Deal ist fix: WarnerMedia und Discovery fusionieren

Am Sonntagabend waren erste Berichte über eine Mögliche Fusion der AT&T-Tochter WarnerMedia mit Discovery. Am Montag meldeten beide Unternehmen den Deal für fix.

In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden erste Meldungen publik, dass die beiden Big-Player WarnerMedia und Discovery an einer Fusion arbeiten. Laut Medienberichten seien die Gespräche schon weitfortgeschritten und kurz vor dem Abschluss. Am Montag vermeldeten beide Unternehmen bereits Vollzug. In einer Mitteilung heißt es, dass sich beide Unternehmen zu einem „der größten globalen Streaming-Player“ zusammenschließen.

Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung würde AT&T 43 Milliarden US-Dollar (vorbehaltlich einer Anpassung) in einer Kombination aus Bargeld, Schuldtiteln und WarnerMedias Einbehalt bestimmter Schulden erhalten. Die Aktionäre von AT&T erhalten Aktien, die 71 Prozent des neuen Unternehmens repräsentieren. Discovery-Aktionäre würden 29 Prozent des neuen Unternehmens besitzen. Die Verwaltungsräte von AT&T und Discovery haben der Transaktion bereits zugestimmt.

Auch eine erste Personalie wurde bereits vermeldet. So wird Discovery-CEO David Zaslav dem Merger voranstehen, der das neue Unternehmen zusammen mit Führungskräften beider Unternehmen leiten wird. Der Verwaltungsrat des neuen Unternehmens wird aus 13 Mitgliedern bestehen, von denen sieben ursprünglich von AT&T ernannt wurden, einschließlich des Vorsitzenden des Verwaltungsrats. Discovery wird zunächst sechs Mitglieder ernennen, darunter Zaslav.

John Stankey, CEO von AT&T, sagte zur Vereinbarung: „Diese Vereinbarung vereint zwei führende Anbieter von Unterhaltungsangeboten mit komplementären Stärken in Bezug auf Inhalte und positioniert das neue Unternehmen als eine der weltweit führenden Direct-To-Consumer-Streaming-Plattformen. Es wird das fantastische Wachstum und die internationale Einführung von HBO Max mit der globalen Präsenz von Discovery unterstützen und Effizienzsteigerungen schaffen, die wieder in die Produktion großartigerer Inhalte investiert werden können, um den Verbrauchern das zu bieten, was sie wollen.

David Zaslav fügte an: „Während meiner vielen Gespräche mit John kommen wir immer wieder auf dasselbe einfache und leistungsstarke strategische Prinzip zurück: Diese Vermögenswerte sind zusammen besser und wertvoller. Es ist super aufregend, solche historischen Marken, Weltklasse-Journalismus und legendäre Franchise-Unternehmen unter einem Dach zu vereinen und so viel Wert und Möglichkeiten zu erschließen. Mit einer Bibliothek geschätzter Eigenproduktionen, großartigen Management-Teams und globalem Know-how in jedem Markt der Welt glauben wir, dass jeder gewinnt… Verbraucher mit vielfältigeren Auswahlmöglichkeiten, Talente und Geschichtenerzähler mit mehr Ressourcen und überzeugenden Wegen zu einem größeren Publikum sowie Aktionäre mit einem globalen Wachstumsunternehmen, das sich zu einer starken Bilanzaufstellung verpflichtet hat, um besser für den Konkurrenzkampf mit den weltweit führenden Streaminganbietern gewappnet zu sein. Wir werden zusammen mit dem kreativen und talentierten WarnerMedia-Team ein neues Kapitel aufschlagen und diese unglaublichen Vermögenswerte auf einem fast 100-jährigen Erbe des schönsten Geschichtenerzählens der Welt aufbauen. Das wird unsere einzigartige Mission sein: Die Konzentration darauf legen, die erstaunlichsten Geschichten zu erzählen und viel Spaß dabei zu haben.“

Damit spielt Zaslav auf Konkurrenten wie Netflix und Disney an, die bereits weltweit agieren. Vor allem Netflix hat sich schnell als Global-Player etablieren können, Disney+ wird derzeit auf dem asiatischen Markt ausgerollt. Der Start von HBO Max lässt in Deutschland weiter auf sich warten. Durch die Ergänzung von Discovery und der dazugehörigen Plattform Discovery+, die alleine in den Vereinigten Staaten von Amerika mit seinem Archiv aus Factual-Shows auf 13 Millionen Abonnenten kommt, stellt das neue Streamingunternehmen ein sehr breit gefächertes Portfolio dar. Unter dem neuen Banner werden HBO, Warner Bros., Discovery, DC Comics, CNN, Cartoon Network, HGTV, Food Network, Turner Networks, TNT, TBS, Eurosport, Magnolia, TLC, Animal Planet und ID vereint.
17.05.2021 15:19 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/126876