Was macht eigentlich Sonnenklar.TV in Zeiten von Reisebeschränkungen?

Dem Urlaub-Shopping-Sender wurde mit den Maßnahmen gegen die Pandemie-Ausbreitung quasi die Geschäftsgrundlage entzogen. Kreative Ideen waren und sind gefragt. Die Zuschauer, so sagt Geschäftsführer Andreas Lambeck, würden dennoch die Treue halten.

Sonnenklar.TV während der Reisebeschränkungen

  • Geändertes Programm: Neben Verkaufssendungen tagesaktuelle Berichte über die Coronakrise.
  • Berichte über die Situation der hiesigen Agenturen
  • Krisenmanager der FTI Group zu Gast. Zuschauer haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen
  • Kampagnenstart "Opening 20/21 After Corona" im April
Woche fünf der umfassenden Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen in Deutschland. Das Coronavirus verbreitet sich zwar nicht mehr so schnell wie noch Ende März, dennoch warnen Virologen und Politiker vor einem vorzeitigen Aufatmen. Wer zu schnell lockere, müsse mit einer (heftigeren) zweiten Welle rechnen. Vor allem in den zurückliegenden Tagen mehrten sich zudem die Meldungen, dass ein klassischer Sommerurlaub – wie die Deutschen ihn aus früheren Jahren kennen – 2020 wohl nicht möglich wird. Wegen der geltenden Reisebeschränkungen sind schon die stationären Reisebüros massiv von der Coronakrise betroffen. Auch den Reise-Shopping-Sender Sonnenklar.TV hat es kalt erwischt.

„Tatsächlich hatten wir mit Beginn der Absage der weltweit größten Tourismusmesse ITB Berlin erste Einbrüche zu verzeichnen, aber einhergehend mit den Reisewarnungen und -verboten wurde uns sozusagen als Reiseshoppingsender die Geschäftsgrundlage entzogen“, erklärt Andreas Lambeck, der Geschäftsführer des Senders gegenüber Quotenmeter.de. Die Tatsache, dass die Zuschauer dem Sender aber auch in den zurückliegenden Tagen und Wochen die Treue hielten, zeigte aus Sicht von Lambeck, dass Sonnenklar.TV das Beste aus der Situation gemacht habe. Der Kanal hat inzwischen vermehrt Specials und Dokumentationen in sein Programm integriert, demnach also die Zahl der klassischen Verkaufsstunden minimiert. „Zudem berichten wir immer tagesaktuell über die Krise und liefern alle Infos zu der jeweiligen Situation in unseren Urlaubländern. Auch die Rückholaktionen der Gäste haben wir on Air begleitet. Darüber hinaus ist der Krisenmanager der FTI GROUP häufig in unseren Live-Sendungen zu Gast, um sich den Fragen und Sorgen unserer Kunden am Telefon oder in den sozialen Medien zu stellen. Und Birgit Aust, Chefin unser sonnenklar.TV-Reisebüros, berichtet täglich von der Situation der Agenturen hierzulande, denen wir natürlich in diesen schwierigen Zeit ebenfalls eine Plattform geben“, erklärt Lambeck die zusätzlichen Maßnahmen der zurückliegenden Wochen.



Schweren Herzens wurde zudem die Veranstaltung der Show «Goldene Sonne 2020» abgesagt, das Event soll nun im nächsten Jahr nachgeholt werden. Corona zum Trotz hat Sonnenklar.TV in dieser Woche eine große Kampagne mit Moderator Harry Wijnvoord (bekannt einst aus «Der Preis ist heiß» und dem RTL Shop) gestartet. Harry Wijnvoord, der mit seiner Lebensgefährtin Iris Dahlke ursprünglich Ende April im ägyptischen Taba Heights für eine neue Staffel der sonnenklar.TV-Dokusoap «Promis im Urlaubsparadies» vor der Kamera stehen wollte, war anlässlich des Kampagnen-Starts "Opening 20/21 After Corona" persönlich im Studio. „Leider hat uns Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht, deshalb holen wir die Reise nach, sobald es wieder geht. Und der graue November hier scheint ideal, um ins sonnige Ferienziel am Roten Meer zu entfliehen“, erklärt der Kultmoderator zuversichtlich.

Neben Ratgeber-Themen kurbeln wir den Verkauf wieder für die Zeit nach Corona an und verzeichnen seit einigen Tagen vermehrt Buchungseingänge, sodass wir inzwischen bis zu 60 Prozent der Vorjahreszahlen erreicht haben.
Sonnenklar.TV-Chef Andreas Lambeck
Und so blicken die On-Air-Moderatoren/Verkäufer bei Sonnenklar.TV in diesen Tagen in der Tat etwas weiter in die Ferne. Die Angebote, die sie an den Kunden zu bringen versuchen, sind zwar direkt buchbar, sehen aber einen Reiseantritt von frühestens Herbst 2020 vor. Sonnenklar.TV wirbt obendrein mit kostenlosen Stornomöglichkeiten bis 30 Tage vor Reisenantritt. Auch diese Strategie zeige Wirkung, wie Lambeck erleichtert feststellt: „Neben Ratgeber-Themen kurbeln wir den Verkauf wieder für die Zeit nach Corona an und verzeichnen seit einigen Tagen vermehrt Buchungseingänge.“ Man habe inzwischen annähernd 60 Prozent der Buchungszahlen des Vorjahres erreicht. Entsprechend solle an der gewählten Strategie konsequent festgehalten werden.

Mut macht dem Team des Senders auch, dass die Lust der Leute am Reisen weiter vorhanden sei, die Menschen würden sogar darauf warten, endlich wieder Urlaub machen zu können. „Man will zuhause nicht nur von anderen Ländern träumen, sondern auch Urlaubsperspektiven für die Zeit nach der Krise haben“, meint der Sonnenklar.TV-Chef (Bild) und weist nochmals darauf hin, dass Frühbucher keinerlei Risiko hätten. „Wenn jemand also im Oktober verreisen möchte und bucht, sich im September aber noch keine Lockerung für das Urlaubsziel abzeichnet, kann er 30 Tage vorher stornieren, ohne Kosten zu haben.“ Sonnenklar.TV geht aber auch auf die Aussagen der Politik ein, wonach sich die Deutschen im Jahr 2020 eher auf einen Urlaub im eigenen Land einstellen sollten. Lambeck: „Darüber hinaus setzen wir unseren Fokus derzeit auf Reisen innerhalb Deutschlands, denn wir können davon ausgehen, dass dies schon bald wieder möglich sein wird. Wir bleiben also weiter optimistisch und ich bin fest überzeugt, dass sich die Buchungssituation in Kürze wieder für die gesamte Branche drehen wird. Durch den derzeitigen Totalverzicht wird der Wunsch nach Reisen stärker denn je sein – auch in den Reisebüros.“

Optimismus hat in Zeiten von Krisen eben noch nie geschadet. „Wir sind überzeugt, dass spätestens im Herbst Urlaub in den meisten Teilen der Welt wieder möglich ist“, erklärte der Sonnenklar.TV-Chef im Rahmen des Kampagnenstarts.
23.04.2020 14:59 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/117714