MrBeast – YouTube-Wohltäter mit ungewöhnlichen Videoideen

Der beliebte US-amerikanische YouTuber hat bereits mehr als zwei Millionen US-Dollar verschenkt und 20 Millionen Bäume gepflanzt. Seine Abonnentenzahl wächst rasend schnell.

MrBeast

  • seit 2012 auf YouTube
  • 31,9 Millionen Abonnenten (Kanal: MrBeast)
  • 137.000 Follower (Plattform: Twitch)
  • 9,6 Millionen Abonnenten (Plattform: Instagram)
  • 4,8 Milliarden Aufrufe (YouTube Gesamt)
  • Stand 10.03.2020
MrBeast ist der YouTube-Kanalname des 21-jährigen Jimmy Donaldson, der sich mit seinen ungewöhnlichen Videos eine riesige Fangemeinde von über 30 Millionen Abonnenten aufgebaut hat. Er ist dafür bekannt, bereits weit über eine Million US-Dollar an die verschiedensten Menschen verschenkt zu haben, sowie extreme Challenges durchzuführen. Er startete schon 2012 im Alter von 13 Jahren mit dem YouTube Kanal MrBeast6000 und filmte damals verschiedene Let’s Plays oder schätzte das Vermögen von großen YouTubern. Sein Kanal wuchs langsam und er brauchte bis Mitte 2016, um 30.000 Abonnenten zu erreichen. Ende 2016 verließ Donaldson das College, um sich voll und ganz seiner YouTube-Karriere widmen zu können, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders viel Aufmerksamkeit hatte. Im Januar 2017 ging das erste Video von ihm viral, als er bis 100.000 zählte. Er gab bekannt, dafür 44 Stunden gebraucht zu haben. Nach dem Erfolg mit diesem Video stellte er sich weiteren Herausforderungen, wie das ganze Wörterbuch durchzulesen, 24 Stunden lang einen Fidget Spinner zu drehen oder 100.000 Mal hintereinander Logan Paul zu sagen. So knackte der YouTuber im November 2017 die eine Million-Abonnenten-Marke und erfreute sich seitdem immer größerer Beliebtheit.

Neben Challenges wie 1000 Mal durch denselben Drive-in zu fahren oder 24 Stunden in Schleim zu verbringen, ist er auch bekannt für sein Format, bei dem er Freunde oder fremde Personen herausfordert. Die Person, die beispielsweise zuletzt ihre Hand von einem Auto, Boot oder Haus nimmt, darf es behalten. Ende letzten Jahres startete Donaldson einen Wettbewerb mit einem Preisgeld in der Höhe von einer Million US-Dollar. Er ließ insgesamt 16 seiner Abonnenten in vier verschiedenen Challenges antreten, so dass am Ende einer der vier Sieger, der seine Hand als letztes von dem Geld nahm, alles gewann. Neben derartigen Videos hat er auch begonnen hohe Beträge an Geld an Obdachlose, Twitch-Streamer, Bedienungen in Restaurants oder einfache Passanten zu verschenken. Dieses großzügige Verhalten hat dem US-Amerikaner zu großer Beliebtheit verholfen, so dass seine Fangemeinde bereits auf über 30 Millionen Menschen angewachsen ist. Allein innerhalb des Jahres 2019 gewann er 15 Millionen Abonnenten dazu und seine Videos kommen inzwischen auf bis zu 77 Millionen Aufrufe.



Seine Bekanntheit wuchs auch durch eine große Fundraising-Aktion, die er zusammen mit dem Ex-NASA Ingenieur Mark Rober unter dem Namen „#Teamtrees“ organisierte. Die am 25. Oktober 2019 gestartete Aktion setzte es sich zum Ziel bis Anfang 2020 eine Spende von 20 Millionen US-Dollar für die Arbor Day Fondation zu sammeln. Für jeden US-Dollar pflanzte die Organisation einen Baum. Zu diesem Projekt wurde er durch Kommentare auf Twitter und Reddit angespornt, die Donaldson dazu aufforderten für das Erreichen von 20 Millionen Abonnenten 20 Millionen Bäume zu pflanzen. Er selbst erklärte mit dieser Aktion auch für seine früheren umweltbelastenden Projekte aufkommen zu wollen. Das Projekt erreichte große Aufmerksamkeit und wurde auch von YouTube-Persönlichkeiten wie PewDiePie, Marques Brownlee oder SmarterEveryDay unterstützt, um eine größere Aufmerksamkeit und Reichweite zu erhalten. So kamen in den ersten 48 Stunden bereits 5 Millionen US-Dollar zusammen. Aber auch außerhalb von YouTube wurde die Aktion bekannt und Persönlichkeiten wie Elon Musk, Jack Dorsey, Tobias Lütke und Susan Wojcicki und sogar die Ukraine spendeten hohe Geldbeträge. So konnte das Spendenziel am 19. Dezember 2019 erreicht werden.

Seine Videos kommen logischerweise sehr gut an und seine Fans erstrecken sich über verschiedene Altersgruppen. Die kreativen Videoideen des 21-Jährigen, bei denen er vor keiner Aufgabe zurückschreckt, begeistern ebenso wie seine Großzügigkeit, mit der er sein Geld abgibt. Über zwei Millionen US-Dollar hat der YouTuber auf diese Weise schon weggegeben, was er zum einen durch Kooperationen mit verschiedenen Marken und zum anderen durch die Werbeeinnahmen von YouTube finanziert. Sein Kanal lebt davon, möglichst hohe Geldbeträge auszugeben, um damit viele Videoaufrufe zu bekommen, wodurch er wiederum Geld einnimmt. Außerdem steigt mit seiner wachsenden Reichweite auch sein Wert bei Werbepartnern. Eine zusätzliche Einnahmequelle ist sein Onlineshop, wo er vor allem Shirts und Pullovers verkauft. Kritik erhält der YouTuber vergleichsweise wenig, da seine hilfsbereite Art bei den meisten mehr als gut ankommt. 2018 wurde allerdings im Magazin The Atlantic und in der homosexuellen Online-Community Hornet darüber diskutiert, ob Donaldson homophob sei, da er auf Twitter häufig Slangausdrücke wie „gay“ oder „fag“ im Rahmen von Witzen verwendete. Der YouTuber verneinte allerdings, dass dies in irgendeiner Weise beleidigend sei. Ein Stopp des Aufwärtstrends von MrBeast ist lange noch nicht abzusehen, denn immer mehr Menschen begeistern sich für seine verrückten Projekte.
26.07.2020 14:57 Uhr  •  Laura Friedrich Kurz-URL: qmde.de/119912