1982 gründete «Star Wars»-Produzent George Lucas die Spieleschmiede. Allerdings durfte er keine Produkte seines Filmhits produzieren, da er die Lizenzen an Konkurrenten verkaufte.
Mit «Star Wars» schuf der in Modesto, Kalifornien, geborene George Lucas einen der größten Hits. Schon beim Start im Jahr 1977 galt «Krieg der Sterne» als bahnbrechend, allerdings verlangte die sehr komplexe Produktionsmethode mit riesigen Modellen und Stop-Motion-Aufnahmen dem Filmemacher vieles ab. Da Lucas davon gesundheitlich beeinträchtigt wurde, arbeitete er an Ideen, wie er die Produktion von Filmen erleichtern könne.
Die Lucasfilm-Tochter LucasArts hatte also keine Rechte an «Star Wars», sollte allerdings Spiele auf den Markt bringen. Die Not machte erfinderisch und so publizierte das kleine Team im Jahr 1984 gleich drei Titel: Das Science-Fiction-Sportspiel „Ballblazer“, das Flug-Action-Game „Rescue on Fractalus“ und das Labyrith-Spiel „The Eidolon“. Im Jahr 1987 wurde der Grundstein für „Monkey Island“ gelegt, denn mit „Maniac Mansion“ kam das erste Point-and-Click-Adventure auf den Markt. Von dem Spiel folgte eine gleichnamige Fernsehserie und zahlreiche weitere Videospiele-Hits auf der gleichen Engine.
Der vorzeitige Höhepunkt gelang LucasArts mit „Indiana Jones and the Last Crusade: Das Graphic Adventure“, indem die Handlung des zweiten «Indiana Jones»-Films nachgespielt werden muss. Gegenüber der Filmversion gab es allerdings einige Änderungen, um den Spielspaß zu erhöhen. Das Besondere an Click-and-Point-Adventure waren die zahlreichen Rätsel, die der Nutzer lösen musste. Drei Jahre später folgte ein weiterer Hit des Unternehmens und eines der besten Videospiele des Genres aller Zeiten: „Indiana Jones and the Fate of Atlantis“. Über 120 Spielorte wurde geschaffen – ein Novum dieser Zeit – und das Spiel konnte auf drei unterschiedliche Weisen gespielt werden. Neben einem Action-Modus konnte man die Rätsel im Team oder im Solo-Modus lösen. Das Spiel verkaufte sich weltweit über eine Million Mal und war somit ein Big Player. Gegenüber den heutigen Maßstaben ist dies allerdings ziemlich gering.
Neben „Monkey Island“ brachte LucasArts noch weitere bahnbrechende Spiele auf den Markt. Das im Jahr 1990 veröffentlichte „Loom“ war ein Adventure, indem man die Figur Bobbin steuerte und anhand mit Tönen die Rätsel löste. Das Spiel „Sam & Max Hit the Road“ verzichtete komplett auf die bei Click-and-Point-Adventure üblichen Verben und setzte bereits im Jahr 1994 vollständig auf Interaktion mit der Maus. Basierend auf einer Idee von Steven Spielberg folgte 1995 „The Dig“, ein Adventure, bei dem ein Asteroid gesprengt werden muss, da er die Erde bedroht.
Jährlich warf LucasArts einen neuen Titel auf den Markt, zwischen 2003 und 2007 waren es sogar acht Neuerscheinungen. Diese waren kommerziell erfolgreich, doch das Spielestudio wurde dennoch abgewickelt. Das letzte Spiel, das LucasArts auf den Markt brachte, war "Lego Star Wars III: The Clone Wars". Hintergrund der Schließung der Firma ist der Verkauf des Lucasfilm-Imperiums im Jahr 2012 an Disney. LucasArts ist nur noch Lizenzgeber für die Spiele tätig. Die Zahl der Mitarbeiter ist auf weniger als zehn Personen geschrumpft. Für Spiele-Fans ist dass das traurige Ende einer glorreichen Spielezeit. Zum 30. Jubiläum von „Monkey Island“ können die Fans ihre Spiele bei Anbietern wie Steam zwar noch erwerben, aber neue Abenteuer wird es nicht geben.