Games spielt. Zusätzlich erscheint ungefähr jeden zweiten Tag ein Video auf ihrem Hauptkanal Gnu auf YouTube, den 1,14 Millionen Menschen abonniert haben. Vor dem Namenswechsel des Kanals Anfang des Jahres war sie unter dem Namen Saftiges Gnu bekannt. Der Nickname entstand bereits im Alter von elf Jahren. Um von ihren Mitspielern nicht als Mädchen erkannt zu werden, entschied sich Jasmin gegen ihren echten Namen. Auf ihrem Zweitkanal Verspieltes Gnu (266.000 Abonnenten) finden sich vor allem ungeschnittene Videos ihrer Gaming-Erlebnisse. Einzig ihr dritter Kanal Jas, Indeed! (128.000 Abonnenten) ist frei von Gaming-Content. Hier werden in unregelmäßigen Abständen Alltagstipps, Vlogs und Videos zu den Themen Gesundheit und Ernährung hochgeladen. Im Gnu-Shop verkauft die Stuttgarterin ihre eigenen Merchandise-Produkte wie T-Shirts und Hoodies.



Jasmin ist sich dem Druck, regelmäßig Videos hochzuladen, bewusst und beschreibt sich selbst als sehr perfektionistisch. Zwischenzeitlich führte diese Kombination dazu, dass sie bis zu 18 Stunden am Tag an ihren Videos und Streams saß. Nun hat sie diese Situation jedoch besser in den Griff bekommen, investiert aber weiterhin viel Zeit in ihren Beruf. Als erfolgreichste weibliche Gaming-YouTuberin in Deutschland hatte sie es nicht immer leicht sich in der Gaming-Branche durchzusetzen, die von Männern dominiert ist. Nicht selten wurde sie mit Vorurteilen oder sexistischen Kommentaren konfrontiert. Heute ist sie stolz, ein Vorbild für andere Frauen zu sein.
29.08.2021 12:00 Uhr  •  Laura Friedrich Kurz-URL: qmde.de/129031