Am Montagabend wollte ProSieben den Erfolg der Free-TV-Ausstrahlung von «Chernobyl» fortsetzen, setzte der Serie aber zunächst ein Interview mit der designierten Kanzlerkandidatin der Grünen vor die Nase. Das drückte den Erfolg erheblich.
Der Unterföhringer Sender ProSieben verkündete in der vergangenen Woche einen Coup und gab bekannt, als erster Sender mit der oder dem neuen Kanzlerkandidaten der Grünen ein Interview zu führen. Die Wahl der Partei fiel am Montagvormittag auf Annalena Baerbock, die als Spitzenkandidatin antreten wird und bei ProSieben im Studio erscheinen soll. Katrin Bauerfeind und Thilo Mischke stellten ihr 45 Minuten lang Fragen. Für die Antworten im Rahmen von «ProSieben Spezial live: Das Kanzlerkandidatin-Interview» interessierten sich insgesamt 1,07 Millionen Zuschauer ab drei Jahren, von denen 0,72 Millionen politisch Interessierte im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren. Am Markt kam die rote Sieben damit auf einen Gesamtmarktanteil von mäßigen 3,3 Prozent. In der Zielgruppe lag die Sehbeteiligung bei leicht unterdurchschnittlichen 8,5 Prozent. Damit ist spätestens jetzt klar, dass Politik ein eher ungewohntes Feld für den Unterföhringer Sender ist und sich das Publikum an derartige Sondersendungen erst gewöhnen muss – vor allem wenn man das Folgeprogramm betrachtet.