Früher Tina, jetzt Laura: „Weg von Geschichten, in denen es nur heile Welt gibt“

Lisa-Marie Koroll wurde bekannt als Tina in den Jugendfilmen «Bibi & Tina». Für RTL II stand sie jetzt in der neuen Serie «Wir sind jetzt» vor der Kamera. Das Projekt wurde früh für eine zweite Staffel verlängert. Ab Samstag erscheint vorab wöchentlich eine Folge bei TV Now. Mit Quotenmeter.de sprach Koroll über den Trend der Young-Adult-Stoffe und Möglichkeiten, die Social-Media-Marketing bietet.

Zur Person: Lisa-Marie Koroll

1995 geboren, gab Lisa-Marie Koroll 2005 ihr Debüt als Darstellerin in der Serie «Familie Dr. Kleist». Große Bekanntheit erlangte sie durch die Figur Tina in den Filmen «Bibi & Tina». 2016 bestand sie ihr Abitur, 2017 erschien ihr erstes Buch. Der Ratgeber "Lass Konfetti regnen: Sei glücklich, nicht perfekt!. In «Wir sind jetzt!» spielt Koroll die Figur Laura. Sie und ihre Clique erleben "sorglosen Spaß, wilde Partys, totales Gefühlschaos, Schuldgefühle und einen heftiger Schicksalsschlag".
Frau Koroll, man ist ja fast geneigt, immer Tina zu sagen. Wie sehr sehen oder sahen Sie sich auf Ihre wohl größte Rolle als Hauptfigur der Filme «Bibi & Tina» festgelegt?
Die Zeiten als Tina sind jetzt ja doch schon ein bisschen her. Für mich war das übrigens nie ein Problem, dass ich sehr mit der Figur in Verbindung gebracht wurde. Es gehört als Schauspieler auch dazu, dass man bestimmte Rollen nach einer Zeit wieder abschüttelt. Ohne Frage aber: Die Figur Tina war ein großer Teil von mir, der mir Tolles ermöglicht hat. Wir haben mit diesen Filmen etwas Großartiges geschaffen. Ich bin mir aber sicher, dass da noch viel Anderes folgen wird.

Aber einige Ihrer Fans vermissen Sie schon als Tina.
Das ist die Entwicklung. Als Schauspieler wächst man mit jeder Rolle. Jetzt steht die Ausstrahlung der RTL II-Serie «Wir sind jetzt» bei TV Now an. Ich habe bei der Produktion mit unglaublich tollen Regisseuren arbeiten dürfen. Das hat viel Spaß gemacht.

Sie sind Teenie-Star, werden nun aber „schon“ 22. Setzt man sich da Ziele für die acht Jahre, bis die 3 vorne steht?
Gerade in meinem Beruf kann man ja gar nicht so sehr planen. Ich weiß gar nicht, was genau im nächsten halben Jahr auf mich zukommt. Ich habe kürzlich einen TV-Film abgeschlossen, bald steht ein Kinoprojekt an und dann gehen auch schon die Arbeiten an der zweiten «Wir sind jetzt»-Staffel los. Ich sehe das auch mit einer gewissen Gelassenheit, denn meistens kommt es ja doch besser als man denkt.

Sie sind Optimistin.
Ich habe einfach den Glauben, dass alles gut wird und dass man bei der Arbeit auch viel Spaß haben kann. Ich bin sehr glücklich über meine aktuelle Situation. Ehrlich. Denn ich weiß auch, dass es tolle Schauspieler gibt, mit denen ich bei «Bibi & Tina» gedreht habe, die nicht sofort wieder große Aufträge bekommen haben.

Young Fiction, Geschichten für junge Erwachsene, sind zur Zeit ein Trend, den nicht zuletzt auch Netflix (und bald auch Amazon) befeuern. Was macht die Faszination aus?
Die große Nahbarkeit, die letztlich auch wir in «Wir sind jetzt» geschaffen haben. Ich habe die fertige Serie vor rund zwei Wochen das erste Mal gesehen und wurde direkt gepackt. Eigentlich hätte man uns auch privat filmen können. Die Storys sind so aus dem Leben gegriffen, wir erzählen echte Probleme, die jeder junge Mensch kennt und nachempfinden kann. Ich glaube, dass die Zielgruppe sich diese Klarheit wünscht und weg will von Geschichten, in denen es nur eine heile Welt gibt.

Ihre neue RTL II-Serie «Wir sind jetzt» soll, so heißt es, Themen wie Sex und Freundschaft gleichermaßen mutig und erfrischend aufgreifen. Erklären Sie mal…
Es geht um wichtige Themen wie das Liebesleben und die Freundschaft und wie das alles auch kollidieren kann. Die Serie schafft es sehr gut, das darzustellen. Ich spiele die Figur Laura, die in einer Beziehung ist, zugleich aber in ihren besten Freund verliebt ist. In der Mädelsclique gibt es zudem noch weitere Probleme, aber da will ich nicht zu viel verraten.

Social Media wird als Marketing-Tool immer wichtiger. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis auch die Filmindustrie erkannt hat, welche Möglichkeiten solche Accounts bieten.
Lisa-Marie Koroll
Sicherlich besonders ist die Begleitung bei Social Media, wo man den Figuren über die Folgen hinaus folgen kann. Welche Bedeutung hat für Sie Social Media?
Das merke ich ja auch als Privatperson. Social Media wird als Marketing-Tool immer wichtiger. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis auch die Filmindustrie erkannt hat, welche Möglichkeiten solche Accounts bieten. Nirgendwo sonst kann man bei seiner Zielgruppe so große Aufmerksamkeit erreichen.

Sie haben bei Instagram über 400.000 Follower. Gibt’s bei Ihnen auch 20%-Rabatt auf Kosmetikware?
(lacht)
Nein.

Bei «Wir sind jetzt» werden Sie keinen Quotendruck haben. Eine zweite Staffel ist jetzt schon sicher. Interessieren Sie sich dann kommende Woche dafür, wie viele geguckt haben?
Auf jeden Fall. Ich bin extrem aufgeregt. Daran hat sich nichts geändert durch die Option, dass man unsere Serie jetzt streamen kann. Das komplette Team ist auch gespannt und wir werden sicherlich nachfragen, wie die Serie gestartet ist. Ich weiß gar nicht, wie schnell es da Zahlen geben wird, aber mich interessiert das natürlich sehr.

Danke für das Gespräch.
26.04.2019 12:28 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/108850