Gal Gadot, Chris Pine und Pedro Pascal, gepaart mit einem 1980er Jahre Setting und einem äußerst erfolgreichen Vorgänger im Gepäck. Was kann da noch schief gehen?
Bei «Wonder Woman 1984» funktioniert dies leider nicht mehr, was insbesondere dem extrem schwachen Drehbuch zuzuschreiben ist. Die Handlung des Films ist nicht nur löchrig wie Schweizer Käse, sie wirkt zu Teilen auch äußerst stupide und dürfte die Intelligenz der meisten erwachsenen Zuschauer nur allzu schnell beleidigen. Ähnlich wie der Vorgänger beginnt der Film mit einer Rückblende in Dianas (Gal Gadot) Kindheit, die überzeugend umgesetzt ist und zunächst auch Lust auf mehr macht, da sie den Anschein vermittelt, an das Erfolgskonzept des Erstlings anzuknüpfen. Im Jahr 1984 angekommen beginnen die Probleme des Drehbuchs, denn wie zuvor bereits bekannt wurde, musste der im ersten Teil eigentlich verstorbene Steve Trevor (Chris Pine) irgendwie zurückgeholt werden. Die Art und Weise dieser Rückholaktion mit der Brechstange, macht schnell klar, dass ursprünglich ein Mitwirken Chris Pines an einem möglichen Sequel keinesfalls geplant war. Ob nun Patty Jenkins einen Narren an Pine gefressen hat und deshalb das Drehbuch für sein Mitwirken in einer Hauptrolle umschrieben ließ oder das Studio Druck machte, den Sympathieträger aus dem Erstling irgendwie wieder an die Seite Gadots zu stellen, kann an dieser Stelle egal sein, denn funktioniert hat es nicht.
Regie und Effekte machen das mit 200 Millionen USD nicht gerade spärliche Budget des Films zumindest teilweise sichtbar, wobei mit Blick auf diese Zahl unweigerlich die Frage aufkommen muss, wer die Story des Films letztendlich abgesegnet und den Drehstart genehmigt hat, anstatt diese, wie in Hollywood nicht unüblich, umschreiben zu lassen. Man kommt nicht darum herum, zu vermuten, dass nicht nur die weltweit überwiegend geschlossenen Kinos dazu führten, diesen Film, anstatt ihn erneut zu verschieben, lieber auf der eigenen Streaming Plattform zu veröffentlichen, sondern auch einige Verantwortliche bei Warner diesem schlicht und einfach keine Kinotauglichkeit bescheinigen wollten.
«Wonder Woman 1984» ist ein Sequel, dass auf ganzer Linie enttäuscht. Weder ein überzeugender Pedro Pascal, noch die handwerklich insgesamt ordentliche Umsetzung, schaffen es den Film wenigstens ins Mittelmaß zu hieven. Selbst David Ayers unrühmlicher «Suicide Squad» aus dem Jahr 2016, der ebenfalls mit einem hanebüchenen Drehbuch daherkam, wirkt gegen das hier gebotene noch irgendwie unterhaltsam.