RTL setzt «Der Lehrer» ab

RTL-Fiction-Chef Hauke Bartel gab in einem 'DWDL'-Interview zudem bekannt, dass neben «Magda macht das schon!» zwei weitere Sitcoms keine Fortsetzungen erhalten werden.

RTL wird seinen Donnerstag in Zukunft wohl komplett umgestalten müssen, denn RTL-Fiction-Chef Hauke Bartel hat in einem Interview bei 'DWDL' angekündigt, dass sowohl «Der Lehrer», «Sekretärinnen» und «Schwester, Schwester» nicht fortgesetzt werden und mit ihren Staffeln auf dem Fernsehfriedhof verschwinden. Besonders bei «Der Lehrer» verwundert diese Maßnahme auf den ersten Blick, schließlich hat man erst zur neuen Staffel den Hauptdarsteller getauscht. Hendrik Duryn wurde von Simon Böer ersetzt, doch auch durch die Neubesetzung konnte der Abwärtstrend der vergangenen Jahre nicht gestoppt werden. Im Gegenteil: Bartel musste zugeben, dass nach acht Staffel die Haupt- und Titelrolle neu zu besetzen, vermutlich die kniffligste Aufgabe sei, die man im Seriengeschäft gestellt bekommen kann. „An Simon Böer, der sich dieser großen Aufgabe gestellt hat, lag es in meinen Augen jedenfalls nicht“, so Bartel.

Aus Quotensicht ergibt der Schritt dagegen durchaus Sinn, waren die Zahlen doch stark rückläufig und konnten vor allem in diesem Jahr nur noch zu Beginn der Staffel überzeugen. Ab der siebten Episode verbuchte die Sitcom in der Zielgruppe stets Werte unterhalb des Senderschnitts. Insgesamt standen im Schnitt nur noch 11,0 Prozent zu Buche. Im Vorjahr lag der Wert für Staffel acht noch bei guten 15,5 Prozent.

Wie erwähnt verriet Bartel im Interview auch die Zukunft zweier anderer Comedy-Formate: „Auch «Sekretärinnen» und «Schwester, Schwester» haben leider nicht die Zuschauerzahlen erreicht, die sie für eine Fortsetzung empfohlen hätten“, erklärte Hauke Bartel. Zudem war vor der Ausstrahlung der neuesten «Magda macht das schon!»-Staffel bekannt, dass es für diese Serie ebenfalls nicht weitergehen wird. Mit der kommenden Reihe von «Sankt Maik» verschwindet dann auch das nächste Format aus dem RTL-Programm. Über die Zukunft von RTL am Donnerstag blieb Bartel eher vage und verwies auf acht neue Folgen von «Alarm für Cobra 11», fügte in diesem Zusammenhang jedoch an, dass man sich durchaus vorstellen könne, in Zukunft das Format über die Folgenlänge von 45 Minuten auszudehnen und wie die öffentlich-rechtlichen Sender es nahezu täglich mit ihren Krimi-Formaten vormachen, die Action-Serie in Spielfilmlänge zu zeigen.

Man darf gespannt sein, womit RTL in Zukunft überzeugen will. Bartel verriet, dass man noch weitere unangekündigte Projekte für dieses Jahr in der Hinterhand hat. Jedenfalls möchte man das Programm „inhaltlich noch breiter und vielfältiger“ aufbauen, dabei soll auch die Zusammenarbeit mit TV Now weiter forciert werden. Die Streamingplattform des Senders bietet solch vielfältiges Programm, wobei innovative Projekte wie «Even Closer» dafür nicht infrage kommen werden. Bartel verriet, dass es für die Sendung ebenfalls nicht weitergehen werde. Anders dagegen sieht es für «KBV – Keine besonderen Vorkommnisse» aus, das noch vor der Ausstrahlung um eine zweite Staffel verlängert wurde. Bartel kündigte an: „Wir werden große Unterhaltung für die ganze Familie liefern und trauen uns an Themen, die nicht immer innerhalb von 45 Minuten zu erzählen sind. Das war bisher das unbedingte Prinzip, dass am Ende einer Episode alle Probleme gelöst sind und der Zuschauer guter Laune ins Bett geschickt wurde. Heute wollen wir noch mehr berühren, zum Nachdenken anregen und den Austausch mit der Familie fördern."
14.04.2021 17:35 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/126175