«Karneval in Köln»: In der Hochburg bleibt das Interesse mau

Wie schon im ZDF am vergangenen Donnerstag zur Mädchensitzung, blieb auch das Karnevalsinteresse am Montag eher verhalten. Am Vorabend tat sich zudem «Morden im Norden» erneut schwer.

Der Rosenmontag ist traditionell der Höhepunkt des Treibens in der Karneval-Hochburg Köln. Folglich setzte Das Erste an diesem Montag auf «Karneval in Köln», allerdings in etwas anderer Form. Erst zum zweiten Mal in der deutschen Nachkriegsgeschichte fielen landesweit die Rosenmontagszüge aus. 2021 begrüßte Guido Cantz das Publikum vor den heimischen Fernsehgeräten, denn im Kölner Tanzbrunnentheater, wo statt wie üblich im altehrwürdigen Gürzerich gefeiert wurde, waren keine Zuschauer erlaubt. Im Saal war zudem nur Dr. Joachim Wüst, Vize-Präsident des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 e.V., der als einziger Corona-konform von seinem Elferrat übriggeblieben ist, zugegen.

Wie das Duo die übriggebliebenen Wagen des eigentlichen Rosenmontagszuges betrachtete, verfolgten 3,67 Millionen Zuschauer. Darunter schalteten 0,51 Millionen 14- bis 49-Jährige ein. Am Markt kam die öffentlich-rechtliche TV-Station damit auf solide 11,9 Prozent, bei den jüngeren lag der Wert bei ausbaufähigen 6,1 Prozent. Damit war das Interesse in diesem Jahr deutlich gebremst, denn im vergangenen Jahr waren 4,87 Millionen Zuschauer ab drei Jahren dabei. Der Marktanteil vor gut einem Jahr lag bei 17,9 Prozent (0,59 Millionen und 7,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen). Damit erging es der Kölner Prunksitzung nicht viel anders als der «Mädchensitzung» vergangenen Donnerstag im ZDF. Auch hier wurden deutlich niedrigere Werte im Vergleich zum Vorjahr festgestellt, es sahen nur 3,90 Millionen zu. In den vergangenen Jahren schaffte man stets den Sprung oberhalb der Vier-Millionen-Marke.

Umrahmt wurde das Karnevalsprogramm am Montag von den Nachrichten der «Tagesschau» und der «Tagesthemen». Die Nachrichtensendung um 20 Uhr erzielte Reichweiten von 6,39 respektive 1,45 Millionen – die größten Reichweiten des Tages –, während Ingo Zamperoni auf 2,28 und 0,37 Millionen Interessierte kam. Auf dem Gesamtmarkt waren für die Blaue Eins 19,2 Prozent um 20 Uhr und 12,1 Prozent um 22:45 Uhr drin. Bei den jüngeren lagen die Werte zunächst bei 16,8 , dann bei 7,5 Prozent.

Am Vorabend kam «Morden im Norden» erneut nur mäßig gut an. Ähnlich wie in den Wochen zuvor lag die Sehbeteiligung bei 3,22 Millionen – der schlechteste Wert des bisherigen Jahres. Vor sieben Tagen standen 3,42 Millionen zu Buche. Der Marktanteil belief sich diesmal auf 11,4 statt 11,8 Prozent. Bei den jungen Zuschauern fiel die Sendung erneut durch, nur 0,20 Millionen junge schalteten ein. Es wurden schwache 3,0 Prozent gemessen.
16.02.2021 08:48 Uhr  •  Veit-Luca Roth Kurz-URL: qmde.de/124866