«Facing the Classroom»: Kanzlerkandidaten stellen sich Schülerfragen

Sat.1 adaptiert das internationale Politik-Format «Facing the Classroom», an dem auch schon Frankreichs Emanuel Macron und Neuseelands Jacinda Ardern teilnahmen.

Während die öffentlich-rechtlichen Sender vor allem klassische Politik-Formate wählen, wie beispielsweise die Sommerinterviews, um im Vorfeld der Bundestagswahl der Republik die Möglichkeit geben, sich politisch zu informieren, versuchen Privatsender häufig eine andere Note zu setzen und kommen etwas anders daher. RTL geht zunehmend den Weg von ARD und ZDF, auch ProSieben wählte zuletzt eher klassische Interview-Formate, wobei das Interview mit Annalena Baerbock die mangelnde Erfahrung seitens ProSieben auf dem seriösen Polit-Sektor offenlegte. Sat.1 wählt nun ein anderes Format, das international bereits bekannt ist.

Mit den Kanzlerkandidaten versucht man sich an einer deutschen Adaption von «Facing the Classroom», an dem in Frankreich bereits Staatspräsident Emanuel Macron und in Neuseeland die Regierungschefin Jacinda Ardern teilnahmen. Das Konzept ist simpel wie interessant, denn die Kandidaten stellen sich zum einen den Fragen einer Schulklasse und zum anderen auch Fragen aus den Schulfächern selbst. Sicherlich dürften die Politiker in Fächern wie Sozialkunde punkten können, doch wie sieht es in Mathematik, Englisch oder Geografie aus?

Das noch unter dem Arbeitstitel «Facing the Classroom» laufen Format wird von Redseven Entertainment produziert. Ein genauer Ausstrahlungstermin steht allerdings noch nicht fest. Sat.1-Chef Daniel Rosemann fasst das Ziel der Sendung zusammen: „In «Facing the Classroom» (Arbeitstitel) zeigen sich die Kanzlerkandidat:innen von einer Seite, die wir im normalen Wahlkampf eher selten sehen: nahbar, verständlich und direkt.“ Der Umbau von Sat.1 unter der Ägide Rosemann hat somit begonnen.
31.05.2021 12:24 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/127155