Der Fußball in Deutschland startet in die Endphase der Saison. Deshalb steht das runde Leder diese Woche im Sportcheck im Mittelpunkt.
Weder bei der Europameisterschaft diesen Sommer noch bei der Weltmeisterschaft Ende 2022 wird Oliver Welke als Moderator den Fußball im ZDF begleiten. Der Sender und der «heute show»-Ankerman haben sich im einvernehmlichen Verständnis darauf verständigt. Der Grund ist, da die Weltmeisterschaft in einem Jahr im Winter stattfinden wird und Welke in dieser Zeit für seine Freitagabendshow im Einsatz ist. Der Verzicht schon in diesem Jahr kommt dennoch ein wenig überraschend. Damit wird es kein Oliver vor den Kameras des ZDF bei der kommenden EM geben, denn schon Welkes kongenialer Partner Oliver Kahn, inzwischen eine große Nummer beim FC Bayern München, ist nicht mehr als Experte aktive. Bei der EM sehr wohl im Einsatz sein werden dagegen Katrin Müller-Hohenstein und Jochen Breyer.
Während Joachim Löw sich wohl noch den Kopf über den Kader für das kommende Turnier zerbricht, verkündete die ARD am Wochenende das Team für die EM, die vom 11. Juni bis 11. Juli in diversen Städten Europas ausgetragen wird, darunter in München. Der WDR ist federführend für alle Übertragungen im Ersten, auch für Hörfunk und die digitalen Kanäle. Teamchef wird Steffen Simon sein. 21 der insgesamt 51 Spiele überträgt die ARD, die als Experten Bastian Schweinsteiger, Kevin-Prince Boateng, Almuth Schult, Stefan Kuntz, Lutz Wagner und Thomas Broich aufbietet. Letzterer wird als Co-Kommentator sein Fachwissen einbringen und damit die TV-Kommentatoren Gerd Gottlob, Tom Bartels und Florian Naß unterstützen. An den ARD-Spieltagen meldet sich Alexander Bommes aus dem Kölner «Sportschau»-Studio. Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger werden zu ausgewählten Spielen vor Ort sein oder ebenfalls aus dem Studio in Köln moderieren. Zum Abschluss der ARD-Sendetage meldet sich wie gewohnt der «Sportschau Club» und wartet gleich mit einem Neuzugang auf, der schon für die kommende Bundesliga-«Sportschau» angekündigt wurde. Esther Sedlaczek wird mit Co-Moderator Micky Beisenherz die Tage Revue passieren lassen. Neu ist zudem ein täglicher Euro-Podcast, der die Fans jeden Morgen ab 6 Uhr auf den neuesten Stand rund um die EM-Spiele und die teilnehmenden Mannschaften bringen wird. Apropos Hörfunk: Zum ersten Mal wird mit Julia Metzner vom SWR eine Frau das Finale einer Fußball-Europameisterschaft der Männer kommentieren. Sie ist eine von insgesamt acht Reportern, die für die Hörfunkwellen der ARD im Einsatz sind.
Zentral vom Mainzer Lerchenberg aus steuert das ZDF seine EM-Bericht mit der "sportstudio-Arena" auf dem Gelände. Das Zweite überträgt 13 Spiele der Gruppenphase – darunter die Partien der deutschen Mannschaft gegen Weltmeister Frankreich und gegen Ungarn. Und auch das EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion. Experten des ZDF sind Ariane Hingst, Hanno Balitsch, die als Co-Kommentatoren an der Seite von Claudia Neumann beziehungsweise Martin Schneider kommentieren, sowie im Studio Per Mertesacker, Christoph Kramer und Peter Hyballa., der die Partien taktisch analysiert. Wie erwähnt moderieren Jochen Breyer und Katrin Müller-Hohenstein im Wechsel die Vorberichte. Neben Neumann und Schneider werden auch Béla Réthy und Oliver Schmidt als Kommentatoren im Einsatz sein.
Wir bleiben beim Fußball und bei der EM. Und werden viel lokaler. Das ARD-Morgenmagazin kündigte an, während der Europameisterschaft zwei Wochen lang aus Veitshöchheim bei Würzburg zu senden. Das deshalb, weil die für die Übertragung der «Fastnacht in Franken» bekannte Gemeinde vom Main Mittelpunkt der EU ist. Seit dem Brexit ist der Ortsteil Gadheim geographisch mitten in der Europäischen Union. Und deshalb will die ARD in der zweiten und der vierten Woche des einmonatigen Großereignisses von hier vormittags senden. Und so kommt die "Provinz" nun auch abseits des Faschings zur bundesweiten Bekanntheit.
Heutzutage muss man als Fußballer noch nicht ganz so viel geleistet haben, um als Weltstar der Weltklasse zu gelten. Das ZDF zeigt am 5. Juni kurz vor Beginn der EM die Dokumentation «Joshua Kimmich: Sein Weg in die Weltklasse» über den Bayern-Spieler Joshua Kimmich, für die der Sender den Profi von Bayern München fünf Jahre lang begleitet hat. Im Rahmen des «Sportstudios» läuft der Beitrag ab 23 Uhr. Weggefährten wie Joachim Löw, Hansi Flick, Karl-Heinz Rummenigge und auch Oliver Kahn kommen zu Wort. 2015 spielte Kimmich noch in der 2. Bundesliga für RB Leipzig, 2020 wurde er mit den Münchnern Champions-League-Sieger. Und – ja, das ist Weltklasse! – der 26-Jährige ist Stammspieler in der Nationalmannschaft. Übrigens: Mit einem Beitrag über Homosexualität im Fußball setzt das ZDF nur drei Tage später im Rahmen der «37°»-Sendung einen Fußball-Beitrag oben drauf.
Wer auf Fußball aus Südamerika steht, ist beim Pay-TV-Sender Sportdigital Fußball richtig. Denn der wird auch künftig Spiele der Liga Profesional aus Argentinien und vom brasilianischen Pokalwettbewerb der Copa do Brasil zeigen. Aus Brasilien wird bis mindestens 2023, aus Argentinien gar bis 2024 gesendet. Vergangenes Wochenende lief beispielsweise die Partie zwischen Rosario Central und den Newell's Old Boys. Aus Brasilien wird Sportdigital ab dem Achtelfinale live berichten. 16 Ligen und Wettbewerbe hat der Sender im Programm, auch aus Australiens A-League, der Tschechischen Fortuna Liga und der der J.League aus Japan laufen Spiele.