Vermehrte Arbeit im Homeoffice: Netflix drosselt Datenmenge

Laut Streamingdienst Netflix sollen Filme und Serien trotzdem bis in den 4K-Bereich abrufbar bleiben.

Jetzt macht das neuartige Coronavirus auch noch Netflix zu schaffen! Die Tatsache, dass in ganz Europa vermehrt Arbeitnehmer im Homeoffice arbeiten oder sogar wegen der Kurzarbeit mehr Freizeit haben (die sie mitunter mit dem non-linearen Fernsehen verbringen), gibt Grund zur Reaktion: Das deutsche und europäische Netz wird dabei auf die Probe gestellt. EU-Kommissar Thierry Breton hatte in dieser Woche aufgerufen, dass Streamingdienste ihre Datenraten senken sollten. Unmittelbar danach hätte man sich mit Netflix-CEO Reed Hastings besprochen – und in der Tat. Für zunächst 30 Tage wird Netflix seine Angebote in Europa mit entsprechend niedrigerer Datenrate anbieten. US-Medien zufolge soll die Datenrate um etwa ein Viertel sinken.

Netflix hat nicht genau angegeben, wie es die in Europa verbrauchte Bandbreite reduzieren würde oder wie sich das auf die Videoqualität für die Kunden auswirken würde. Gegenüber US-Medien, unter anderem Variety hieß es aber, die Bildschirmauflösungen blieben die gleichen; auch weiterhin sollen Inhalte also in 4K zur Verfügung stehen. Nach Angaben des Unternehmens werden beim Streaming von Fernsehsendungen oder Filmen über seinen Dienst etwa ein Gigabyte Daten pro Stunde für jeden Stream von Videos in Standardauflösung verbraucht, verglichen mit bis zu drei GB pro Stunde für jeden Stream von HD-Videos.

Vorerst gilt die Entscheidung von Netflix, die Streams zu drosseln, nur in Europa, nicht in den USA oder anderen Gebieten. In Europa, dem mittleren Osten und Afrika soll Netflix etwas mehr als 50 Millionen Kunden haben.

19.03.2020 21:16 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/116867