Im Mai wurde bei Netflix die spanische Serie «High Seas» veröffentlicht. Geschaffen wurde diese von Gema R. Neira (Fariña) und Ramón Campos (Die Telefonistinnen), der neben Carlos Sedes (Grand Hotel) und Teresa Fernández-Valdés (Velvet) auch als ausführender Produzent fungiert. Die Serie wurde unter anderem mit Ivana Baquero (Pans Labyrinth), Jon Kortajarena (Quantico) und José Sacristán (Velvet) prominent besetzt und spielt in den 1940er Jahren.
Im Zentrum der Handlung stehen die Villenueva-Schwestern Eva (Ivana Baquero) and Carolina (Alejandra Onieva). Zu Beginn der Serie befinden sich diese auf dem Weg zu einem Kreuzfahrtschiff, dass sie von Spanien nach Brasilien bringen soll. Als sie sich dem Hafen nähern, trifft ihr Auto versehentlich eine junge Frau namens Luisa (Manuela Vellés), die behauptet, dass sie "mich umbringen werden", wenn sie erwischt wird. Eva überzeugt Carolina, sie in ihrem Dampfkoffer zu verstauen und sie an Bord zu bringen. Kurze Zeit nachdem das Schiff abgelegt hat, fällt eine junge Frau von Bord des Schiffes. Eva und Luisa vermuten, dass es sich um Luisa handeln muss und dass diese nicht gefallen, sondern gestoßen wurde…
Aus schauspielerischer Sicht ist vieles routiniert, wirklich von der Masse hebt sich aber keiner der Akteure ab. Gerade zu Beginn der Serie kann die schiere Anzahl monoton fungierender Nebendarsteller für einiges an Verwirrung sorgen, da es schwerfällt, diese zu unterscheiden. Trotz einiges Füllmaterials ist die Serie mit großen Cliffhangern am Ende der jeweiligen Folgen eindeutig als „Binge-Serie“ konzipiert worden und wird von denjenigen, die sich mit den Schwächen der Serie abfinden können, wohl in kürzester Zeit konsumiert werden. Dass auch das Finale mit einem großen Cliffhanger daherkommt, dürfte hingegen den wenigsten Zuschauern gefallen, die nun die Auflösung in der Zweiten Staffel abwarten müssen.
High Seas ist gehobener Durchschnitt unter den Netflix-Massenproduktionen, die beim Zielpublikum für seichte, wohl schnell zu vergessende Abendunterhaltung sorgen dürfte.