Nicht alles gelingt. Flops gehören – wie auch Erfolge – zum Leben von Fernsehmachern. Auch 2018 gab es krachende Niederlagen. Besonders Erinnerungswürdige haben wir hier zusammengestellt.
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass sich ein Sender nach nur einer gezeigten Episode von einem Neustart verabschiedet, besonders wenn eigentlich drei weitere Episoden auch schon terminlich festgezurrt sind. Die unausgegoren wirkende Show «Time Battle» von ProSieben war aber genau ein solcher Fall. Nach einem Einsatz im August war direkt wieder Schluss. Das Format floppte beim Debüt mit gerade einmal 4,9 Prozent bei den Umworbenen. Auch Quotenmeter war damals der Ansicht, dass ein Aus keineswegs schade ist: „Man überpact zum Start und hat danach überhaupt nichts mehr zu bieten“, urteilte unser Autor Manuel Nunez Sanchez damals.
Mit der Hoffnung ein zweites #GNTM zu kreieren, probierte sich RTL im Spätherbst an einer zunächst dreiteiligen Modelsuche. Aushängeschild wurde Sylvie Meis, bekannt unter anderem von «Das Supertalent» oder «Let's Dance». Doch die Sendung wusste weder inhaltlich noch anhand der Quoten zu überzeugen. Mit nur 1,44 Millionen Zuschauern gestartet, verabschiedeten sich bis zum Finale rund 400.000 Zuschauer. Die letzte Episode schaffte somit nur mit Mühe den Sprung über die Marke von einer Million. Auch bei den Umworbenen lief es nicht gut: Das Finale holte nur etwas mehr als sieben Prozent. Gestartet war die zweistündige Mittwochs-Sendung schon mit ausbaufähigen 8,9 Prozent in der klassischen Zielgruppe.
Man kann Fernsehmachern in diesem Jahr eigentlich nur raten, auch ungewöhnliche Programme auszuprobieren. Ein solch ungewöhnliches Experiment war das «Krimi-Duell», in dem echte Ermittler auf eine Schauspieler-Truppe trafen, die quasi ein Mord-Szenario, erdacht von den „Kluftinger“-Erfindern, nachspielten. Ein spannendes Experiment, nicht ideal umgesetzt. Ermittelt wurde der fiktive Mord bei einem kleinen Radiosender. Dort wurde die populäre, aber wechselwillige Moderatorin tot im Studio gefunden. Nur 530.000 Menschen schalteten ein, enorm wenig für Sat.1-Verhältnisse. Mit 4,0 Prozent bei den Umworbenen halbierte die rund zweistündige Sendung den Schnitt von Sat.1.
RTL II ist dieser Wochen ziemlich umtriebig was fiktionale Primetime-Erzählungen für eine junge Zielgruppe angeht. Im Herbst etwa testete man das nicht wirklich zünden wollende «Team 13». Früher im Jahr schon hatte sich endlich ein Sendeplatz für eine lange Zeit in den Schubladen liegende Produktion gefunden. Die Neuinterpretation klassischer Märchen; mit Laiendarstellern, produziert auf Ibiza. Doch «Es war einmal…» wurde nicht zum Hit. Im Gegenteil. Am Montagabend landeten die Geschichten bei 2,8 und sogar nur 1,7 Prozent der Umworbenen. Allerdings: Die zweite Episode lief auch gegen die Fußball-WM. Auch das zeigt, wie viel Lust RTL II auf diese Programmmarke hatte.
Sehr umtriebig war Das Erste in diesem Jahr auch nachmittags. Auf der Suche nach Ersatz für die Zoo-Geschichten wurde nicht nur Zug gefahren und mit dem Wohnmobil gereist, es wurde auch gerätselt. 20 Folgen von «Stadt, Land, Haus» präsentierte Mareille Höppner im September und Oktober. Doch das 16.10-Uhr-Format war ein Misserfolg – über 5,6 Prozent Marktanteil insgesamt kam die Sendung nie hinaus. Bei den Jungen verfehlten einzelne Folgen sogar die Marke von zwei Prozent. Für die sympathische Moderatorin war dies übrigens nicht der einzige Flop 2018: Auch «Dingsda» zündete am Freitagvorabend nicht.