Sat.1: «Bulle» mit schlechten Quoten beim jungen Publikum

Widerfährt dem «Bullen von Tölz» das gleiche Schicksal wie bereits Schwester Stefanie oder dem «Bergdoktor»? Zwar sind die Einschaltquoten selbst mit Wiederholungen beim Gesamtpublikum durchaus sehr gut, doch in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hapert es zuletzt immer öfter.




So war es auch an diesem Mittwoch: Während VOX mit neuen «CSI»-Episoden fast 20 Prozent der werberelevanten Zuschauer anlocken konnte, begeisterte Sat.1 zur gleichen Zeit mit einer drei Jahre alten «Bullen»-Folge lediglich 1,49 Millionen junge Bundesbürger. Der Marktanteil betrug somit unterdurchschnittliche 10,5 Prozent. Selbst das ZDF konnte nur geringfügig weniger junge Zuschauer für seinen Film «Papa und Mama» zum Einschalten bewegen. Stattdessen ist der Krimi-Klassiker mit Ottfried Fischer vor allem beim älteren Publikum beliebt: Die Folge "Liebespaarmörder" erzielte beim Gesamtpublikum mit 4,56 Millionen Zuschauern gute 13,6 Prozent Marktanteil.

Auch «Wolffs Revier» hat Probleme beim jungen Publikum: Zwar erzielte die Wiederholungs-Episode "Kleine Zwerge, lange Schatten" am Mittwoch um 22:15 Uhr mit 3,21 Millionen Zuschauern einen Marktanteil von 13,9 Prozent; in der sogenannten Zielgruppe wollten dagegen lediglich 1,08 Millionen Menschen bei der Mördersuche dabei sein. Hier betrug der Marktanteil schlechte 9,8 Prozent. Immerhin: Die Wiederholung der Serie mit Jürgen Heinrich konnte deutlich bessere Werte erzielen als zuletzt «Der Elefant», der seit dieser Woche - ebenfalls mit schlechten Quoten - dienstags auf Sendung geht.

Deutlich wird das "Altersproblem" der Sat.1-Krimiserien auch am Tagesschnitt des Berliner Senders: Während man mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 13,5 Prozent beim Gesamtpublikum überaus zufrieden sein kann, lag man bei den 14- bis 49-Jährigen mit 12,3 Prozent Marktanteil sogar 0,1 Prozentpunkte unter dem derzeitigen Schnitt im laufenden Fernsehjahr.
05.01.2006 09:06 Uhr  •  Alexander Krei Kurz-URL: qmde.de/12655