Dieses Jahr veränderten einige Firmenübernahmen die Machtverhältnisse in verschiedenen Medienbereichen. Neben den Firmenkäufen in der Filmbranche wurde auch die größte europäische Verlagsgruppe zu großen Teilen verkauft.
Anfang des Jahres kaufte der milliardenschwere Konzern Disney im März große Teile der Filmproduktionsgesellschaft 20th Century Fox, mit Ausnahme von Fox TV, Fox News und Fox Sports. Insgesamt bezahlte das Unternehmen über 70 Milliarden US-Dollar. Bereits 2018 wurde darüber spekuliert, ob Disney Interesse hat, das Filmstudio zu kaufen. Der Endbetrag lag bei etwa 71,4 Milliarden Dollar, was umgerechnet etwa 61,5 Milliarden Euro entspricht. Durch diesen Kaufvertrag wechselten die Filmrechte, aber auch einige Fernsehsendungen zu der Walt Disney Company. Die Übernahme wurde vor allem bei Filmfans kritisch beurteilt, aber auch andere Produktionsfirmen bewerteten den Kauf negativ. Durch die Übernahme entstand im März 2019 in den USA das mächtigste Medienunternehmen der Welt. Bereits seit dem Jahr 2009 gehört Marvel Entertainment zur Disney-Familie. Dadurch vermuteten und vermuten immer noch einige Kritiker, sowie Filmfans, Crossover zwischen «X-Men», «Deadpool» und «Fantastic-Four» mit dem Marvel-Universum. Ebenfalls gehören seit dem Abschluss des Vertrages Fernsehserien wie «Die Simpsons», «Family Guy» und «Modern Family» zu der Walt Disney Company. Durch diesen durchaus klugen Schachzug rüstete sich die Firma für den Kampf mit Netflix und anderen Streaming Anbietern. Nicht umsonst startete der hauseigene Dienst Disney+ am 12. November 2019 in Amerika und wird in Deutschland am 31. März 2020 an den Start gehen.
Der Finanzinvestor KKR wird mehr als 40 Prozent der Axel Springer Aktien übernehmen. Der Abschluss des Vertrages wurde von dem Kartellamt allerdings noch nicht genehmigt. Rund 45,9 Millionen Aktien, ungefähr 42,5 Prozent, wird KKR laut des Finanzinvestors übernehmen. Zudem soll der Investor noch 1,04 Prozent des Axel Springer Unternehmens bekommen. Mit der Übernahme wird sich das Machtverhältnis innerhalb des größten Digitalverlags in Europa geändert. Neben Friede Springer, der Witwe des Verlagsgründers und dem Vorstandschef Mathias Döpfner wird KKR die stärkste Kraft der Firma sein. Friede Springer wird allerdings immer noch 42,6 Prozent der Anteile behalten. Das Unternehmen hofft sich durch den Deal einen größeren finanziellen Spielraum und ein schnelleres Wachstum im digitalen Bereich. Dort erzielte Springer zuletzt 84 Prozent des gesamten Gewinns. Zukünftig will sich die Firma noch stärker auf den digitalen Bereich konzentrieren, so wird auch spekuliert, ob die Firma Interesse an Ebay-Kleinanzeigen Aktien hat. Durch die finanziellen Mittel des Finanzinvestors KKR könnte man diese ohne weitere Sorgen erwerben. Beide Vertragsparteien hoffen auf grünes Licht der Kartellbehörden bis Ende 2019.