ProSieben zeigte seit Ende Januar am Samstagnachmittag Wiederholungen von «Young Sheldon». Konnte der junge Nerd auch am Wochenende überzeugen?
Fun Fact: Wie die Fernseh-Zeitschrift ‚TV Spielfilm‘ vor einigen Jahren herausfand, zeigte ProSieben die Sitcom «The Big Bang Theory» zwischen dem 1. August 2014 und dem 31. Juli 2015 insgesamt 2265 Mal. Die Schlagzahl hat sich seitdem wohl nur wenig verkleinert, schließlich zeigt der Unterföhringer Sender derzeit am Montag einen «TBBT»-Marathon mit acht Folgen am Stück, die ab Mitternacht wiederholt werden, ergibt zum Wochenstart bereits 19 Folgen – hinzu kommen noch drei Nachmittagsfolgen. Die Quoten geben den Programmverantwortlichen Recht, schließlich liefert die Nerdgruppe um Sheldon und Leonard regelmäßig solide Quoten, am Nachmittag sogar stets weit überdurchschnittliche. Mit «Young Sheldon» hat CBS 2017 einen Ableger der Erfolgscomedy geschaffen, der auch bei ProSieben zu überzeugen wusste. Daher erscheint der Schritt nur logisch, dass auch der Spin-off regelmäßig verbreitet wird.
So zeigte die rote Sieben ab dem 30. Januar immer samstags zwei Folgen der Serie mit Iain Armitage als junger Sheldon Cooper. Los ging es allerdings nicht mit der allerersten Episode, sondern mit der zweiten Staffel, die bis zum 10. April in Doppelfolgen gezeigt wurde. Danach wurde die dritte und die vierte Episode bis zur siebten Folge gezeigt. Erwartungsgemäß gab es in den Wintermonaten die besten Zahlen. So verfolgten die ersten beiden Folgen 0,51 und 0,53 Millionen Zuschauer ab 17:05 Uhr. Davon stammten 0,37 und 0,40 Millionen aus der Zielgruppe, wodurch 8,4 und 9,0 Prozent Marktanteil zu Buche standen. Insgesamt lag die Sehbeteiligung bei 2,6 und 2,7 Prozent. Das Niveau in der werberelevanten Gruppe konnte aber nur selten so hoch gehalten werden. Eine Woche später sanken die Zahlen auf 6,5 und 6,4 Prozent. Nur Ende Februar schaffte eine Folge eine Neun vor dem Komma. Am 27. Februar standen zunächst 8,3 und dann 9,0 Prozent auf dem Papier. Die Reichweiten entwickelten sich im Laufe der Staffel negativ, so wurden im April nur zwischen 0,31 und 0,35 Millionen Zuschauer pro Folge angelockt.
Im Mittel steht für die zweite Staffel am Samstagnachmittag somit eine Reichweite von 0,43 Millionen zu Buche, von denen im Schnitt 300.000 zwischen 14 und 49 Jahre alt waren. Die Marktanteile lagen bei 2,4 respektive 7,1 Prozent. Sehr sprunghaft startete die dritte Staffel am 17. April, die Folge „Schneekugeln und Geldregen“ genierte zunächst 0,34 Millionen, die „Die Besenkammer und das Teufelsspiel“ dann immerhin 0,47 Millionen. Ähnlich verhielten sich die Einschaltquoten von 5,4 Prozent ging es auf 7,4 Prozent in der Zielgruppe nach oben. Beim Gesamtpublikum verbuchte «Young Sheldon» 1,9 und 2,6 Prozent. Zwischen April und Juni, dem Zeitraum, in dem die dritte Staffel ausgestrahlt wurde, holte ProSieben nie mehr als 0,47 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – einmal noch am 1. Mai. Auch die Zielgruppenanteile sackten im Vergleich zur zweiten Staffel merklich ab, einmal wurden 8,0 Prozent verbucht.
Zum Staffelfinale am 26. Juni gab es dann nochmal einen „Big Bang“ in Sachen Quoten, denn dann wurden 9,3 Prozent ausgewiesen – ein sehr beachtliches Ergebnis, schließlich startete im Gegenprogramm die Berichterstattung zum ersten Achtelfinale der diesjährigen Euro 2020. Die dritte Staffel somit durchschnittlich auf 0,33 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 2,3 Prozent. Mit 0,22 Millionen Jüngeren kam man nur auf 6,6 Prozent. Quotentechnisch lief es für die sieben Folgen der vierten Staffel ein wenig besser, denn zwischen dem 26. Juni und 17. Juli wurden 2,5 Prozent und 6,9 Prozent bei den Jüngeren ermittelt. Die Reichweiten lagen mit 0,26 Millionen Gesamtzuschauern und 0,16 Millionen Umworbenen allerdings auf einem mageren Level. Zuletzt verbuchte die Doppelfolge 0,22 und 0,17 Millionen ab Dreijährige und nur 6,3 und 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Alles in allem kommen die 50 ausgestrahlten «Young Sheldon»-Folgen, die seit 30. Januar bei ProSieben immer samstags auf Sendung geschickt wurden, auf eine durchschnittliche Reichweite von 0,36 Millionen Zuschauern ab drei Jahren. Ein Drittel, also 0,24 Millionen davon stammten aus der klassischen Zielgruppe. Damit sorgte ProSieben für eine ausbaufähige Zielgruppenquote von 6,9 Prozent. Beim Gesamtpublikum zeigte die Quotennadel nur schwache 2,4 Prozent an. Immerhin: Pro Ausstrahlung wird jede Episode für ProSieben günstiger. Die Gunst des Publikums wird man sich auf diesem Verwertungsweg aber wohl nicht langfristig sichern.