Alle Jahre wieder: «Kevin - Allein zu Haus» und weitere Weihnachtsfilme

Kurz vor den Festtagen beschäftigt sich das Medienmagazin Quotenmeter mit dem Mythos der Weihnachtsfilme.

30 Jahre ist es her, dass ein kleiner Junge zu Weihnachten ganz allein Zuhause ist. Kevin (Macaulay Culkin) ist der Sohn der kinderreichen Familie McCallister, der kurz vor der Abfahrt in den Winterurlaub einfach mal vergessen wurde. Denn versehentlich wurde der Nachbarjunge mitgezählt. Kein Problem für Kevin. Jetzt kann er endlich das machen, was er will. Wären da nur nicht die beiden Einbrecher (Joe Pesci & Daniel Stern). 1990 war Macaulay Culkin zehn Jahre alt und wurde als Kevin der beliebteste Kinderstar der Welt. Als Erwachsener blieb der Erfolg für ihn aus und der heute 40-Jährige fiel das eine oder andere Mal in den Drogensumpf. Als süßer Kevin ist er aber immer wieder bei uns, wenn es in den Dezember geht.

Um uns in Weihnachtsstimmung zu bringen, gehören alle Jahre wieder die entsprechenden Filme dazu, die uns womöglich schon in der Kindheit begeisterten. Das ist Nostalgie pur, wenn «Der kleine Lord» seinen strengen Großvater um den Finger wickelt oder in dem tschechischen Märchenfilm «Drei Nüsse für Aschenputtel» die arme Putzmaid doch noch ihren Prinzen kriegt.

Santa Claus - Der Held der Saison
Es gibt einen ganzen Sack voller Filme, die an und um das Fest der Liebe spielen. Liebster Held dabei ist natürlich der Weihnachtsmann, und für jeden ins Alter kommenden Kinostar scheint es eine Ehre zu sein, einmal in seiner Karriere des Typen mit Rauschebart zu verkörpern. Aktuelle Beispiele: Mel Gibson in «Fatman» und Kurt Russell in «The Christmas Chronicle 2» von «Kevin - Allein zu Haus»-Regisseur Chris Columbus. Einer der berühmtesten Weihnachtsmann-Filme ist «Das Wunder von Manhattan» von 1947. Damals stellte Natalie die alles entscheidende Frage: „Gibt es den Weihnachtsmann wirklich?“ 1994 folgte eine Neuverfilmung mit Sir Richard Attenborough («Jurassic Park»), der natürlich schon optisch eine Idealbesetzung für Santa Claus war.

Der falsche Mann mit Mütze
Es gibt auch Filmfiguren, die nur so machen als wären sie der Weihnachtsmann, woraus sich wunderbare Plots stricken lassen. In Tim Burtons düsterem Stop-Motion-Animationsfilm «Nightmare before Christmas» entführt der Herr von Halloween den Weihnachtsmann, um selbst im roten Mantel Kinder zu beglücken, Aber seine skelettartige Erscheinung erschreckt die Kleinen eher. Dann ist da noch «Der Grinch» - ein echter Weihnachtshasser, der sich als Weihnachtsmann tarnt, um Geschenke nicht zu verteilen, sondern sie zu stehlen, um das Fest zu boykottieren. Neben der Realverfilmung von 2000 mit Jim Carrey als fabelhaft maskierter Grinch folgte vor zwei Jahren noch eine harmlosere Trickfilmversion.

Die engelsgleichen Klassiker
Weihnachtsfilme sind so alt wie die Filmgeschichte selbst, und auch hier gibt es einige, die so genial sind, dass es schade wäre, wenn sie in Vergessenheit geraten würde. Der vielleicht beste Film seiner Art heißt «Ist das Leben nicht schön?». 1947 stapfte James Stewart durch den Schnee, wollte nicht mehr Leben, weil ihm alles entglitten ist. Bis ihm ein Engel begegnet, der ihm zeigt, wie schwer das Dasein der anderen verlaufen wäre, wenn ein guter Mensch wie James Stewart nie existiert hätte.

Das erinnert stark an Charles Dickens «Weihnachtsgeschichte». Der Buchklassiker wird immer wieder neu verfilmt, so sehr lieben die Zuschauer die Geschichte des Geizhalles Scrooge, der in der Heiligen Nacht von drei Geistern besucht wird, die ihnen Zukunft, Gegenwart und Zukunft vor Augen führen, um aus dem alten Griesgram einen mitfühlenden Menschen zu machen. George C. Scott, Michael Caine, Albert Finney, Jim Carrey und viele mehr waren als Scrooge zu erleben - so beliebt ist diese Figur unter Schauspielern. «Wir sind keine Engel» lautet ein Klassiker von 1957. Humphrey Bogart, Alda Ray und Peter Ustinov als entflohene Knastbrüder, die sich dann doch noch als Samariter bewähren. Eine wunderbare Weihnachtskomödie, die es ebenso verdient, jährlich gezeigt und gesehen zu werden wie «Kevin - Allein zu Haus».

Und wie enden all diese Filme? Natürlich mit einem Happyend. Nichts anderes haben sich Zuschauer zu Weihnachten verdient.
23.12.2020 11:39 Uhr  •  Markus Tschiedert Kurz-URL: qmde.de/123645