Die Rechteausschreibung 19/20 wirft ihre Schatten voraus. Die Ausgangsposition ist klar: Die Liga und deren Vereine wollen zwischen 2021 und 2025 noch mehr Geld erlösen. Logisch, aber irgendwie auch witzig. Und fast unmöglich. Eigentlich. Ein Kommentar.
In allerspätestens zwölf Monaten wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) ihren neuen TV-Vertrag für den Rechtezyklus 2021 bis 2025 präsentiert haben. Die groben Ausschreibungsmodalitäten sind längst bekannt. Die ganz heiße Phase der Ausschreibung wird Anfang 2020 beginnen; und jetzt schon wird vorsorglich mal geklappert. Denn: Eigentlich sind die 18 Bundesligisten und 18 Zweitliga-Teams dazu verdonnert, mindestens eine zweistellige Prozentsteigerung der TV-Erlöse aus den Fernsehanstalten herauszuquetschen. Das liegt am Aufbau eines solchen Vier-Jahres-Vertrags. Fernsehpartner, etwa Sky, zahlen nicht den jährlich gleichen Betrag in einem solchen Zyklus, sondern eine sich aufbauende Summe. Zwischen 2017 und 2021 kamen alleine aus dem Pay-TV im Schnitt rund 950 Millionen Euro. Das heißt: Im ersten Jahr waren es deutlich weniger als die 950 Millionen Euro, im letzten Vertragsjahr werden es deutlich mehr sein.
Wenn der Bayern-Boss eine Stagnation als Ziel ausgibt, ist klar: Die Bundesligisten wissen, dass sich die Erlöse kaum noch steigern lassen. Mit Mühe und Not schaffte die französische Liga eine solche Steigerung beim neuen TV-Deal, in England sank sogar der Preis für ein durchschnittliches Premier-League-Spiel. Und in Deutschland? Da ist es kein Geheimnis, dass die Bundesliga für fast alle Rechtehalter ein Draufzahlgeschäft ist. Für Einige sogar ein enormes. Nur, was soll er machen, der Karl-Heinz Rummenigge? Den TV-Sendern zu wünschen, mal selbst mit Bundesliga-Rechten Geld zu verdienen (also Euros, die am Ende wirklich in andere Unternehmenssparten investiert werden können), wäre unfassbar selbstlos. Geld verdienen konnten bisher nur ganz wenige Firmen mit der Bundesliga in Deutschland.
Ein Premium-Produkt, das für einen Anbieter von Sky wesentliches Standbein ist, bleibt die Liga dennoch. Anstatt aber nach immer mehr Geld zu rufen, sind eigentlich konstruktive Ideen gefordert. Wie unterstütze ich meinen Partner, um mehr Abos (oder Brezen) zu verkaufen? Wie kann man langfristig an einem Strang ziehen? Wieso liegt nur die Vermutung nahe, dass einige Vertreter lieber noch einen Zweit- oder Drittladen aufmachen würden, anstelle seiner Hauptstelle gescheit zu unterstützen? Weil die Bundesliga in Teilen irrational geworden ist.