Netflix: Weitere zwei Milliarden Schulden

Zuletzt nahm das Unternehmen im April 2019 mehr als 2,2 Milliarden US-Dollar Schulden auf.

Der kalifornische Streaming-Dienst Netflix, der rund 160 Millionen Abonnenten hat, möchte zwei Milliarden weitere Schulden machen, um massiv in Ausgaben für eigene Inhalte zu investieren. Das Unternehmen hat ein jährliches Content-Budget von 15 Milliarden US-Dollar und soll demnach jährlich viel Geld verbrennen.

Am 30. September stand in der Netflix-Bilanz ein Schuldenberg von 12,43 Milliarden US-Dollar, Ende 2018 hatte man „nur“ 10,36 Milliarden Miese. Damit erhöht das Unternehmen bereits das achte Mal in fünf Jahren den Schuldenberg. Zuletzt hatte das Unternehmen im April 2019 2,2 Milliarden US-Dollar durch Anleihen aufgenommen. Der Schuldenberg mag sich zwar zunächst hoch anhören, allerdings setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr fast 16 Milliarden US-Dollar um. Allein im dritten Quartal 2019 verbuchte Netflix einen Umsatz von weit über fünf Milliarden US-Dollar.

Sollte die Rechnung aufgehen, könnte Netflix den Schuldenbetrag in den nächsten zehn bis 20 Jahren leicht abbauen. Doch das Unternehmen ist mit einer Welle von neuen Streaming-Rivalen konfrontiert. In diesem Jahr muss man sich noch mit Apple TV+ und Disney+ messen, 2020 kommen HBO Max und Peacock hinzu.

„Mit unserer schnell wachsenden Umsatzbasis und den steigenden operativen Margen werden wir in der Lage sein, mehr von unseren Ausgaben für Inhalte intern zu finanzieren“, teilte das Unternehmen seinen Aktionären mit. Das Unternehmen verwies darauf, dass der ARPU, also der durchschnittliche Preis der Kunden, um 16,5 Prozent angestiegen ist.
22.10.2019 08:28 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/113075