Comcast 2020: NBC schrumpft, Sky-Gewinn bricht ein

Der Medienriese kommt allerdings gut durch die Corona-Krise. Hauptproblem des Medienkonzerns sind die Universal-Themenparks, die durch die Pandemie geschlossen wurden.

Am Donnerstag stellte der Medienriese Comcast seinen Quartalsbericht vor. Der Inhaber von NBCUniversal und Sky setzte zwischen Oktober und Dezember 27,71 Milliarden US-Dollar um, das ist ein Rückgang von 2,4 Prozent. Im vergangenen Jahr erreichte man noch 28,40 Milliarden US-Dollar. Im Gesamtjahr verbuchte man nach 108,94 nun 103,56 Milliarden US-Dollar, das ist ein Umsatzrückgang von 4,9 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen lag im vierten Quartal 2020 bei 7,19 Milliarden US-Dollar, im Gesamtjahr verbuchte das Unternehmen 30,83 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Rückgang von zehn Prozent. Comcast-Chef Brian L. Roberts dazu: „Wir sind optimistisch, dass die Teile unseres Geschäfts, die am stärksten betroffen waren, bald wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren werden. Diese Zuversicht wird von unserem Vorstand geteilt, der eine Erhöhung der Dividende für das dreizehnte Jahr in Folge angekündigt hat.“

Wachstumstreiber waren die Kabelanschlüsse durch die Sparte „Cable Communications“, die sich im Jahresschnitt von 58,08 auf 60,05 Milliarden US-Dollar verbesserten. Deutlicher Wachstumstreiber war das High-Speed-Internet, das sich von 18,75 auf 20,60 Milliarden US-Dollar verbesserte. "Hervorragende Leistungen bei der Sparte „Cable“ haben zu sehr starken Ergebnissen für unser Unternehmen im vierten Quartal geführt. Wir haben netto 538.000 neue Breitbandkunden gewonnen und ein bereinigtes EBITDA-Wachstum von über zwölf Prozent erzielt“, sagte Comcast-Chef Brian L. Roberts.

Die Tochterfirma NBCUniversal schnitt ordentlich ab, beispielsweise schrumpfte das Ergebnis der Kabelsender nur um 5,8 auf 10,85 Milliarden US-Dollar. NBC blieb mit 10,24 Milliarden US-Dollar Umsatz im normalen Rahmen, der Filmbereich schwankte zwar mit 6,49 auf 5,28 Milliarden US-Dollar, allerdings ist die Entwicklung im akzeptablen Rahmen. Das größte Problem sind die Themenparks, die durch die Corona-Pandemie geschlossen sind. Der Umsatz schrumpfte von 5,93 auf 1,85 Milliarden US-Dollar. Der Comcast-Chef fand auch lobende Worte: „Unsere Themenparks in Orlando und Osaka haben die Gewinnschwelle erreicht“.

NBCUniversal machte einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen im Gesamtjahr 2020 von 6,27 Milliarden US-Dollar (-28,5%). Das Betriebsergebnis der Kabelsender stieg von 4,44 auf 4,62 Milliarden US-Dollar, NBC legte von 1,73 auf 1,93 Milliarden US-Dollar zu. Die Filmsparte sank um knapp sechs Prozent auf 785 Millionen US-Dollar. Hauptproblem sind auch beim Gewinn die Parks, die sonst eine Goldgrube sind: Der Gewinn sank von 2,46 Milliarden auf einen Verlust von 541 Millionen US-Dollar.

Die Sky-Sender setzten 2020 18,59 Milliarden US-Dollar um, im Vorjahreszeitraum waren es 19,22 Milliarden Euro. Aufgrund der höheren Ausgaben und kleinen Werbeerlösen sank der Gewinn vor Steuern von 3,10 auf 1,95 Milliarden US-Dollar. Die Abonnentenzahl sank um 56.000 auf 23,939 Millionen. Im Weihnachtsquartal 2020 fanden 244.000 neue Abonnenten zu Sky. „Erfreulicherweise konnte Sky in allen drei Märkten wieder ein Kundenwachstum verzeichnen, wodurch unsere gesamten Kundenbeziehungen und der Gesamtumsatz in Europa im Wesentlichen wieder das Niveau von 2019 erreichen“, meint Roberts.
28.01.2021 14:21 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/124442