Unsere Tipps: Treten diese Stars bei «The Masked Singer» auf?

Die Fernsehnation ist im Ratefieber, und so auch die Redaktion von Quotenmeter.de. Antje Wessels und Sidney Schering haben besonders viel Spaß daran, sich den Kopf über «The Masked Singer» zu zerbrechen, und präsentieren uns daher hier ihren Austausch: Sind dies die «The Masked Singer»-Promis?

Der Engel


Sidney: Meine erste Vermutung beim Engel war ja der Graf von Unheilig: Der erste Auftritt passte für mich sowohl stimmlich als auch hinsichtlich der Gesangsqualität. Zudem passen einige der Indizien aus der ersten Show. Der Engel sagt, er stünde nicht gern im Rampenlicht – und der Graf ist jemand, der sich selbst zur Hochphase des Unheilig-Hypes eher im Hintergrund gehalten hat, und er war es ja auch, der sich eine Art Zwangspause von der Öffentlichkeit verordnet hat. Außerdem sagt der Engel im Video sinngemäß, er könne auch anders als engelsgleich sein, woraufhin er eine Teufelskarte zeigt. Und was ist der Teufel? Unheilig!

Die zweite Show hat mir diesen Tipp aber verdorben. Sicher, unter einer schweren Maske zu singen, dürfte herausfordernd sein. Dennoch war mir der Gesang in Woche zwei viel zu wacklig für den Grafen. Und sonstige Tipps aus den Indizienvideos kriege ich auch nicht auf ihn gemünzt. Aber ich habe eine neue Theorie: Der Engel sagt, er habe viele Gesichter und wolle uns mit seinen Klängen beglücken, ohne im Mittelpunkt zu stehen. Er erzählt uns etwas von "Schwarz, Weiß, Schatten, Licht" und zeigt beim Kartenspielen eine Teufelskarte, während auf einem Spieltisch ein Teller mit Stern- und Halbmondkeksen steht. Außerdem verriet der Engel, dass er nach der Auftaktfolge auf Wolke sieben war – und wir sehen ihn in einem Garten. Wer kann das nur sein?





Meine Antwort: Es ist Mousse T! Er steht als Produzent und DJ nicht im Mittelpunkt seiner Hits, zudem können die vielen Gesichter des Engels für die vielen Interpreten stehen, die seine Songs gesungen haben. Der Teufel hat Hörner, was für den Hitsong "Horny" steht., das Musikvideo zu "Sex Bomb" ist zu weiten Teilen in Schwarz und Weiß, und Mousse T. ist Hannoveraner – Hannover ist als Gartenstadt und erster Veranstalter der Bundesgartenschau bekannt. "Wolke sieben" ist wiederum womöglich ein so verquerer Hinweis wie "Susan Sideropoulos mag die Kelly-Family, deshalb steht im Regal des Schmetterlings ein Doppeldecker-Bus" und steht für die sieben Buchstaben in Mousse Ts Namen und dafür, dass Mousse eine wolkig-fluffige Süßspeise ist. Einfacher zuzuordnen sind die Adventskekse – Halbmond und Stern, wie in der Flagge der Türkei, wo Mousse Ts Eltern herkommen.

Und auch wenn ich echt baff wäre, wie gut Mousse T. in Woche eins war, so klingt der Gesang aus Woche zwei schon eher nach einem Menschen mit Musikverständnis, der jedoch nicht professionell singt.





Antje:
Was habe ich mich mit dem Engel schwergetan, denn sämtliche Tipps aus der Bevölkerung schienen mir wenig naheliegend, die Tipps in den Vorstellungsvideos dagegen zu vage, um hier irgendeine Vermutung abzugeben. Und die Stimme? Nun ja, das hätte der Graf von Unheilig genauso sein können wie Martin Kesici. Aber seien wir mal ehrlich: Der Eine will seine Ruhe und der Andere ist halt auch "nur" ein Castingshow-Gesicht, das schon ewig nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war. Also habe ich weiter in meinem Gedächtnis rumgekramt und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der Engel kann niemand Anderes sein als Scooter-Frontmann H.P. Baxxter. Und das nicht nur, weil die Stimme, wenn man diesen Namen einmal im Kopf hat, verdammt gut passt.

Zäumen wir das Pferd mal von hinten auf: Der gute Mann gehört einschlägigen Promi-Seiten zufolge zu einem der wenigen deutschen Prominenten mit einem grünen Daumen. Sogar seine Pflanze Howerd hat es auf Portale wie Promiflash.de geschafft. Im letzten Hinweisvideo wurde der Engel als Gärtner etabliert. Hinzu kommt das engelsgleiche Haar des Sängers, der ja eigentlich kein richtiger Sänger ist, sondern dessen Prominenz darauf zurückgeht, dass er regelmäßig Worte – mal mehr, mal weniger jugendfrei – in ein Megafon brüllt. Das passt mit Engelchen und Teufelchen schon ganz gut und auch dazu, dass er nicht permanent in der Öffentlichkeit stehen will. Da H.P. zudem noch nie durch irgendwelche Skandale aufgefallen ist, entspricht der Engel eben doch seinem Naturell, wie er am Anfang des ersten Vorstellungsvideos sagt.

Dort wurden übrigens auch Bilder einer Kirche abgebildet. Nur wegen der Nähe von Engeln zur Bibel? Mitnichten! Einst gründete Baxxter mit seiner Schwester die Synthiepop-Band "Celebrate the Nun". Ich glaube, davon hat sich die Redaktion ihren Kirchenhinweis abgeleitet. Und apropos hergeleitet: Dass man den Engel einmal in einer Kartenspielrunde zu sehen bekommt, könnte ein Verweis darauf sein, dass er einst als Gast bei der ProSieben-Pokernacht dabei war. Mal ganz davon zu schweigen, dass das vorletzte Scooter-Album "Ace", also "Ass", hieß …

Unser Tipp: Der Engel ist Mousse T. oder H.P. Baxxter.

Das Monster


Antje:
Ohne dem Kuschelmonster, das «The Masked Singer» allein schon aufgrund seiner Flauschigkeit hoffentlich noch lange erhalten bleibt, zu nahe treten zu wollen, so muss ich doch feststellen, dass es von der Stimme her recht schwachbrüstig daherkommt. Und noch dazu eben mit nicht so einer ausdrucksstarken Stimme gesegnet ist, dass mir auf Anhieb direkt ein paar Dutzend Kandidatinnen einfallen würden. Also bin ich auch hier ausschließlich nach den Indizien gegangen und habe mich vor allem auf folgende vier gestürzt: Süßigkeiten (insbesondere Götterspeise, auf Englisch: jelly – das ist noch wichtig, aber dazu kommen wir gleich). Im Hintergrund sind immer wieder Süßigkeiten zu sehen. Es gibt eine deutsche Schauspielerin, die ihren großen Leinwanddurchbruch mit einem Film namens «Lollipop Monster» gefeiert hat. Wer das ist, verrate ich Euch gleich. Hinzu kommen die Verweise auf ihre Herkunft. "Ich komme von einem düsteren Ort!" sagt das Monster in einem der Videos. Und auch, wenn wir nicht direkt einen ganzen Stadtteil verunglimpfen wollen, so muss man doch sagen, dass man den Problembezirk Berlin-Kreuzberg in einer mit solch vagen Indizien arbeitenden Sendung schon als "dunklen Ort" bezeichnen könnte – denn genau dorther kommt die von mir gewählte Kandidatin.

Wem das allerdings zu gemein gedacht ist, für den lohnt es sich, einen Blick auf die Vita ebenjener Schauspielerin zu werfen. Den ganz großen Durchbruch gelang dieser nämlich mit der Komödienreihe «Fack ju Göhte» und die hier gezeichnete Goethe-Gesamtschule entspricht dann eben doch sehr diesem Bild eines "dunklen Ortes". Und wo wir gerade dabei sind: Mir kann keiner erzählen, dass die liebe Jella Haase seit ihrem Durchbruch in «FjG» nicht permanent unterschätzt und nur noch auf ihre Rolle der Chantal reduziert wird. Eine Teilnahme bei «The Masked Singer» wäre daher selbst für eine solch erfolgreiche Aktrice ein Befreiungsschlag.





Sidney: Ich bin beim Monster hin- und hergerissen. Und natürlich vollkommen verzaubert – wie flauschig-knuffig ist dieses Kostüm bitteschön? Wenn ProSieben das nicht als Stofftier raus bringt, weiß ich auch nicht weiter! Aber, darum geht es nicht. Es geht um die Enthüllung, wer in dem Kostüm stecken könnte. Aufgrund der Größe des Monsters und der Hinweise war ich zuerst bei Susianna Kentikian, die ihre Karriere sehr früh begonnen hat. Zudem floh sie im Alter von fünf Jahren mit ihrer Familie aus Armenien, da ihr Vater nicht zum Militärdienst an einem brutal umkämpften Ort eingezogen werden wollte. In Deutschland lebte die Boxerin außerdem vorübergehend in einem Wohnheim, ehe sie es verließ, weil es dort zu gewalttätig zuging. Das passt zu den Aussagen des Monsters, aus einem hässlichen Ort zu stammen und früh durch die Welt gezogen zu sein.

Außerdem sehen wir das Monster in seinem zweiten Video Schach spielen (Schach gilt quasi als Volkssport in Armenien), während ihm in seinem ersten Video aus einem Buch über ein goldenes Gürteltier vorgelesen wird. Goldener Gürtel, Boxweltmeisterin – liegt auf der Hand, oder? Aber ich habe zwei Probleme mit der Theorie "Kentikian ist das Monster". Erstens: Das Monster sagt, dass es stets unterschätzt wird, während Kentikian mit ihrer eindrucksvollen Siegesstatistik nicht gerade ein Underdog ist. Und: Ohne Kentikian, die sich in Interviews auch als verbal schlagfertig und aufgeweckt zeigt, zu nahe treten zu wollen, halte ich die Gesamtperformance des Monsters für zu ausgefeilt, als dass eine Person dahinter stecken könnte, die nicht aus dem Entertainment kommt.

Zusammen mit dem fidelen Grashüpfer ist das Monster die am meisten "gelebte" Rolle bei «The Masked Singer»: Wie es hüpft, hoppst, seine Arme im Takt schwingt und passend zum Gesang oder seinen Aussagen den Kopf neigt, deutet für mich auf eine Entertainerin hin, die hier mit vollem Eifer eine Rolle verkörpert. Nicht auf eine Sportlerin, die halt mal kostümiert singt. Daher finde ich Antjes Tipp überzeugend, möchte aber mit einem anderen Tipp dagegenhalten: Enissa Amani. Wie Kentikian flohen sie und ihre Eltern nach Deutschland. Das Schachspiel könnte darauf hindeuten, dass Amani zwar intelligent ist, aber, wie das Monster sagt, unentwegt unterschätzt wird – eines der wiederkehrenden Themen in Amanis Stand-ups ist ja, dass sie als modeaffine, kleine Frau mit piepsiger Stimme gerne für dumm gehalten wird. Die 'FAZ' nannte sie mal "Tussi mit Intellekt".

Der im zweiten Video auftauchende Luftballon mit dem Aufdruck "I Got It From My Mama" ist womöglich ein Verweis darauf, dass Amani stets sagt, dass sie ihr Weltbild von ihren Eltern hat – auch wenn sie zugegeben öfter über ihren Vater scherzt als über ihre Mutter. Dennoch sagt sie, dass sie einiges von ihrer Mutter übernommen hat – darunter ihr Händchen dafür, sich in Szene zu setzen sowie ihr Interesse an Mode. Das Kinderbuch über das goldene Gürteltier steht in dem Fall für das goldfarbene Studio von «Studio Armani» und den einen oder anderen auffälligen Gürtel, den sie Zeit ihrer Karriere getragen hat. Oder meinetwegen für ihre Zeiten als Modeverkäuferin bei QVC.





Unser Tipp: Das Monster ist superflauschig. Und im Kostüm steckt Jella Haase oder Enissa Amani.

Herr Grashüpfer


Antje:Ich habe mich von Anfang an in ein Auftrittsdetail des Grashüpfers verrannt, das mit Sicherheit nicht völlig aus Zufall in die Auftritte des grünen Gesellen mit einfließt. Ich spreche davon, dass der elegante Springer stets mit Sie und Herr angesprochen wird – für mich ein Hinweis darauf, dass die Person unter der Maske normalerweise nur unter seinem Vornamen (oder Alias) auftritt und die Anonymität nutzt, um sich den sonst verschwiegenen Nachnamen endlich zurückzuholen. Insofern kommen für mich schon mal nur Künstler (keine Künstlerinnen – so viel sollte man anhand der Stimme bislang herausgefunden haben) infrage, die in der Öffentlichkeit mit einem Vornamen auftreten. Auch eine gewisse Stilsicherheit wird dem Grashüpfer zugeschrieben. Er trägt nur edle Stöffchen, was für mich ein weiteres Indiz für die Person sein könnte, die ich am Ende meiner Erklärung als Maskenträger ins Spiel bringen möchte. Weitere Indizien: Der Grashüpfer ist sportlich und hatte als junger Hüpfer Zugang zu exklusiven Kreisen.

Meine Überlegung: Hinter der Maske des Grashüpfers befindet sich Hip-Hopper Marteria. Der gute Mann trat noch nie unter seinem vollständigen Namen Marten Laciny auf, sondern immer nur unter Pseudonymen – wahlweise als Marsimoto oder als Marteria. Sein Künstlername „Marteria“ leitet sich vom lateinischen Wort "Stoff" oder "Materie" ab, was man über Umwege auf seine Kleidung beziehen könnte. Des Weiteren tritt Marteria auf der Bühne immer sehr stilsicher auf, spielte als Jugendlicher beim F.C. Hansa Rostock und war dort Kapitän sämtlicher Jugendmannschaften, was ihm eine Rechtsverteidigerposition in den U15-, U16- und U17-Nationalmannschaften einbrachte. Außerdem wurde er 1999 in New York als Model entdeckt, was ihm unter Anderem Jobs für Diesel und Hugo Boss einbrachte, also in exklusive Kreise. Und nicht zuletzt passt seine rauchig-harmonische Stimme ziemlich gut zu dem, was der Grashüpfer bislang so auf die Bühne gebracht hat.





Sidney: Ich gehe bei Herrn Grashüpfer den umgekehrten Weg: Statt von den Indizien ausgehend nach einer passenden Stimme zu suchen, fange ich hier mit der Stimme an und biege mir die Hinweise zurecht. Schon beim ersten Auftritt des galant gekleideten Grashüpfers war ich erstaunt, wie bekannt mir die Stimme vorkommt – und dass ich sie dennoch nicht prompt zuordnen kann. Somit konnte ich die von Opdenhövel angedeutete Präsenz von Sportlern direkt für mich ausschließen, denn ich kenne so gut wie keine Sportlerstimmen. (Diese Aussage wird mir noch in den Hintern beißen, wenn der Grashüpfer nun doch der zweite Verteidiger des achtplatzierten Vereins der zweiten Bundesliga ist oder sowas.) Gleichzeitig kann es kein besonders aktiver Schauspieler sein, weil ich sie sonst klarer zuordnen können müsste. (Auch diese Behauptung könnte mir bei der Grashüpfer-Enttarnung noch Kummer bereiten.)



Bei Ausgabe zwei klingelte es noch stärker in meinen Ohren. Ich fühlte mich an ein leicht rauchig, dennoch sanft gesäuseltes Disney-Lied erinnert.





Verflixt, das ist doch Gil Ofarim! Nur wie passen die Hinweise auf ihn? Nun, das mehrmalige Betonen, dass Herr Grashüpfer viel Stil hätte, könnte ein Verweis auf Ofarims «Let's Dance»-Sieg sein, für den es eine gewisse Eleganz benötigt. Die Anspielung auf Boris Becker im ersten Indizien-Video könnte eine verquere Anspielung darauf sein, dass Ofarim in einer «Grill den Henssler»-Folge Contenance bewahren musste, während sich Beckers Sohn Noah nicht von der engagiertesten, höflichsten Seite zeigte. Da wären wir auch wieder bei Stil! Und die Anspielung auf Michael Jackson im Hinweisvideo der zweiten «The Masked Singer»-Ausgabe (der Glitzerhandschuh) bezieht sich auf Ofarims "Man in the Mirror"-Cover. Das FC-Bayern-Handtuch derweil? Ofarim lebt in München, reicht das schon?

Unser Tipp: Herr Grashüpfer ist Marteria oder Gil Ofarim.

Der Panther


Sidney: Es bringt nichts, künstlich Spannung zu erzeugen. Ruth Moschner hat es in Ausgabe zwei der Show erraten. Der Panther ist Stefanie Hertel.

Antje: Größe und Statur dürften stimmen. Und sie hat sich vor «The Masked Singer» noch nie sexy gezeigt, was eine der Aussagen des Panthers ist.

Sidney: Was sie etwa von den Monrose-Sängerinnen und Sophia Thomalla abhebt, die ja als Tipps durchs Netz wandern. Und dass Frau Panther lange eine Marionette war und sich später losreißen könnte, ist wahlweise eine Anspielung auf ihre Beziehung zu Stefan Mross, auf die DDR oder die beengte kreative Entscheidungsfreiheit, die man als Volksmusikerin so hat.

Antje: Der 100-DM-Scheck im zweiten Video steht für das Begrüßungsgeld, der 1989-Fanschal für den Fall der Mauer.





Sidney: Und Stefanie Hertel gewann 1992 den Grand Prix der Volksmusik für Deutschland – mit 60 Punkten, was im zweiten Indizien-Video eingeblendet wird. Ein 7TV-App-Exklusiv-Indizienvideo zeigt den Panther wiederum mit einem Teddybären – Hertels erster Hit war "Der Teddybärjodler". Sowas kann man sich nicht ausdenken!

Antje: Was will die «The Masked Singer»-Redaktion jetzt nur noch an weiteren Hinweisen liefern? Die ist ja jetzt schon kurz davor zu sagen: "Ja, mei, es ist Stefanie Hertel, ihr könnt aufhören zu raten."

Sidney: Ja. Die Katze ist aus dem Sack.

Unser Tipp: Der Panther ist Stefanie Hertel. Keine Alternative.





Der Kudu


Sidney: Beim martialisch gekleideten Kudu ist es auch wieder die Stimme, die ihn verrät.

Antje: Daniel Aminati?

Sidney: Daniel Aminati. Ex-Boybandsänger, «taff»-Moderator und beständiger Teilnehmer an den Stefan-Raab-Sportwettbewerben. Womit wir das ganze "Ich liebe den Wettkampf"-Getue des Kudus aus den Indizien-Videos abgedeckt haben.

Antje: Das Getue im zweiten Indizien-Video mit den Moderationskarten hat wiederum viel von einem "Im «taff»-Studio drehen sie wieder alle durch"-Tag.





Sidney: Und mit seinem Fitness-Programm haben wir noch einen Hinweis auf die Sportlichkeit des Kudus. Wenn der Kudu nicht Daniel Aminati ist, so ist er der beste Daniel-Aminati-Stimmenimitator der Welt.





Unser Tipp: Der Kudu ist Daniel Aminati.

Der Kakadu


Antje: Der Kakadu ist der Kandidat, bei dem ich bisher die meisten potenziellen Künstler im Kopf hatte: Von Hella von Sinnen (das war noch, bevor der bunte Vogel überhaupt irgendeinen Ton gesungen hat!) über Jürgen von der Lippe bis hin zu… Axel Prahl bin ich mittlerweile bei letztgenanntem Kandidaten geblieben. Das hängt zum Einen damit zusammen, dass der «Tatort»-Schauspieler von der Statur und der Stimme sehr zu dem gefiederten Gesellen passt. Wer gerade an Letzterem zweifelt, den verweise ich auf einen Gesangsauftritt bei MDR Kultur und ihr müsst zugeben: Das ist dem Gesang des «Masked Singer»-Kandidaten schon sehr ähnlich, oder?



Der Wink, der Kakadu sei "Der Meister der schönen Melodie" könnte also etwas damit zu tun haben, dass Prahl immer schon auch als Musiker unterwegs ist, wenngleich man ihn wohl vorwiegend als Schauspieler wahrnimmt. Zudem spielt er hierbei meist ein Instrument, wie auch der Kakadu am Ende des ersten Vorstellungsvideos. Der Hinweis darauf, "redegewandt" zu sein, könnte eine Anspielung auf Prahls berühmteste Rolle des Kommissars Thiel im «Tatort» sein, wo sich der Schauspieler regelmäßige Scharmützel mit seinem Kollegen Boerne liefert. Ein noch viel deutlicherer Hinweis als die bisher genannten, ist allerdings ein Detail auf der Futterschachtel, die der Kakadu in die Kamera hält. Dort steht der Schriftzug "Cossy ist lieb" geschrieben. Einer der bekanntesten Filme von Hans Cossy, einem Schauspieler, der zwischen 1911 und 1972 lebte, hört auf den Titel «Das haut den stärksten Zwilling um» – und Axel Prahl ist..? Genau! Vater eines Zwillingspärchens.

Die Abbildung eines lesenden Kakadus geht derweil in die Richtung, dass Axel Prahl regelmäßig Hörbücher und Hörspiele vertont. Auch hier hängt man ja buchstäblich am Schnabel des Gesellen – ebenfalls ein im Vorstellungsvideo getätigter Hinweis. Und die Aussage, der Kakadu habe schon "an vielen Orten angeheuert", könnte ein Wink auf die vielen Theater sein, an denen Prahl bereits als Schauspieler tätig war. Für mich ist das ganz klar: Der Kakadu ist Axel Prahl!





Sidney: Hach, Antje, du machst es mir schwer. Stimmlich passt Axel Prahl, die meisten Indizien passen auf ihn, und die Art des Kakadus auf der Bühne und seine Idee, im Gespräch mit der Jury sie nur nachzuäffen, fügen sich herrlich in mein Bild von Axel Prahl. Ich würde es ihm voll zutrauen, im Kakadu-Kostüm einfach nur rumzualbern und Spaß zu haben. Aber ich will deinen Tipp nicht nachäffen und gehe auf jemanden, der eine ähnliche Statur und Stimmfarbe hat wie Prahl. Zudem hatte er einige saftige Kinoerfolge – und in meinen Tipps fehlt mir noch ein "Kinokönig", den Opdenhövel einmal im Moderationsteil als Mitglied des Casts genannt hat. Ich gehe, wie Elton in Folge zwei, auf Heinz Hoenig.





Das Brandenburger Tor im ersten Kakadu-Video steht für Hoenigs lange Zeit auf den Berliner Bühnen. Absurder wird der nächste Tipp. Aber, hey, wir sind bei «The Masked Singer», also: Es geht um den Spruch "Cossy ist lieb" auf einer Vogelfutter-Packung, die der Kakadu im ersten Video hochhält. Das passt zu einer absurden Anekdote: Hoenig geriet 2002 in die Schlagzeilen der Mallorca-Presse, weil dort auf einer Finca ein Esel nach ihm benannt wurde. Und was rief Hoenig, als er seinen Namensvetter zum ersten Mal traf? "Heinzi ist lieb!"

Direkt danach hält der Kakadu in seinem ersten Video einen Flyer mit dem Aufdruck "Der große Kakadu – Meister der Verführung" hoch – eine Anspielung auf Hoenigs Rolle im wegweisenden ZDF-Vierteiler «Der große Bellheim». Dass der von Dieter Wedel produziert und inszeniert wurde, gibt dem Untertitel des Kakadu-Flyers einen morbiden Beigeschmack, aber lassen wir uns davon nicht von der restlichen Hinweissuche ablenken. Weiter sagt der Kakadu, dass er von seinem Gesang allein nicht leben kann – Hoenig ist, wie Prahl, nur nebenberuflicher Sänger, sie beide leben vom Schauspiel.

Die Aussage des Kakadus, dass Spaß sein muss, ist vielleicht ein Verweis darauf, dass er von der Organisation Kinderlachen für sein Engagement prämiert wurde, traumatisierten Kindern wieder Lebensfreude und Perspektive zu verschaffen. Weiter sehen wir den Kakadu ein Pferd reiten – Hoenig spielte bei einer Theaterinszenierung des Pferdedramas «Gefährten» mit. Der Kakadu seht einmal kurz vor einer US-Flagge – und Hoenig nahm in den USA einst Schauspielunterricht. Nun warte ich nur noch auf einen Verweis auf die immens erfolgreichen «7 Zwerge»-Filme in der nächsten Sendung …



Unser Tipp: Der Kakadu ist Axel Prahl oder Heinz Hoenig.

Das Eichhörnchen


Antje: Während ich mich bei den bisherigen Kandidaten vor allem an den Hinweisen entlanggehangelt habe, gehe ich beim Eichhörnchen vorwiegend nach Gehör. Denn das gut bestückte Nagetier hat eine solch außergewöhnliche Stimme, dass mir für ihn nur eine einzige Person infrage kommt: Richard Fairbrass von Right Said Fred. Dazu passt natürlich der englische Akzent. Ob dieser nun britisch oder amerikanisch (oder womöglich ganz etwas anderes) ist, konnte ich bisher leider nicht aus dem Stimmenverzerrer heraushören, aber Fairbrass hat als Brite tatsächlich einen Akzent. Das Problem an diesem Tipp ist bislang allerdings vorwiegend, dass ich mit den restlichen Indizien nicht so ganz konform gehe. Ich liege also entweder komplett falsch, oder die bisherigen zwei Videos sind verdammt gut darin, uns an der Nase herumzuführen.





Sidney: Das Eichhörnchen macht Anspielungen darauf, gerne der Boss zu sein, aber oft gesagt zu bekommen, was es tun soll. Wir sehen es in seinen beiden Einspielfilmen Basketball spielen und es spricht davon, dass es in den USA Erfolg fand. Auch wenn ich ihn einen lahmen Kandidaten für das Format fände: Marcus Schenkenberg wollte Profi-Basketballspieler werden, wurde aber letztlich in den USA zu einem gefragten Model, unter anderem für Hugo Boss.



Unser Tipp: Richard Fairbrass oder Marcus Schenkenberg.

Der Astronaut


Sidney: Der Stimme nach ist das Max Mutzke. Ohne jeden Spekulationsspielraum. Es ist Max Mutzke. Dieser soulig-rauchige, dennoch liebevoll-angenehme Vibe in den hohen, langen Tönen. Es ist Max Mutzke!





Antje: Dazu würde passen, dass der Astronaut in einem seiner Indizien-Videos so eine typische Schwarzwalduhr zeigt. Max' drittes Album hieß "Black Forest".

Sidney: Und wir sehen den Astronauten vor einigen Schrottautos, was wahlweise auf seinen Song "Mein Automobil" verweist oder seine zahlreichen «TV total Stock Car Crash Challenge»-Teilnahmen.

Antje: Dass der Astronaut es laut Hinweisvideo farbenfroh liebt, verweist vielleicht auf sein jüngstes Album "Colors".

Sidney: Und Max Mutzke ist Vater, was der Grund sein könnte, dass der Astronaut einmal eine Babypuppe hoch hält. Auch wenn "Der Kandidat hat Kinder" jetzt nicht gerade der schärfste Tipp am Showhimmel ist.

Antje: Der rote Buzzer, der in der «red.»-Ausgabe nach der zweiten «The Masked Singer»-Folge als Hinweis auf «The Voice of Germany» gedeutet wurde, verweist vielleicht viel eher darauf, dass Max selbst gecastet wurde – und so einen Buzzer assoziiert man ja mittlerweile mit Castingsendungen.

Sidney: Auf der Shampoopackung im ersten Video steht "Qualität seit 2004" – und wann wurde Max groß gemacht? Genau: 2004.

Antje: Und die Aussage des Astronauten in Sendung zwei, dass er das Spiel mit dem Feuer liebt? Max ist Teil der Kombo Dicks on Fire.





Sidney: Und der plötzlich neu aufgetauchte Akzent des Astronauten im Vorstellungsvideo in Woche zwei, der so in Woche eins definitiv nicht da war? Max hatte beim Einsprechen Schiss, dass sein alter Bekannter Elton ihn erkennt, der in Folge zwei in der Jury saß.

Antje: Und wenn es doch nicht Max ist, stehen wir halt dumm da, mit unserer Überzeugung hier.

Unser Tipp: Der Astronaut ist Max Mutzke.

«The Masked Singer» ist donnerstags ab 20.15 Uhr auf ProSieben zu sehen.
11.07.2019 18:00 Uhr  •  Sidney Schering, Antje Wessels Kurz-URL: qmde.de/110671