BBC muss umdenken

Wenn sich rechtlich nichts ändert und auch Rundfunkanbieter selbst nichts tun, droht Gefahr. Zumindest wenn man der Ofcom glauben schenkt. Sender BBC reagiert und konzentriert sich auf den iPlayer.

Auch im britischen Markt ergeben sich ähnliche Problemstellungen für den traditionellen Rundfunk in Zeiten der Online-Welt. Die Medienregulierer von Ofcom haben sich ausschweifend dem Thema gewidmet und schlugen Alarm. Klar sei, dass die Sender in Großbritannien langfristig in Schwierigkeiten kommen werden. Betreffend BBC One, BBC Two, ITV/STV, Channel 4 und Channel 5 sei es unwahrscheinlich, dass der traditionelle Rundfunk in der Online-Welt eine Chance hätte.

Ändern müssten sich für eine erfolgreiche Zukunft erst einmal Gesetze und Bestimmungen, jedoch auch die Rundfunkanstalten müssten ihre Transformation in das digitale Zeitalter beschleunigen. Ermittelte Zahlen, wie das lediglich 38 Prozent der Bewegtbild-Nutzer bei den 16- bis 34-Jährigen auf TV-Sender zurückgriffen, belegen die missliche Lage. Laut der Ofcom müssen sich Gesetze radikal ändern, damit Sender anstehende Herausforderungen meistern könnten. Zudem müssen klare Ziele für öffentlich-rechtliche Rundfunkveranstalter gesteckt werden und sie müssten über mehrere Ausspielwege erreichbar sein.

Dies könnte jedoch nur realisiert werden, wenn ein Modell für eine stabile Finanzierung erreicht würde. Ofcom stellt zudem klar, dass auch Rundfunkanstalten ihrerseits mehr tun müssten und mehr Partnerschaften eingehen sollten. Hinsichtlich der angesprochenen Kurswechsel zeigte sich bei BBC ein erster Fortschritt. Content-Chefin Charlotte Moore verpasst dem Sender eine neue Struktur, in welcher das lineare TV wichtig bleiben soll, der iPlayer jedoch das „Herzstück“ darstellt. Somit könnte sich abzeichnen, dass der Weg der Zukunft folglich mehr auf Streaming ausgelegt sein wird.
10.12.2020 13:34 Uhr  •  Felix Maier Kurz-URL: qmde.de/123450