«Kitsch oder Kasse» verbessert sich, «Marco Schreyl» stürzt ab

Gemischte Gefühle an Tag zwei des neuen RTL-Nachmittags. Während sich die Trödel-Show nach oben orientierte, musste Schreyl mit seinem Talk herbe Verluste in Kauf nehmen.

Am zweiten Tag des umstrukturierten RTL-Nachmittags näherte sich «Kitsch oder Kasse», nachdem sich «Die Superhändler» im Vorfeld bärenstarke 15,4 Prozent Zielgruppen-Marktanteil sicherten, schon deutlich mehr an den Senderschnitt von RTL an. Nach dem ausgezeichneten Lead-In blieben von 0,36 Millionen klassisch Umworbenen immerhin 0,26 Millionen. So hielt sich die Trödel-Show mit Oliver Geissen bei soliden 10,8 Prozent und fuhr damit als erstes der drei neuen Formate einen zweistelligen Marktanteil ein. Im Vergleich zur Premiere am Vortag verbesserte sich «Kitsch oder Kasse» um satte 1,6 Prozentpunkte. Insgesamt blieb man mit 6,7 Prozent weiter unter Senderschnitt und nur leicht unter dem Niveau der «Superhändler», die zuvor in Doppelfolge ran durften und gute Resultate geliefert hatten.

Nach dem kleinen Erfolg um 15 Uhr wurde es für RTL allerdings bitter. Denn «Marco Schreyl» stürzte eine Stunde später von ausbaufähigen 8,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil auf magere 5,6 Prozent ab. Die Reichweite im jungen Publikum ging im Vergleich zum Vortag um fast die Hälfte zurück. Statt 260.000 schalteten nur 145.000 ein. Damit droht der Versuch, eine Talkshow am Nachmittag zu etablieren, ins Wanken zu geraten. Immerhin beim Gesamtpublikum fiel der Sturz nicht ganz so drastisch aus. Hier verlor man nur 100.000 Zuschauer und musste sich mit mauen 4,7 Prozent nach 4,9 Prozent am Vortag zufrieden geben.

Das letzte neue Format im Dreier-Verbund, «Hensslers Countdown», hielt sich hingegen in etwa auf dem Niveau der Auftaktshow. Das Kochformat begeisterte ab 17 Uhr noch insgesamt 0,75 Millionen Zuschauer, wovon 0,25 Millionen aus dem jungen Publikum stammten. Damit verbesserten sich Henssler und Co bei der Gesamtzuschauerschaft sogar um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent. In der klassischen Zielgruppe ging es von 8,4 auf 8,0 Prozent nach unten. Obwohl man klar unter Senderniveau blieb, war «Hensslers Countdown» damit immer noch erfolgreicher als die Doku-Soap «Herz über Kopf», die zuletzt meist weniger als sieben Prozent bei den Umworbenen holte. Insgesamt musste RTL dem neuen Nachmittag am Dienstag allerdings mit gemischten Gefühlen gegenüber treten. Noch ist reichlich Potenzial nach oben.
12.02.2020 08:49 Uhr  •  Niklas Spitz Kurz-URL: qmde.de/115793