Die Kritiker: «Arme Millionäre»


Inhalt
Die Millionärsfamilie Rafael verliert von einem Tag auf den anderen ihr gesamtes Vermögen. Der Not gehorchend finden sie Unterschlupf in einer Hochhaussiedlung bei ihrem ehemaligen Chauffeur. Nach anfänglichen Problemen versiegt die entstandene Verzweiflung und man versucht sich mit den neuen Lebensumständen zu arrangieren und neuen Mut zu fassen. Begriffe wie Familiensinn, Freundschaft, Vertrauen, Geborgenheit und Liebe erhalten auf diese Weise wieder einen neuen Sinn.

In vier Episoden (zwei Doppelfolgen) wird die Geschichte einer Familie erzählt, die von ganz Oben kam und ganz Unten landete. Jede Hauptfigur versucht nun, ihr bzw. sein Mögliches zu tun, um die Familie zu retten und der sozialen Furcht zu entkommen.

Darsteller
Paul Rafael - Sky Dumont («Der Schuh des Manitu», «Eyes Wide Shut»)
Adina Rafael - Andrea Sawatzki («Tatort», «Das Experiment»)
Lilo Rafael - Mavie Hörbiger («Solo für Klarinette», «Napoléon»)
Markus Münzenberger - Gregor Bloéb («Polizeiruf 110», «Held der Gladiatoren»)
Fritz - Ludger Pistor («Balko», «Lola rennt»)
Alexandra Münzberger - Maria Bachmann («Eine Mutter zum Geburtstag», «Die Semmelings»)

Kritik
Die unterhaltsame RTL-Familien-Miniserie «Arme Millionäre» überzeugt in vielerlei Hinsicht. Die Kulissen und die Ausstattung sind auf hohem TV-technischen Niveau und die Auswahl und Besetzung der einzelnen Schauspieler ist sehr gut gelungen. Auch die musikalische Untermalung der einzelnen Episoden ist den jeweiligen Situationen sehr gut angepasst.

Innerhalb der Episoden wird das Geschehen von Tochter Lilo locker und mit einem Augenzwinkern aus dem Off kommentiert. Diese beinhalten sowohl Kommentare über die verzweifelten Versuche des Familienoberhauptes, seinen alten Lebensstandard zurück zu gewinnen, als auch selbstkritische Ansichten über das veränderte Verhalten zu den Mitmenschen.

Wurde im ersten Teil im Wesentlichen der Niedergang der Rafaels und deren Einzug beim ehemaligen Chauffeur Fritz beschrieben, wird die Handlung in der zweiten Episode auf die nächste Inhaltsebene gebracht. Die «neuen» alltäglichen Probleme der Familie greifen bekannte soziale Differenzen in Deutschland auf und geben einen komödiantischen Einblick in die deutschen Wohnzimmer.

Insgesamt also eine durchaus gelungene Umsetzung, die bei einem Erfolg, Potential für ähnliche Projekte erkennen ließe. Ein entspannter und unterhaltsamer Familien-Fernsehabend ist also garantiert.

RTL zeigt die Serie am 22. und 29. August jeweils um 20.15 Uhr
20.08.2005 12:25 Uhr  •  Torben Gebhardt Kurz-URL: qmde.de/10974