Deutlich gestiegenes Interesse an Europawahl

So legten Das Erste und das ZDF gegenüber 2014 etwa um über eine Million Zuschauer zu.

Es war der große Abend von Bündnis 90, Die Grünen. Die Klimapartei hatte in Deutschland bei der Europawahl die zweitmeisten Stimmen bekommen, bei den Unter-60-Jährigen sogar die Meisten. Allgemein war das Interesse am Wahlabend (neben Europa wurde auch eine neue Bremer Bürgerschaft bestimmt) größer als 2014. Das überrascht ein wenig, kamen die im Vorfeld gezeigten Talks durch fast durch die Bank nur auf niedrige Werte. Aber: Die Sondersendung im Ersten, die um 17.30 Uhr begann, legte gegenüber vor fünf Jahren massiv zu. Von 1,7 auf 3,10 Millionen Zuschauern. Die Wahlsendung im Ersten generierte diesmal 14,2 Prozent Marktanteil insgesamt und 13,2 Prozent bei den Jungen.

Parallel dazu sendete auch das ZDF seine Wahlsendung und erreichte 2,49 Millionen Zuschauer (12,2%). Auch hier der Vergleich mit 2014: Damals schauten im Zweiten nur 1,30 Millionen Menschen (8,5%) zu. Auf 3,80 Millionen Zuschauer kam im Zweiten schließlich das vom Wahlabend dominierte «heute» um 19 Uhr (14,7%). 4,29 Millionen Menschen interessierten sich später, ab 21.45 Uhr, noch für das «heute-journal».

Im Ersten erreichte die «Tagesschau» um 20 Uhr sehr starke 8,95 Millionen Zuschauer und somit sogar 0,1 Millionen mehr als der mit Verspätung gestartete «Tatort: Die ewige Welle» (8,85 Millionen). Während die 25 Minuten langen Hauptnachrichten auf 28,1 Prozent Marktanteil kamen, gelangte der Krimi auf 26,1 Prozent. Bei den Jungen flutschte es mit 26,5 und 22,8 Prozent. Ebenfalls noch gefragt war die «Anne Will»-Ausgabe um kurz nach 22 Uhr – hier sahen 3,57 Millionen Menschen ab drei Jahren zu.

3,01 Millionen Menschen informierten sich am Sonntag ab 18.45 Uhr bei «RTL Aktuell» - die Nachrichtensendung kam insgesamt auf 12,6 Prozent, bei den Jungen wurden mäßige 11,5 Prozent gemessen. Die ab 19.55 Uhr gesendeten «Sat.1 Nachrichten» verzeichneten am Wahlabend 1,20 Millionen Zuschauer. Die gemessene Quote lag bei schwachen 6,3 Prozent.
27.05.2019 09:08 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/109628