Upfronts 2019: The CW, mehr als Mittel zum Zweck?

Der Sender The CW hat wesentliche Teile seines Line-Ups verlängert. Innerhalb des Warner-Konzerns spielt er eine wesentliche Rolle.

Manchmal wurde The CW belächelt. Die Reichweiten im linearen Programm sind mittlerweile auf meist weit unter eine Million Menschen gefallen. In einem Land der Kategorie Amerika – fast nichts. Und dennoch hat der kleine Sender seit Jahren eine wichtige Rolle inne. Er besorgt den Eigentümern (50% CBS Corp., 50% Warner Bros.) gute Gewinne. Das gelang zuletzt nicht nur aufgrund der lukrativen Deals im Ausland. Netflix hatte Zugriff auf wesentliche Serien, «Riverdale» und «Dynasty» etwa. Das ändert sich ab diesem Sommer: Der Weg von The CW zu Netflix ist kein Muss mehr. Verhandelt werden kann von CW und dem jeweiligen Studio jeweils separat.

Clever von Warner: Das Studio bereitet den Start eines eigenen Streaming-Dienstes vor und will, so ist in dieser Woche zu hören, die neue CW-Serie «Batwoman» gleich das großes Zugpferd für das Projekt hernehmen. Die nächste Comic-Adaption ist einer von drei Neustarts, «Nancy Drew» und ein Ableger des Teenie-Dramas «Riverdale» gehören dem Line-Up zudem an.

Wie sich der Time-Table nun exakt zusammensetzt; man könnte sagen, dass das bei The CW aufgrund der hohen zeitversetzten Nutzung fast schon egal ist. Aber: Bestehende Formate können durchaus hilfreich sein, um Zuschauer dazu zu verleiten, Neues kennenzulernen. So überrascht es auch nicht, dass die zwei populärsten Stoffe des Senders den Neulingen helfen: «Supergirl» wird sonntags «Batwoman» zur Seite stehen, «Riverdale» mittwochs «Nancy Draw». Auf den Freitag geschoben – wo schwache lineare Werte vorprogrammiert sind – wurde nun die «Charmed»-Neuauflage, sie ist dort gemeinsam mit «Dynasty» zu sehen.

«Riverdale»-Ableger «Katy Keene» wird zur Mid-Season starten und dann mutmaßlich den «Riverdale»-Sendeplatz einnehmen.



Neue Dramen


«Batwoman»
Die Serie basiert auf dem gleichnamigen DC Comics-Charakter. Die lesbische und gut ausgebildete Straßenkämpferin (Ruby Rose hat die Hauptrolle inne) wurde bereits in «Arrow» und «Supergirl» eingeführt. Caroline Dries ist Autorin und ausführende Produzentin, Greg Berlanti, Sarah Schechter, Geoff Johns und David Nutter sind ebenfalls als ausführende Produzenten tätig. Berlanti Productions setzt das Format in Zusammenarbeit mit Warner Bros. Television um.

«Katy Keene»
Ein Spin-Off von «Riverdale», das ebenfalls auf dem Charakter von Archie Comics basiert, befasst sich mit der aufstrebenden Modedesignerin Katy Keene, die von Lucy Hale verkörpert wird. Sie trifft auf Josie McCoy (Ashleigh Murray), die als Neuling in der Stadt ihre musikalischen Träume verfolgen wird. Roberto Aguirre-Sacasa, CCO von Archie Comics, und Michael Grassi sind die Autoren der Serie. Außerdem werden Greg Berlanti, Sarah Schechter und John Goldwater als Produzenten aktiv. Erneut werden Berlanti Productions und Warner Bros. Television in Zusammenarbeit mit CBS Television Studios die Serie umsetzen.

«Nancy Drew»
Freiheit? Die Serie spielt im Sommer nach dem Abitur von Nay (Kennedy McMann). Sie dachte, dass sie ihre Heimatstadt für das College verlassen würde, aber eine Familientragödie hindert sie daran. Sie wird in eine Mordermittlung verwickelt und entdeckt Geheimnisse, die sie sich nicht vorstellen konnte. Noga Landau, Melinda Hsu Taylor, Josh Schwatz und Stephanie Savage sind Autoren und Produzenten der Serie. CBS Television Studios produziert die Serie in Zusammenarbeit mit Fake Empire.
16.05.2019 14:25 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/109394