«Lesung in den Zeiten des Corona»: ntv stopft Kulturlücke

Da das kulturelle Leben draußen weiter still stehen muss, will ntv am Donnerstag ein Zeichen setzen und Bestseller-Autor Ferdinand von Schirach in die Primetime bringen.

Wir berichten seit Wochen umfassend über die Corona-Krise und ihre Auswirkungen – am Donnerstag halten wir einen Moment inne, um ein Signal für die Kultur zu setzen.
Tanit Koch, Geschäftsführerin ntv und Chefredakteurin der Mediengruppe RTL
Theater sind geschlossen, Konzerte abgesagt, Lesereisen verschoben - Kulturgeister haben es derzeit nicht leicht und müssen auf Online-Medien und das lineare TV zurückgreifen. Um das fehlende Kulturprogramm im öffentlichen Leben ein bisschen aufzufangen, hat ntv nun eine Teil der Primetime am Donnerstag, den 2. April freigeräumt. Ab 22.10 Uhr wird sich Bestsellerautor Ferdinand von Schirach in einem Gespräch zusammen mit Tanit Koch, Geschäftsführerin ntv und Chefredakteurin der Mediengruppe RTL, melden und dazu einige Texte aus seinem jüngsten Buch “Kaffee und Zigaretten” vortragen.

Ferdinand von Schirach: „Vielleicht ist es für die Zuschauer eine angenehme Ablenkung, mitten in den furchtbaren Nachrichten etwas ganz anderes zu sehen und zu hören. Literatur ist ja auf ihre ganz eigene Art systemrelevant." In der Sendung äußert sich der Schriftsteller und Jurist unter anderem über menschliche Ur-Instinkte beim Hamstern, die Einschränkung von Grundrechten, die Gefahren von sozialer Isolation aber auch zu der Frage, was nach Corona kommt – welche Langzeitfolgen der „Shutdown" also für unsere Gesellschaft haben kann.

«Lesung in den Zeiten des Corona» soll am Samstag um 23.30 Uhr sowie am Sonntag um 12.10 Uhr noch einmal wiederholt werden. Zudem steht die rund 40-minütige Sendung anschließend auf TVNow und n-tv.de auf Abruf zur Verfügung. Außerdem ist sie auch bei Audio Now verfügbar. Bei TVNow gibt es neben der «Lesung in den Zeiten des Corona» mit Texten aus „Kaffee und Zigaretten" drei weitere kurze Lesungen von Ferdinand von Schirach, unter anderem aus seinen Büchern „Strafe" und „Schuld".
31.03.2020 11:25 Uhr  •  Niklas Spitz Kurz-URL: qmde.de/117183