Quotencheck: «Promis Privat»

Sat.1 lässt am Vorabend nichts unversucht – und schickte Ende Juli die zweite Staffel von «Promis Privat» auf Sendung. Wie das lief, lesen Sie im Quotencheck.

Die erste Staffel versuchte bereits im November 2018 auf Zuschauerfang zu gehen, konnte allerdings auch schon damals nicht überzeugen. Zugegeben, auf dem alten Sendeplatz um 17.30 Uhr teilte sich das Format je nach Art des Empfang des TV-Signals in acht Bundesländern den Sendeplatz mit dem Regionalmagazin «17:30». Daher entfällt der direkte Vergleich mit der zweiten Staffel, die Sat.1 nun ab 18.00 Uhr ausstrahlte – dennoch hilft das alles nichts und es gibt keine Ausreden: «Promis Privat» war ein grandioser Flop und verlängert die eh schon alles andere als kurze Liste von gescheiterten Ideen, die den Sat.1-Vorabend retten sollten.

Am 29. Juli versuchte sich die erste von 24 neuen Folgen an den Zuschauern. Um 18.00 Uhr schalteten insgesamt 605.000 Zuschauer den Bällchensender ein und sorgten für einen Marktanteil bei allen Zuschauern ab drei Jahren von miesen 3,8 Prozent. Bei einem Senderschnitt von 6,4 Prozent lief man extrem weit unter dem Radar – Umso erschreckender, dass man damit die drittstärkste Reichweite der zweiten Staffel erzielte. In der Zielgruppe erreichte die Staffelpremiere 261.000 Zuschauer und 6,1 Prozent Markanteil. Damit erzielte man zugleich auch den Staffelbestwert. Bei einem Schnitt von 8,4 Prozent wird schnell klar, dass keine rosigen Zeiten folgen.

Schon die zweite Folge brach in der Zielgruppe ein, hier waren nur noch miese 3,5 Prozent Markanteil drin. Am 1. August ging der Markanteil beim Gesamtpublikum sogar so weit in den Keller, dass man mit 2,9 Prozent im tiefroten Bereich landete. Am Ende der ersten Woche waren mit desaströsen 3,3 Prozent bei den Zuschauern ab drei Jahren die Gesichter immer noch lang. In der Zielgruppe schloss man die fünf Sendetage mit schlechten 138.000 Zuschauern und 3,6 Prozent Marktanteil ab. Das hatte man sich sicherlich anders vorgestellt.

Woche zwei begann immerhin mit einem Lichtblick: 689.000 bedeuteten 4,2 Prozent Markanteil und damit erlangte man sowohl bei der Reichweite als auch beim Marktanteil die Staffelbestwerte beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe hagelte es drei Tage in Folge 4,7 Prozent Marktanteil – zwar immer noch mehr als deutlich unter dem Schnitt, allerdings im Verhältnis zu den restlichen Werten eines der besseren Ergebnisse.

Am 20. August ging es dann nach einem andauernden Tief wieder bergauf – mit 648.000 Zuschauern stand die zweithöchste Reichweite der Staffel auf dem Zettel. Mit 3,7 Prozent Marktanteil blieb man aber natürlich trotzdem kilometerweit unter dem Schnitt von 6,4 Prozent. In der Zielgruppe erwischte man einen der besseren Tage und konnte 238.000 Zuschauer zum Einschalten bewegen. Mit 5,1 Prozent sah man recht gut aus – aber natürlich nur in der Relation. Im Vergleich zum Schnitt von 8,4v Prozent kann man es dennoch guten Gewissens als Totalausfall bezeichnen.

In der letzten Sendewoche fielen dann noch ein paar Rekorde, natürlich nur im negativen Sinne. Am 26. August schoss man in der Zielgruppe den Vogel ab: «Promis Privat» erreichte nur miese 107.000 Fans und erzielte einen Marktanteil von nicht in Worte zu fassenden 2,4 Prozent. Zwei Tage später wurde der nächste Tiefpunkt geliefert: Beim Gesamtpublikum schalteten nur 353.000 Zuschauer ein und sorgten für eiskalte 2,2 Prozent. Nie lief es schlechter für die Promi-Sendung am Vorabend.

Nach den Werten der letzten Sendewoche war Sat.1 sicherlich froh, dass die Sendung ihr Ende fand. Mit 3,3 Prozent im Mittel lag man satte 3,1 Prozentpunkte unter dem Senderschnitt beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe fehlten gar 4,4 Prozentpunkte, um auf grünes Licht zu kommen. Eine Fortsetzung erscheint daher ausgeschlossen und würde eher einem Himmelfahrtskommando gleichen.
05.09.2019 14:00 Uhr  •  Fabian Neveling Kurz-URL: qmde.de/111909