Die erfolgreichsten Fox-Filme der deutschen Kinogeschichte

20th Century Fox ist, so wie wir es lange kannten, ein Ding der Vergangenheit. In seiner Pre-Disney-Historie brachte das Studio einige der größten Kinoerfolge Deutschlands heraus. Dies sind die Top Ten.

Platz 10: «Ice Age 4 - Voll verschoben» (Regie: Steve Martino, Michael Thurmaier)
Stellt euch darauf ein, Faultier Sid, Mammut Manni, Säbelzahntiger Diego und Konsorten noch öfter in dieser Rangliste vorzufinden. Denn der 2012 veröffentlichte, vierte Teil der Blue-Sky-Studios-Produktion rund um freundliche, leicht chaotische Eiszeittiere gehört mit seinen 6,7 Millionen Besucherinnen und Besuchern zu den weniger populären «Ice Age»-Titeln. Vielleicht war das Publikum einfach nicht bereit für singende, pelzige Tierpiraten?

Platz 9: «Ice Age» (Regie: Chris Wedge)
Der Film, der 2002 eine riesige Erfolgsgeschichte losgetreten hat: In diesem Computeranimationsfilm nimmt eine zweckgebundene Tiergruppe, die zur Familie heranwächst, ein Menschenbaby mit dem Vorhaben bei sich auf, seine Familie zu finden. Mit puntkgenauem Slapstick und der kongenialen Synchronarbeit des Komikers Otto Waalkes brachte es «Ice Age» auf 7,3 Millionen losgelöste Tickets an den hiesigen Kinokassen. Was rückblickend am meisten erstaunen dürfte: Damals reichte dies nur für Rang drei in den Jahrescharts!

Platz 8: «Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten» (Regie: Ken Annakin)
Diese britische Historienkomödie aus dem Jahr 1965 erzählt mit einem internationalen Starensemble (zu dem unter anderem Gert Fröbe gehört) von einem auf 10.000 Pfund dotierten (fiktiven) Wettflug von London nach Paris. Die mit 138 Minuten Laufzeit für ihr Genre atypisch lange Komödie erreichte in den deutschen Lichtspielhäusern 7,5 Millionen Menschen. Der (scherzhaft gemeinte) vollständige Filmtitel lautet übrigens «Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten oder wie ich in 25 Stunden und 11 Minuten von London nach Paris flog».

Platz 7: «Krieg der Sterne» (Regie: George Lucas)
Um es vorweg zu nehmen: Nicht nur die «Ice Age»-Reihe kommt mehr als bloß einmal in dieser Hitliste vor – auch George Lucas' «Star Wars»-Saga wird in diesem Ranking zurückkehren. Die (im deutschen Kino) 1978 gestartete Weltraumoper schlug mit ihrem (nach Veröffentlichungshistorie betrachtet, nicht nach inhaltlicher Chronologie) ersten Part 8,02 Millionen Eintrittskarten los. In diese Summe sind neben der sehr erfolgreichen Uraufführung auch Wiederaufführungen des popkulturellen Phänomens einberechnet.

Platz 6: «Ice Age 3 – Die Dinosaurier sind los» (Regie: Carlos Saldanha, Michael Thurmeier)
Da ist sie schon wieder, die pelzige Herde aus dem Hause Blue Sky Studios – und dieses Mal reist sie zum Mittelpunkt der Erde, wo sie auf Dinosaurier trifft. Dinos innerhalb der hohlen Erde? Richtig gelesen. Was 2019 mit «Iron Sky – Coming Race» nur sehr wenige Filmfans anspricht, erreichte 2009 noch 8,71 Millionen Kinobegeisterte. Damit hält «Ice Age 3» noch immer Bronze in der deutschen Hitliste der meistbesuchten Computeranimationsfilme. Gold schnappte sich 2003 «Findet Nemo» (inklusive 3D-Wiederaufführung). Und die Nummer zwei ..? Tja …

Disney kaufte Fox, doch einst vertrieb Fox Disney

Obwohl Disney in den USA bereits 1953 einen eigenen Vertriebsarm aufgemacht hat, dauerte es international länger, bis das Studio seine Produktionen auch selber ins Kino bringen konnte. In Deutschland etwa wurde Disneys lokaler Vertriebsarm erst 1992 etabliert. Davor war Disney von Verleihpartnern abhängig – zwischenzeitlich war dies 20th Century Fox. Fox brachte zum Beispiel «Bernard & Bianca» in die Kinos. Der Zeichentrickfilm erreichte hierzulande (inklusive Wiederaufführungen) 9,77 Millionen Menschen. Da Disney sich die Vertriebsrechte an seinen früheren Filmen zurückholte, haben wir die Mäusepolizei nicht im Fox-Ranking inkludiert.
Platz 5: «Ice Age 2 - Jetzt taut's» (Regie: Carlos Saldanha)
Vier Jahre nach dem Überraschungserfolg von «Ice Age» ging die tierische Trickkomödie weiter – und im Jahr der "WM im eigenen Land" räumte das Sequel sämtliche Konkurrenz aus dem Weg: 8,75 Millionen Eintrittskarten wurden in Deutschland verkauft, so viele, wie für keinen anderen Computeranimationsfilm sonst (von «Findet Nemo» abgesehen). «Ice Age 2» erreichte übrigens rund 1,5 Millionen mehr Kinofans als der zweiterfolgreichste Film des Jahres 2006, «Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2».

Platz 4: «Star Wars - Episode I: Die dunkle Bedrohung» (Regie: George Lucas)
21 Jahre nach dem Deutschlandstart von «Krieg der Sterne» hat sich George Lucas selbst übertroffen: Der von Fans sehr kritisch aufgenommene «Star Wars - Episode I: Die dunkle Bedrohung» kam (inklusive 3D-Wiederaufführung) aller Unkenrufe zum Trotz auf ein herausragendes Ergebnis von 8,97 Millionen «Star Wars»-Freundinnen und -Freunden. Damit ist das erste Prequel übrigens der zweiterfolgreichste «Star Wars»-Film in der Bundesrepublik. Noch gefragter war der 2015 von Disney veröffentlichte und von J.J. Abrams inszenierte siebte Teil der Saga, «Star Wars – Das Erwachen der Macht».

Platz 3: «Independence Day» (Regie: Roland Emmerich)
Der deutsche Erfolgsexport Roland Emmerich erreichte mit seinem Alieninvasionsactionfilm «Independence Day» den Höhepunkt seines kommerziellen Werdegangs: Der Blockbuster, der das Weiße Haus auf ikonische Weise in die Luft gejagt hat, zog allein in Deutschland 9,27 Millionen Menschen in die Kinos. Spätestens mit diesem Knaller aus dem Jahr 1996 wurde Will Smith zu einem Superstar – und an diesen Erfolg sollte er danach nie wieder anschließen. Am nähsten kam er ein Jahr später an diese Besucherzahlen heran, und zwar mit «Men in Black». Die Alienkomödie aus dem Hause Sony erreichte etwa 7,4 Millionen Filmfans.

Platz 2: «Avatar – Aufbruch nach Pandora» (Regie: James Cameron)
Für viele Kinofreundinnen und Kinofreunde war es der erste moderne 3D-Film im Lichtspielhaus. Es war der Film, der Hollywood signalisierte, wie viel Geld sich mit dieser Technologie machen lässt. Es ist der Film, dessen Fortsetzungen zahllose Male verschoben wurden und angeblich ab 2020 endlich anlaufen sollen: James Camerons Science-Fiction-Abenteuer mit einer großen Dosis an Romantik und Action, «Avatar – Aufbruch nach Pandora». Inklusive einer späteren Neuaufführung mit einer längeren Schnittfassung erreichte dieser Megaerfolg von 2009 allein hierzulande 11,31 Millionen Menschen.

Platz 1: «Titanic» (Regie: James Cameron)
Was ist erfolgreicher als James Cameron? James Cameron! Die hierzulande im Januar 1998 gestartete Mischung aus Romantikdrama und Katastrophenfilm mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in den Hauptrollen räumte nicht nur elf Academy Awards ab, inklusive einer späteren 3D-Wiederaufführung erreichte «Titanic» eine Summe von beeindruckenden 18,81 Millionen Filmliebhaberinnen und Filmliebhabern. Somit ist es der zweiterfolgreichste Film der deutschen Kinogeschichte. Platz eins hält Disneys «Das Dschungelbuch» inne.
28.03.2019 13:00 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/108224