Nach dem Wochenende verliert «Big Brother» viele Fans: Reality-Format in der Quotenkrise

Schon in Woche zwei wird deutlich: Der Samstag und Sonntag ohne Bilder aus dem Haus schaden der Marke. Die Tageszusammenfassung krachte auf einen eindeutigen Minusrekord, die Liveshow läuft für Sat.1-Verhältnisse schlecht und die Late-Night-Show von sixx befindet sich ebenfalls im roten Bereich.

Aufbau «Big Brother»-Montag

Daily um 19 Uhr: Bilder vom Freitag und Samstag*
Entscheidungsshow um 20.15 Uhr: Livefinale der Wochenaufgabe: Holzhacken
Bilder vom Sonntag als Tageszusammenfassung
Statement rund um Cathleen
Livematch inkl. Wechsel
Livebewertung Bewohner
Nominierung
*Sat.1 strahlt in dieser Staffel samstags und sonntags keine Daily aus
Mit einigen Schlagzeilen rund um die «Big Brother»-Kandidatin Cathleen gingen Sat.1 und Produktionsfirma Endemol Shine Germany in die zweite Woche der laufenden Staffel der bekannten Reality-Marke. Im Vorfeld stellte sich die Frage, was die zweitägige Pause, die es so in der Historie von «Big Brother» in Deutschland noch nie gab, mit den Fans gemacht hat. Verflog über das Wochenende (hier setzt Sat.1 lieber auf «Grenzenlos» und «The Biggest Loser» am Vorabend) die Laune der BB-Community? Die Tageszusammenfassung mit den Bildern vom Freitag und Samstag sendete Sat.1 demnach also am Montag ab kurz vor 19 Uhr; und erzielte damit im Schnitt nur noch 6,1 Prozent Marktanteil. Wie zu vermuten war, schadete also das sendefreie Wochenende enorm und die Sendung knallte auf ihr bisher niedrigstes Ergebnis. Auch die Reichweite, die zuletzt immer bei mehr als 900.000 Sehern lag, ging deutlich nach unten. Die fünfte Tageszusammenfassung wollten am Vorabend noch 0,85 Millionen Menschen ab drei Jahren sehen.

Auch die nachfolgende Liveshow mit Jochen Schropp, die zwischen 20.15 und 22.25 Uhr gesendet wurde, erreichte keine guten Ergebnisse mehr. In der klassischen Zielgruppe kam das Format aus Köln auf gerade einmal 7,3 Prozent Marktanteil; natürlich viel zu wenig für die eigentlich hohen Ansprüche des Senders an die nicht gerade günstige Produktion. 1,21 Millionen Menschen ab drei Jahren verfolgten die Show, an deren Ende Cathleen und Mareike nominiert wurden. Bitter auch für Sat.1: Die anschließend gesendete «akte», die sich extra Aaron Troschke ins Studio holte und umfangreich «Big Brother»-Geschichten erzählte, versank dann im Boden: Nur noch 3,4 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen holte das einstige Vorzeige-Magazin; 0,41 Millionen Menschen schauten im Schnitt zu.

Der Sat.1-Plan ging also in keinster Weise auf – der Sender steht somit schon rund eine Woche nach dem Staffelstart vor einigem riesigen Problem. Es scheint, als hätte man sich, was den Ausstrahlungsrhythmus angeht, an einigen Stellen verkalkuliert. Auf Warnungen der Fans, dass ein «Big Brother»-freies Wochenende kontraproduktiv sein werde, hörten die Macher jedenfalls nicht. Andererseits: Noch über 90 Tage sind Zeit, um die Quoten wieder zu beflügeln.

Sehr schwach schnitt übrigens auch die von sixx ab 22.15 Uhr gesendete «Big Brother – Die Late Night Show» ab, in der intensiv über das Geschehen im Haus gesprochen wurde. Gerade einmal 0,8 Prozent Marktanteil bei den Jungen erzielte das Format im Schnitt. Die Reichweite lag bei nur 0,12 Millionen. Zum Vergleich: Um 20.15 und 21.10 Uhr kam die Senderin mit «Castle» auf 0,28 und 0,32 Millionen Zuschauer gesamt und je 1,3 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen.
18.02.2020 08:38 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/115947