Quarantäne nicht vorbei, aber «Quarantäne-WG» schon

Weil die Quoten deutlich nach unten gingen und auch immer weniger Zuschauer dabei waren, beendet RTL sein Skype-Experiment mit dem Trio Pocher, Gottschalk, Jauch wohl mit sofortiger Wirkung.

Unsere Kritik zur WG

Als Sendung, die im locker gehaltenen Ambiente dennoch einen informativen Charakter erhebt, ging die erste Ausgabe teils kritische Tiefen durch, in denen man nicht gerade das Ziel verfolgt hat, für mehr Vernunft zu sorgen.
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Am Montagabend interessierten sich noch 3,27 Millionen Zuschauer für die neue «RTL-Quarantäne-WG», in der sich die drei Moderatoren Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Oliver Pocher via Skype allabendlich um 20.15 Uhr für eine Stunde zusammenschalteten und das Zuhause-Sein auch für das Publikum unterhaltsamer machen wollten. Gäste, etwa Toni Kroos, Carolin Kebekus oder Michelle Hunziker, rundeten das Line-up ab. Doch die Zuschauerzahlen und Marktanteile sanken. Am Mittwoch schauten zur besten Ausstrahlungszeit gerade einmal noch 1,41 Millionen Bundesbürger ab drei Jahren zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die ermittelte Quote bei 6,8 Prozent – gestartet war die Produktion am Montag noch mit rund dem Doppelten, nämlich 13,8 Prozent.

Nach Bild-Infos wird RTL das Format daher schon am Donnerstagabend nicht mehr ausstrahlen und einige der Programmänderungen rückgängig machen. Demnach würde, wie schon bis Ende vergangener Woche angedacht, am Donnerstagabend doch eine Doppelfolge der Dramedy «Der Lehrer» beim Kölner Sender zu sehen sein. Am Freitagabend würde demnach das Tanzformat «Let’s Dance» doch zur gewohnten Uhrzeit um 20.15 Uhr laufen. Zuletzt geplant war ein verspäteter Beginn um 21.15 Uhr. RTL hat die Meldung nun auch bestätigt. Dazu sagt Unterhaltungschef Kai Sturm: "Gemeinsam mit Günther Jauch, Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und den engagierten Kollegen der i&u waren wir die Ersten, die auf die aktuelle Krise mit einem neuartigen, experimentellen Format reagiert haben. Auch wenn uns mit der Quarantäne-WG nicht gelungen ist, in dieser außergewöhnlichen Zeit den Nerv der Zuschauer zu treffen, spornt es uns an, kreativ und spontan zu bleiben. Mein Riesendank gilt dem gesamten Team für die spontane Umsetzung!“

Eine andere, ähnlich gelagerte Show, nämlich «Luke, allein zuhaus» in Sat.1 (werktags um 18 Uhr) hat es quotentechnisch ebenfalls schwer. Das Vorabendformat erreichte am Mittwoch nur noch rund 450.000 Zuschauer insgesamt, bei den jungen Leuten fiel der gemessene Marktanteil mit 3,8 Prozent alles andere als gut aus.
26.03.2020 15:35 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/117073