Klar kennt inzwischen wahrscheinlich jeder den Super Bowl, doch für viele Zuschauer steckt hinter dem Großevent inzwischen mehr. “Touchdown”, “Interception”, “Punt” - Immer mehr Deutsche können mit diesen Begrifflichkeiten etwas anfangen. Wir blicken hinter die Faszination.
Der Super Bowl ist das große Sportereignis in den USA. Westlich des Atlantiks ist der “Super Bowl Sunday” längst zu einem inoffiziellen Feiertag geworden, im TV bricht das Finale der NFL-Saison regelmäßig Rekorde, in wenigen Sekunden werden Millionen Umsätze mit den Werbeeinnahmen gemacht. Im Laufe der Jahre ist die Begeisterung für das Riesenevent in die ganze Welt übergeschnappt. Auch hier in Deutschland lässt sich mittlerweile ein Millionenpublikum das große Spiel nicht mehr entgehen - egal zu welch unsittlicher Uhrzeit. In der Nacht vom 2. auf den 3. Februar ist es mal wieder so weit. Dann wird in Miami der 54. Super-Bowl-Sieger zwischen den besten Teams der aktuellen NFL-Saison gesucht, Kickoff ist um 0.30 Uhr. Fans der berühmten Halbzeitshow dürfen sich in diesem Jahr über den Auftritt der beiden Pop-Ikonen Jennifer Lopez und Shakira freuen. Doch gerade für Mannschaftssport- und Taktikfans lohnt sich neben dem Riesenevent allemal der Blick auf den Sport an sich. Nicht ohne Grund wird die Fangemeinde für den US-Volkssport Nummer eins hierzulande immer größer. Irgendetwas muss ja an dem Phänomen dran sein, wenn in den USA wöchentlich riesige Zuschauermassen angelockt werden.
Aber nicht nur in den USA war das Interesse gewaltig, auch in Deutschland schalteten verhältnismäßig viele Zuschauer ein. Hierzulande lief das Spiel ab 22.30 Uhr bei ProSieben im TV und schlug sich trotz der fortgeschrittenen Stunde sehr gut. Nach einem durchschnittlichen Primetime-Beginn mit dem Spielfilm «San Andreas» sorgte der Football am späten Abend noch für einen erfolgreichen Abend. Mit dem Start der Begegnung steigerte die rote Sieben den Zielgruppen-Marktanteil von 10,2 auf hervorragende 13,8 Prozent. Bis in die tiefe Nacht hinein waren fast eine Million 14- bis 49-jährige Football-Fans dabei. Im letzten Quarter stieg die Sehbeteiligung auf beachtliche 23,5 Prozent an. Die überragenden Zahlen stellen einmal mehr klar, dass der Sport in Deutschland mittlerweile sehr gut angekommen ist. Für ProSieben und ProSieben Maxx ist Football inzwischen zum Zuschauermagneten geworden. Vor zwei Jahren konnte man von regelmäßig zweistelligen Marktanteilen abseits des Super Bowls nur träumen. Seit vergangener Saison ist der Knoten geplatzt, jedes Playoff-Spiel sorgte seitdem für überdurchschnittlich hohe Einschaltquoten im Abendprogramm von einem der größten Privatsender der Nation, und so lässt es sich ProSieben nicht nehmen, an diesem Wochenende alle vier Playoff-Spiele live im Hauptprogramm zu zeigen. Spätestens jetzt hat sich Football aus der Nische mit einem Millionenpublikum heraus entwickelt.
Außerdem bleibt ein Spiel meist immer spannend bis zum Schluss, wie zum Beispiel der Super Bowl 2017 belegt. Hier lagen die New England Patriots 28:3 bei noch rund 17 Minuten Spielzeit zurück und schafften es dennoch das Spiel zu drehen. Auch in der diesjährigen noch jungen Playoff-Runde war schon ordentlich Spannung drin. So wurden alle vier Spiele erst in den letzten Minuten mit acht oder weniger Punkten Differenz entschieden, zwei Spiele gingen sogar in eine Verlängerung (“Overtime”), die im Football noch unüblicher ist, als im Fußball. So knapp ging es am Wildcard-Wochenende seit knapp 30 Jahren nicht mehr zu. Mit den New England Patriots ist der Vorjahressieger bereits ausgeschieden und auch die New Orleans Saints, ein weiterer Top-Favorit, musste sich schon geschlagen geben.
Einen großen Beitrag zur Begeisterung am Football leistet das Team von «ran Football», welches seit 2015 bei ProSieben Maxx im Free TV jeden Sonntag ab 19 Uhr zwei Spiele während der regulären Saison live überträgt. Ab den Playoffs können alle Spiele live im Free-TV verfolgt werden. Während vor 20 Jahren maximal der Super Bowl gezeigt wurde, berichten nun Patrick „Coach“ Esume, Jan Stecker, Christoph „Icke“ Dommisch, etc. meist über sieben Stunden am Stück unter dem Motto #ranNFLsüchtig oder #jedenverdammtensonntag. American Football kann inzwischen sogar mehr Fernsehzuschauer als die deutsche Handball-Bundesliga und Basketball-Liga verzeichnen. Knapp eine Million Zuschauer verfolgen jeden Sonntag das Format. Wenn es im Januar in die heiße Phase geht, sind mittlerweile - wie bereits erwähnt - regelmäßig deutlich über eine Million Zuseher dabei. Kommentator Frank Buschmann, der bis 2017 im „ran Football Team“ arbeitete, erklärt sich den Erfolg dadurch, dass „die Redaktion von «ran» sich traut, Sport auf eine andere Art zu präsentieren. Ein bisschen lockerer, ohne dabei die Bedeutung des Sports zu vernachlässigen. Das kommt beim jungen Publikum gut an.“ Zusätzlich gestalten die Experten von «ran Football»] die Übertragungen auch nach vier Jahren noch immer so einsteigerfreundlich, wie möglich. Dem Hype um die rasch wachsende Sportart in Deutschland sind sie sich durchaus bewusst. So erklären sie auch grundlegende Regeln für neue Zuschauer immer aufs Neue und erzeugen zugleich mit ihrer herzlichen Art für “eingefleischte” Football-Fans ein Gemeinschaftsgefühl, dass durch die große Interaktion während der Sendung via Social Media verstärkt wird.