Der Papst und die NS-Zeit: Das Erste stöbert in einst geheimen Akten

Mitte Mai zeigt Das Erste in der Dokumentation «Die Geheimnisse der Akten – Der Vatikan öffnet seine Archive», was die Archive des Vatikans über Papst Pius XII. verraten.

Anfang März 2020 öffnete der Vatikan seine Archive und machte bis dahin geheime Dokumente aus der Zeit Papst Pius XII. für Historiker und Wissenschaftler zugänglich. Somit wurde es möglich, neue Schlüsse über die Persönlichkeit zu ziehen, die die Katholische Kirche während der NS-Zeit anführte – und die Dokumentation «Die Geheimnisse der Akten – Der Vatikan öffnet seine Archive» beleuchtet nun, welche Erkenntnisse denn gewonnen wurden.

Der Dokumentarfilm von Lucio Mollica fragt sich, ob einer der kontroversesten Protagonisten der jüngeren Kirchengeschichte bislang korrekt beurteilt wurde. So scheinen die neu enthüllten Dokumente, darunter Briefe, Tagebücher und Berichte von noch lebenden Zeitzeugen, eine unter Kirchenhistorikern beliebte These zu untermauern.

Demnach habe der Pontifex durch seine zögerlichen Reaktionen auf die Gräueltaten des NS-Regimes bewusst kaschiert, dass er viele Menschenleben während der NS-Zeit rettete, in Rom und anderswo. «Die Geheimnisse der Akten – Der Vatikan öffnet seine Archive» soll überprüfen, wie plausibel dies ist …
22.04.2020 13:29 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/117738