Kinolust, statt Branchenfrust: Großbritannien verpasst nur knapp historische Bestmarke

In Großbritannien strömen die Leute weiterhin in großen Massen ins Kino.

Das Märchen, das Kino sei in Zeiten von Streamingdiensten ein aussterbendes Medium, wird einmal mehr widerlegt: Nicht nur unsere cinephilen Nachbarn in Frankreich sorgten 2019 für ein Mörder-Kinojahr, auch Großbritannien vermeldet großartige Publikumszahlen. Laut der britischen Branchenorganisation Cinema First wurden vergangenes Kalenderjahr 176 Millionen Eintrittskarten verkauft. Damit wurde denkbar knapp die Bestmarke von 2018 verfehlt, als mit 177 Millionen Ticketverkäufen das beste Kinojahr seit einem halben Jahrhundert zu Buche stand. Anders als in Deutschland hält das Kino in Frankreich und im Vereinigten Königreich also mühelos mit der modernen Medienkonkurrenz mit.

Der Umsatz belief sich auf 1,25 Milliarden Pfund oder umgerechnet auf 1,46 Milliarden Euro. Laut Cinema First haben unter anderem restaurierte Fassungen von Filmklassikern wie «Casino Royale», «Alien», «Apocalypse Now» und «Matrix» zur positiven Entwicklung in UK geführt, genauso wie gesteigerter Komfort in den Kinos. Der größte Erfolg des Kinojahres war «Avengers || Endgame» mit Einnahmen in der Höhe von mehr als 88,69 Millionen Pfund. Auch Platz zwei und drei stammen vom 2019 so allgegenwärtigen Disney-Konzern: «Der König der Löwen» (75,95 Mio. Pfund) und «A Toy Story – Alles hört auf kein Kommando» (66,03 Mio. Pfund).

Der viertgrößte Erfolg des britischen Kinojahres war die Comicadaption «Joker» (57,73 Mio.), mit 54,89 Millionen Pfund schließt «Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers» auf dem fünften Rang an. Weitere große Hits waren unter anderem «Die Eiskönigin II» (51,27 Mio.), die Abenteuerkomödie «Jumanji: The Next Level» mit annähernd 31 Millionen Pfund, das Kostümdrama «Downton Abbey» (28,17 Mio.) und das Elton-John-Musical [Rocketman]] (23,44 Mio.).
16.01.2020 16:08 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/115120